Freitag, März 11, 2011

Red Sands


Sie leiden unter Unruhe am Abend? Ihnen fällt es schwer, in den Schlaf zu finden? Dr. Frankie hat für Sie die Ideallösung - in Form von Zelluloid. Schon eine homöopathische Dosis von Alex Turners Red Sands reicht und die Schwelle zum Reich der Träume wird überschritten. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Ihren Arzt oder Videothekar. Anhand der humoristischen Einleitung lässt sich sicherlich erkennen, dass man es hier mit einem Film der Marke Schlaftablette zu tun hat, was vor allem daran liegt, dass keine Spannung spürbar ist, die die wenig abwechslungsreiche Story ansehnlich macht. Erzählt wird die Geschichte einer Army-Einheit in Afghanistan, die bei einer Patrouille eine Heiligenstatue zerstören und wenig später in einem verlassenen Gebäude Stellung beziehen. Schon bald taucht eine Fremde aus der Wüste auf, der Zuschlupf gewährt wird. Ab diesem Moment geschehen mysteriöse Dinge. Das Fahrzeug wird manipuliert und die Soldaten leiden mehr und mehr unter Wahnvorstellungen. Es scheint so, als haben sich die Geister gegen sie verschworen...
Es hätte definitiv mehr draus werden können, eventuell ein klaustrophobischer Grusler, der diesen "geschlossenen Raum" Wüste verwendet, um Suspense zu gewinnen aber irgendwie hat man schnell das Gefühl, es mit Altbekanntem zu tun zu haben. Das beginnt bei der klischeehaften Zusammenstellung des Trupps: von zurückgebliebenen White Trash-Stereotypen bis zum schwarzen, harten Platoonführer trifft man hier auf gewohnte Rollen, die dann auch von unbekannten, weniger talentierten Schauspielern ausgefüllt werden, sodass man ziemlich schnell das Interesse an den Figuren verliert. Dank der Texttafeln zu Beginn, weiß der Zuschauer auch recht schnell, wie der Hase läuft und wer diese mysteriöse Frau sein könnte und so fällt auch der Überraschungs- oder Rätselmoment über Bord. Von hypothetischen Konstrukten in Form von Parabeln auf den Schrecken des Krieges möchte ich auch Abstand nehmen, da das in dieser Gestalt einfach zu billig ist. Aber immerhin nett, dass man J.K. Simmons für gut 5 Minuten Screentime gewinnen konnte. Ich rate von Red Sands ab, auch wenn große Genrefans vielleicht doch etwas mehr Gefallen am Film finden könnten: 02/10.

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