Samstag, November 14, 2009

Unleashed - Entfesselt


Auch wenn sich Luc Besson vom Regiestuhl fast abgewandt hat, bleibt er Frankreichs Actionpapst, der immer wieder als Produzent und Drehbuchautor bei frankophiler Klopperaction in den Credits auftaucht. So auch bei Unleashed - Entfesselt, der von Louis Leterrier, inzwischen selbst Exportschlager und in Hollywood gelandet, auf die Beine gestellt wurde und mit Jet Li, Morgan Freeman und Bob Hoskins einen überaus namhaften Cast zu bieten hat. Doch wie so oft krankt es an der Story, bzw. der Umsetzung eben jener. Bob Hoskins spielt hier einen schottischen Gangster, der u.a. im Schutzgeldgeschäft tätig ist. Sein Argumentenverstärker ist dabei Danny (Jet Li), den er seit dessen Kindheit trainiert und abgerichtet hat, sodass sein ganzes Verhaltensmuster an einen Hund erinnert. Immer wenn es Probleme gibt, wird Danny von der Leine gelassen und dieser kümmert sich dann um die zahlungsunwilligen Klienten. Das Spiel geht so lange gut, bis Danny auf den blinden Klavierstimmer Sam (Morgan Freeman) trifft und seine Sehnsucht geweckt wird, ebenfalls ein solches Musikinstrument zu besitzen. Als er und sein Herrchen auch noch in einen Hinterhalt geraten, bei dem Hoskins Charakter vermeintlich stirbt, sieht Danny seine Chance und haut ab und rettet sich mit letzter Kraft in Sams Obhut, doch wie es in jedem Film ist, soll man den Tag nicht vor dem Abend loben und die Vergangenheit holt einen immer wieder ein. Während die Prämisse bei dem Film in der Tat interessant ist, wird hier die Leidensgeschichte Dannys im Grunde auf ein Minimum reduziert und speziell auf die Beziehung zwischen Hoskins und Lis Charakter wird nur oberflächlich eingegangen, während man die Actionszenen gewohnt spektakulär in Szene setzt und die Story hier als Mittel zum Zweck verkommt. Auch der Mittelteil, als sich Danny in Sams kleine Familie eingliedert, mag zwar auf den ersten Blick gefallen, entpuppt sich aber nur als stereotype Abhandlung, die man aus diversen anderen Filmen kennt. Sicherlich ist der Film trotzdem noch immer unterhaltsam und versteht es, den Zuschauer durchaus mitzureißen aber aus der eigentlichen Story wird hier zu wenig gemacht und diese Mixtur aus Action und ruhigen Momenten ist stellenweise nicht wirklich harmonisch und glaubwürdig. Schade aber nichtsdestotrotz kann man sich Unleashed - Entfesselt trotzdem einmal ansehen: 5,5/10.

Keine Kommentare: