Freitag, September 07, 2007

IFA 2007 - Ein kurzer Bericht

Fast schon traditionell, habe ich mich auch dieses Jahr aufgemacht, die Internationale Funkausstellung in Berlin zu besuchen, um einmal zu schauen, was man als geneigter Filmfan und Heimkinobesitzer denn so auf der technischen Seite alles Neues findet. Besonders gespannt war ich auf die neuen High Def-Medien, habe ich sie doch noch nie wirklich live in Aktion sehen können. Nach knapp fünf Stunden Messerundgang und reichlich platten Füßen, fällt mein Fazit prinzipiell positiv aus. Doch zunächst einmal zu ganz anderen Phänomenen. So war die Anzahl an Flachbildschirmen wahrlich bemerkenswert. Jeder namhafte und auch jeder noch so unbekannte Hersteller hat seinen Stand mit diesen Geräten vollgepflastert. LCDs und Plasmas so weit das Auge reicht, von PC-Monitor Größen bis hin zu monströsen 103 Zoll Geräten, die so teuer wie ein kleines Eigenheim sind. Kein Wunder, dass ein jeder Messebesucher darüber sprach, das Echo bei den Laien doch zum Schmunzeln einlud, scheinen sich die Besitzer dieser Geräte gar nicht bewusst, was der neue Fernseher alles kann, geschweige denn, was nun genau HDTV sei. Hauptsache die Geräte können es. Wobei ich sagen muss, dass ich zwar mit meinem 32 Zoll Toshiba-LCD hochzufrieden bin, die ganz neue REGZA-Reihe aber schon sehr schnucklig ausschaut. Des Weiteren gab es natürlich auch genug Futter für das audiophile Publikum und neben überaus potenten Receivern auch die passenden Boxen. Da geht der Sound durch Mark und Bein. Besonders die Modelle von Onkyo, Denon und Yamaha haben es mir angetan aber so lange mein System nicht stirbt, wird auch nichts Neues angeschafft. Träumen darf man aber trotzdem. Das gilt natürlich auch angesichts der feschen Beamer, die einen angelächelt haben. Zum Glück habe ich dafür keinen Platz. Mein Portemonnaie würde sonst Rotz und Wasser heulen. Natürlich war auch kein großer Hersteller verlegen und hat dem potentiellen Kunden sein Equipment ausführlich in Form von Film und Soundvorführungen dargeboten, um ihn von der jeweils spezifischen Qualität seines Produktes zu überzeugen. Einmal unter uns gesagt, habe ich nun wirklich keinen großen Unterschied zwischen einem Toshiba, Samsung oder Sony LCD ausgemacht, egal, welche technische Features die nun alle können. Von den HD-Medien lässt sich dies jedoch nicht behaupten. Zumindest auf einem Beamer haben sie ihr volles Können ausgespielt und da ist es nun Makulatur, ob eine HD-DVD oder eine Blu-Ray-Disc im Player rotiert hat. Natürlich hat man auch auf normalen TV-Panels die Filme laufen lassen und auch hier sah das Gezeigte sehr gut aus. Das kann ich aber auch einigen DVDs meiner Sammlung behaupten. Natürlich haben die beiden Lager, vor allem die Jungs von BDA, von der HD-Promotiongroup sah man außer in der Toshiba-Halle nicht so viel, auch an solche Querulanten wie mich gedacht, und im Split Screen-Verfahren an einem Fernseher eine SD-DVD und eine Blu-Ray parallel laufen lassen. Der Unterschied war hier schon exorbitant und in meinen Augen schon fast zu krass, als dass es meine Zweifel hat verpuffen lassen. Sollten die HD-Medien wirklich so viel besser aussehen, ziehe ich meinen Hut. Hat man da jedoch das SD-Material in der Qualität runtergeschraubt, um den Kontrast der beiden Beispiele stärker hervorzuheben, ist dies ganz klar ein falsches Spiel. Nichtsdestotrotz wird auch bei mir sicherlich irgendwann die Zeit anbrechen, dass ich in die Highdef-Medien investieren werde. Zum jetzigen Zeitpunkt werde ich jedoch schön warten und die beiden Parteien ihren "Krieg" ausfechten lassen. Vielleicht gibt's ja einen lachenden Dritten.
So viel also zur IFA 2007. Mal schauen, wie sich die Lage im kommenden Jahr entwickeln wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr schöner Bericht zur IFA.
Der lachende Dritte ist bereits auf dem Weg:
New Medium Enterprises will im Oktober mit seinem "HD VMD"-System in Europa starten. Der erste Player soll zusammen mit einem 5 Disc-Filmpaket zum Preis von 179 EUR verkauft werden. HD VMD verwendet einen roten Laser, wie er bei DVD-Playern verwendet wird, nutzt aber Datenträger mit 20 GB Speicher und zur Kapazitätseinsparung VC-1 oder H.264 als Video-Codec. MPEG2 ist aber auch erlaubt und für umfangreicheren Content sind Discs mit 40 GB Speicher geplant. Ähnlich wie bei Blu-ray Disc und HD DVD sollen die Filme mit AACS verschlüsselt werden. Die Filme sind auf den HD VMD-Discs in HDTV mit 1920 x 1080 Pixeln gespeichert. Auf High Resolution Audio-Tracks wird verzichtet. Der Ton kann in Dolby Digital, Dolby Digital Plus oder DTS auf den Scheiben untergebracht sein.

Mr.Snailhead