Samstag, Januar 06, 2007

US Boxoffice: Abschlusscharts 2006

Wenn ein Jahr sich dem Ende neigt, werden wieder die beliebten Statistiken hervorgeholt und mal mehr, mal weniger interessante Tabellen präsentiert. Da nun auch das Kinojahr 2006 vorbei ist und sich Fans weltweit über die besten und schlechtesten Filme austauschen, ist es nun an der Zeit, auch in finanzieller Hinsicht hinzuschauen, frei jeglicher Äußerungen über die vermeintliche Qualität der Werke.
Wie immer gibt es Positives und Negatives zu berichten. Nachdem die Studios 2005 einen erheblichen Dämpfer erlitten haben und das Gesamteinkommen um über 6 Prozent zurückging, sieht die Bilanz für dieses Jahr wesentlich besser aus. Mit geschätzten $ 9,2 Milliarden Umsatz kommt man zwar nicht an das Traumjahr 2004 heran, doch der Negativtrend scheint erst einmal gestoppt. Nichtsdestotrotz sollte man nicht zu sehr über das Ergebnis jubeln, denn 2006 gingen auch die meisten Kinofilme an den Start, gut 600. Ausgesprochen heißt das, dass die einzelnen Filme immer weniger einspielen und das bei weiter steigenden Produktionskosten. $ 200 – 300 Millionen Dollar inkl. Werbung sind für einen Film nicht mehr selten und das Risiko für die Label, sich somit große Lücken ins Konto zu reißen, auch nicht wesentlich kleiner. Ein wahrlich gefährlicher Trend. Wir werden sehen, was uns das Jahr 2007 noch alles bescheren wird.

Platz 10 hat sich jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes „Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby“ erfahren, der zwischen August und Oktober insgesamt $ 148,21 Mio. einspielen konnte und wohl noch von „Night at the Museum“ abgefangen werden kann, der als Jahreswechsel-Film aktuell noch auf der Leinwand zu bestaunen ist. Als typisch aufs amerikanische Publikum zugeschnittener Film, ist sein Abschneiden weltweit mit knapp $ 15 Mio. nicht weiter erwähnenswert.

Auf dem neunten Platz trifft man nun den ersten Animationsfilm in den Jahres-Top 10 und den einzigen Vertreter von Paramount/Dream Works. „Over the Hedge“ ist mit $ 155,02 Mio. der vierterfolgreichste Vertreter seiner Art und mit nochmals $ 176 Mio. aus dem weltweiten Geschäft, bringt es der Film auf $ 331,65 Mio. Einspiel. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass auch der Markt mit Animationsfilmen stark gesättigt ist, denn der Großteil der Filme bliebt doch hinter den Erwartungen der Studios zurück.

Bond is back und Bond ist auf Platz 8 und hat somit all seine Kritiker gestraft, denn $ 157,77 Mio. sind ein mehr als beachtliches Ergebnis und nach den $ 160 Mio. von „Die Another Day“ das zweitbeste Abschneiden in den USA. Wie groß sein Siegeszug jedoch wirklich ist, erfährt man erst mit einem Blick auf die Zahlen aus dem Rest der Welt, denn hier hat „Casino Royale“ $ 336,99 Mio. einspielen konnten und mit somit insgesamt $ 494,75 Mio. ist dies der bisher erfolgreichste der Serie.

Auf Platz 7 findet sich der erste Film von Warner wieder und der nächste Animationsfilm $ 181,41 Mio. hat „Happy Feet“ bisher für sich verbuchen können und die Erfolgsgeschichte von Pinguinen im Film bleibt weiterhin bestehen. Mit den internationalen Zahlen kommt man dann gar auf $ 296,60 Mio.

Wir bleiben in kalten Gefilden, denn der nächste Platz wird von den sympathischen Protagonisten aus „Ice Age: The Meltdown“ besetzt, die erneut ein fulminante Ergebnis für sich verbuchen konnten. $ 195,33 Mio. aus den Staaten + $ 451,93 Mio. aus dem Rest der Welt ergeben $ 647,26 Mio. Gesamteinspiel und den 28 Platz der ewigen Bestenliste.

Es war wahrlich das Jahr der Auferstehung alter Helden, denn der Mann aus Stahl konnte sich, trotz eigentlich ernüchternder Zahlen, auf dem fünften Platz niederlassen. Die $ 200,10 Mio. von „Superman Returns“, dem teuersten Film des Jahres, nützten nämlich nicht, um die Produktionskosten auszugleichen. Da musste schon das weltweite Einspiel von weiteren $ 191 Mio. herhalten. $ 391 Mio. sind es schlußendlich geworden und doch weniger, als bei Warner erhofft, die den Spitzenplatz der Studios auch nicht verteidigen konnten.

Wesentlich erfolgreicher waren dagegen die Ermittler von „The Da Vinci Code“, die auf ihrer Suche $ 217,54 Mio. gefunden haben. Dazu kommen weitere $ 539,13 Mio. aus Übersee und so steht ein Gesamtergebnis von $ 756,66 Mio. in den Büchern. Das macht Platz 21 der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten.

Weltweit zwar nicht ganz so stark, dafür am heimischen Markt fast nicht zu knacken, waren die Helden aus „X-Men: The Last Stand“, der $ 234,63 Mio. eingespielt hat und Fox den dritten Platz sichert. Fast nochmal das gleiche Ergebnis kommt aus dem Rest der Welt hinzu und so hat man fast eine halbe Milliarde einspielen können, nämlich $ 458,76 Mio. Der dritte Teil ist damit der erfolgreichste der Serie.

Platz 1 und 2 werden von einem einzigen Label verteidigt, nämlich von Buena Vista/Disney, deren Animationsfilm „Cars“ zwar nicht an die anderen Produkte Pixars heranreicht, mit $ 244,10 Mio. jedoch nur von einem Film geschlagen worden konnte. International sind weitere $ 217,7 Mio. in die Kasse geflossen, wodurch ein Gesamteinspiel von $ 461,82 Mio. zu Buche steht.

Unerreichbar auf dem ersten Platz kreist ein Film einsam seine Runden: „PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MAN'S CHEST“. Und die Eckdaten sind wahrlich furchteinflößend: $ 423,32 Mio. aus den Staaten, $ 642,05 Mio. aus dem Rest der Welt, und ein Gesamteinspiel von $ 1,06 Mrd. sprechen für sich. Wenn der dritte Teil nun genauso einschlägt, darf man sich auf etwas gefasst machen. Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und zumindest den zweiten Platz könnten sich die Piraten dann dieses Jahr vielleicht schnappen.

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