Sonntag, November 22, 2009

Für ein paar Dollar mehr


Wenn man vom Western an sich spricht, kommt man an Sergio Leone nicht vorbei, war es doch jener pummelige Römer, der diesem ureigenen amerikanischen Genre neues Leben einhauchte und in die Fußstapfen seiner US-Kollegen trat. Nachdem man mit Für eine Handvoll Dollar einen überraschenden Erfolg abliefern konnte, machte sich Leone auf, einen weiteren Western zu inszenieren, diesmal mit einer eigenständigen Story. Dank des Produzenten Alberto Grimaldi hatte man sogar ein recht ansehnliches Budget für den Film zur Verfügung, doch erneut konnte sich Leone nicht alle Wünsche erfüllen. Henry Fonda, Charles Bronson und Lee Marvin blieben ihm erneut verwährt und so wurde schließlich Lee Van Cleef gecastet, während mit Eastwood und Volonté zwei bekannte Gesichter aus Für eine Handvoll Dollar wieder mit an Bord waren.Die Unterschiede zu seinem Westernerstling sind aber deutlich sichtbare und mit Für ein paar Dollar mehr manifestieren sich Leones Markenzeichen und sein unverkennbarer Regiestil.

Die Story an sich dreht sich dabei um drei Männer. Monco (Clint Eastwood) und Col. Mortimer (Lee Van Cleef) sind Kopfgeldjäger wie sie unterschiedlicher nicht sein können und doch gehören sie zu den besten ihrer Art. Nachdem der Gauner El Indio (Gian Maria Volonté) von seiner Bande aus dem Gefängnis befreit wurde, heften sich die beiden Männer an seine Ferse, ist doch ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgeschrieben. Indio selbst plant indes seinen größten Coup, indem er die Bank von El Paso ausrauben will.
In El Paso treffen dann auch Monco und Mortimer aufeinander und beschließen, Indio und seine Bande gemeinsam dingfest zu machen. Monco gewährt sich Zutritt zu der Gaunertruppe, während Mortimer die Mannen von Außen aufmischen will, doch der Plan scheint zuerst nicht aufzugehen...

Gemächlich führt uns Leone in den Film ein, nimmt sich Zeit, die einzelnen Charaktere detailliert vorzustellen, bevor die eigentliche Story Fahrt aufnimmt und uns eine Geschichte über Freundschaft, Rache und Gier erzählt wird. So geht es natürlich auf der einen Seite um die Beziehung der beiden Kopfgeldjäger, die nach anfänglichem Abtasten zueinander finden und ein für den Western typisches Verhältnder eingehen, ähnlich wie Vater und Sohn. Auf der anderen Seite brilliert Volonté als unberechenbarer Bandenführer, psychopatisch, genial und traumatisiert. Kein Wunder, dass sich die Drei am Ende gegenüber stehen werden. Das Ganze untermalt von Morricones unverwechselbarer Musik, eingefangen von Dallamanos genialer Kameraarbeit und garniert mit Leones Sinn für Ikonografie und schon ergibt sich ein fast perfekter Western, der nicht nur Fans sondern auch Außenstehende in seinen Bann ziehen wird und es ist immer noch Platz nach oben: 09/10.

Keine Kommentare: