Trotz der Tatsache, dass Tyrone Power zu den bekanntesten und umsatzstärksten Schauspielern der 40er Jahre gehörte, scheint er heutigen Kinogängern weitgehend unbekannt zu sein und erinnert man sich doch seiner Filme, so sind dies dann meist die sog. Swashbuckler-Produktionen. Auch der 1942 veröffentlichte Abenteuer in der Südsee gehört zu jener Gattung, in der Power besonders glänzte und die ihm doch zusetzte, war es doch schwer, jene stereotypen Rollen zu durchbrechen, um andere Filmprojekte realisieren zu können.
Der Film an sich basiert auf einem Abenteuerroman von Edison Marshall und handelt vom jungen Benjamin Blake (später verkörpert von Tyrone Power), der als Waise bei seinem Großvater im Bristol des 19. Jahrhunderts aufwächst. Obwohl adliger Abstammung, bleibt ihm der Zutritt zum Vermögen seines Vaters verwährt, da dieses von Bens Onkel Sir Arthur Blake in Anspruch genommen wird, da dieser davon überzeugt ist, dass Ben ein unehelicher Sohn seines Bruders sei und da das Gegenteil aufgrund fehlender Papiere nicht zu beweisen ist, scheint Bens Schicksal besiegelt. Nichtsdestotrotz hat Blake Angst davor, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommt und holt zu sich an seinen Sitz, nur um ihn dort zu schikanieren und als Stallburschen arbeiten zu lassen. Erst als Ben erwachsen geworden ist und sich zu allem Überfluss auch noch in die Tochter seines Peinigers verliebt, rebelliert er gegen seinen Herren, was zur Folge hat, dass Ben, steckbrieflich gesucht, das Land verlassen muss, sich aber schwört, vermögend zurückzukehren, um seinen ihm zustehenden Besitz zu erkämpfen. So heuert er auf einem Handelsschif an und landet schlußendlich in der Südsee, wo er nicht nur unzählige Perlen findet, sondern auch die schöne Inselbewohnerin Eve (Gene Tierney). Doch Ben hat sein Ziel weiterhin vor Augen.
Der Plot mag zwar nicht sonderlich spektakulär klingen, kombiniert aber geschickt bekannte Elemente aus unzähligen Abenteuergeschichten und fügt diese zu einem harmonischen Film zusammen, der nun auch keine atemberaubenden Kampfszenen oder große Plansequenzen bieten kann aber trotzdem unterhält. Das liegt sicherlich an dieser recht simplen Abenteuerstory, die gespickt ist mit Unrecht und Rachegelüsten, die natürlich auch mit einem obligatorischen Liebesplot gefüttert ist, aber auch am tollen Produktionsdesign, den überaus griffigen Dialogen - herrlich humorvoll sind hier die Szenen nach Bens Rückkehr oder die sehr emotionale Rede während der Gerichtsverhandlung - und nicht zuletzt auch an den Schauspielern. Bis in die kleinste Nebenrolle hat man hier großartige Leute besetzt. Power ist natürlich der Brecher der Herzen, der wagemutige Draufgänger aber in diesem Film ist es vor allem George Sanders, der einen herrlich fiesen Arthur Blake mimt, der positiv in Erinnerung bleibt, während man von Gene Tierneys natürlicher Schönheit einfach verzaubert wird. Dazu ertönt dann der wunderbare Score von Alfred Newman und schon hat man den perfekten Sonntagnachmittagsfilm, der den Zuschauer in eine frühere Zeit mitnimmt und an exotische Orte führt. Sicherlich ist der Film nicht ohne Makel, hier und da etwas angestaubt aber trotzdem springen noch immer 07/10 Punkte raus. Wie immer total unparteiisch. ;)
Why Marvel's What If...? Is Ending After Three Seasons
vor 8 Stunden
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