Donnerstag, April 15, 2010

Nur 48 Stunden


In den 80ern war die Welt noch in Ordnung - zumindest für die meisten Actionfans, die ich kenne. Die Hasswörter PG-13 und CGI und die daraus resultierenden filmischen Auswüchse schienen noch in weiter Ferne und Hollywood tobte sich in diversen A- und in vielen weiteren B-Produktionen ordentlich aus. So auch Walter Hill, der mit Nur 48 Stunden einen seiner bekanntesten Beiträge ablieferte und damit gleichzeitig als Geburtshelfer der Buddy Cop-Filme fungierte. Nick Nolte (Jack Cates)und der damals durch SNL bekannte Eddie Murphy (Reggie Hammond) wurden hier als ungleiches Paar zusammengeführt, um gemeinsam den Cop-Killer und entflohenen Sträfling Albert Ganz zu stellen. Cates, der wegen seiner ruppigen Art im Department nicht überaus beliebt ist, benötigt für dieses Unterfangen eben die Hilfe jenes Reggie Hammonds, ehemaliger Mittäter von Ganz bei einem Raubüberfall, der jedoch noch seine Haftstrafe im staatlichen Gefängnis absitzt. Also wird Hammond kurzerhand für 48 Stunden von Cates ausgeliehen und man kann sich denken, dass Reggie nicht wirklich begeistert ist von seinem neuen Job. Reibereien zwischen den beiden Sturköpfen sind vorprogrammiert, doch Hammonds Motivation steigt schlagartig, als es darum geht, die damalige Beute zu sichern, hinter der Ganz her ist und so geben Cates und Hammond doch noch ein schlagfertiges und -kräftiges Duo ab. In einer gutsortierten Actionsammlung darf jener Film garantiert nicht fehlen, hat Walter Hill mit Nur 48 Stunden doch einen großen Wurf abgeliefert, der eine genreübliche Story über alle Maße durch seine Hauptdarsteller und deren Chemie untereinander aufwertet. Trotz der Tatsache, dass es im Film beileibe nicht zimperlich zugeht, bleibt auf der anderen Seite auch kein Auge trocken, was an den markigen Onelinern liegt, die sich Nolte und Murphy hier gegenseitig an den Kopf werfen. Political Correctness komplett ausgeblendet, bekommt man hier Knaller zu hören, die einen mit den Ohren schlackern lassen und so ist es diese Mischung aus bekannten, harten Actionelementen und dem losen Mundwerk des ungleichen Paars, die den Film so erfolgreich gemacht hat. Untermalt von James Horners treffsicheren Score macht der Film auch fast 30 Jahre später noch immer verdammt viel Spaß: 08/10.

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