Samstag, Mai 02, 2009

Jagdfieber


Bären - auch jene, die man nicht essen kann - gehören in den Wald. Dies ist die Quintessenz von Sonys Animationsfilm Jagdfieber, der gleichzeitig auch all die Probleme des relativ jungen Genres des computeranimierten Films aufzeigt: Im Schatten von Pixar versuchen die Studios nun ihrerseits, einen großen Bissen vom Kuchen abzubekommen und was oft dabei herauskommt, sind eben jene Schnellschüsse wie dieses Vehikel hier. Die Story ist dabei sehr simpel. Boog, der Bär (im Original gesprochen von Martin Lawrence), lebt bei einer Wildhüterin in einer Garage, macht ab und an ein paar Auftritte für die Besucher des kleinen Waldörtchens und hat sonst nicht viel zu tun und verbringt seine Freizeit z.B. vor dem Fernseher. Sein geordnetes Leben wird jedoch aus der Bahn geworfen, als der Hirsch Elliot (Ashton Kutcher) auftaucht und von Boog aus einer brenzligen Situation befreit wird. Fortan klebt er wie eine Klette an Meister Petz und das führt dazu, dass die Beiden einige Dummheiten anstellen, die nun dafür sorgen, dass beide Tiere zurück in den Wald geschickt werden. Dort angekommen, haben Boog und Elliot keinen Plan, wie man in der Wildnis überleben soll und dann beginnt auch noch die Jagdsaison und ein Spießrutenlauf beginnt für die Waldtiere. Sprechende Tiere, die auch noch teilweise menschliche Züge adaptieren, ja, das ist originell. Nun gut, um dem Film eine Chance zu geben: auch aus diesen Bausätzen lassen sich noch tolle Geschichten entwickeln, jene aus Jagdfieber gehört jedoch nicht dazu. Viel zu offensichtlich ist hier die platte Story, dass man gemeinsam stark sei, es im Wald am schönsten sei, etc. pp. und man verpasst es hier wirklich, das Ganze irgendwie interessant zu gestalten. Dabei krankt es vor allem an den beiden Hauptcharakteren und speziell Elliot wirkt wie der billige Versuch, den Esel aus Shrek zu kopieren und als Hirsch in jenen Film zu portieren. Dabei fehlt vor allem die Bissigkeit und die Originalität, die den Esel ausgemacht hat - auch im Zusammenspiel mit Shrek - und so wirkt Elliot hier vor allem eins: verdammt nervig, ein Sidekick, wie man ihn nicht haben möchte. Auch Boog hat viel zu wenige Facetten, um dem gutmütigen Riesen den nötigen Pepp zu verleihen. Ähnliches gilt auch für die restlichen Waldtiere, wenngleich ein paar Ideen und Figuren dann doch ganz witzig geraten sind. So zum Beispiel die "schottischen" Hörnchen oder die Hasen, die hier andauernd als Wurfgeschosse missbraucht werden. Insgesamt ist das Gezeigte aber viel zu sehr auf die Kinder ausgerichtet, sodass sich Erwachsene schnell langweilen dürften, denn anstatt die bunte Geschichte mit Wortwitz oder ein paar intelligenten Doppeldeutigkeiten zu garnieren, bleibt alles beim Alten. Es hat sich noch nicht zu Sony Animation rumgesprochen, dass die Animationsfilme inzwischen viel mehr sind als nur Kinderunterhaltung: 05/10.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website filmecke.blogspot.com Links tauschen