Der eigentliche Clou in Hustons
Die Totenliste ist ja, einen Cast aufzuweisen, wie man ihn nur selten in einem Film gesehen hat: Mitchum, Sinatra, Curtis, Lancaster, Douglas und Scott und doch bemerkt man ihn größtenteils eigentlich nicht wirklich.
Hierzu später ein wenig mehr. Was sonst bleibt, ist ein klassischer Krimi, der im schönen England angesiedelt ist und sich rund um eine mysteriöse Liste dreht, denn jeder, der auf dieser namentlich erfasst ist, ist Opfer eines tragischen Unfalls geworden. Herausgefunden hat dies der Journalist Adrian Messenger, der sich seines Verdachts jedoch nicht ganz sicher ist und so seinen Freund und ehemaligen Offizier Anthony Gethryn (George C. Scott) bittet, sich einmal umzuhören, um so die Vermutungen Messengers zu bestätigen. Doch bevor dieser Gewissheit hat, verunglückt seine Maschine auf einem Transatlantikflug. Bis auf einen Passagier finden alle Mitreisenden den Tod. Nun glaubt auch Gethryn nicht mehr an Zufälle und wird, nachdem er seine Zweifel lautstark der Polizei vorgetragen hat, in die Ermittlungen eingespannt. Was ein glücklicher Zufall, dass Gethryn den einzigen Überlebenden kennt, wenn auch nicht persönlich. Es ist ein französischer Widerstandskämpfer, mit dem Gethryn im Zweiten Weltkrieg über Funk verbunden war. Gemeinsam versuchen sie, den Fall zu rekapitulieren und eine Verbindung zwischen den Männern auf Adrians Liste herzustellen. Doch da der Mörder ein Meister der Maskerade ist, scheint er immer einen Schritt voraus zu sein. Man merkt sicherlich schon an der Beschreibung des Plots, dass die Geschichte auf einem wackligen Fundament steht und das rächt sich dann spätestens bei der Auflösung des Plots, wenn man beginnt, über das Gesehene nachzudenken.
Huston war sich dessen wohl auch bewusst und so hat er versucht, die Geschichte immerhin so spannend wie möglich zu inszenieren, was ihm prinzipiell auch gelungen ist. Klassisch wird den einzelnen Spuren nachgegangen, der Zuschauer darf miträtseln und ein Spannungsmoment bleibt über die gesamte Laufzeit bestehen, sodass die Schnitzer im Plot nicht so sehr ins Auge stechen. Um diese Makel zu übertünchen hilft auch die Liste des oben genannten Casts, denn man griff hier auf einen Trick zurück und hat die Stars in Maskerade auftreten lassen, wodurch der Zuschauer doppelt abgelenkt ist. Er versucht nicht nur, den Ermittlungen rund um den mysteriösen Mörder zu folgen, sondern auch die Filmstars zu enttarnen, die hier auftreten. Übrigens kein Grund zu Verzweiflung, falls man sie im Film nicht enttarnen kann. Am Ende wird Alles aufgelöst. Übrigens dürfte auch die Maskerade ein Grund dafür gewesen sein, dass man hier auf das Schwarz/Weiß-Material zurückgriff, damit es nicht so stark ins Auge fällt. Das Fazit fällt dann auch versöhnlich aus. Sicherlich kann Huston hier bei weitem nicht an die Klasse anderer Produktionen anschließen aber da
Die Totenliste spannend und unterhaltsam inszeniert wurde, den Stars-Suchbonus hat und mit George C. Scott und all den anderen starke Schauspieler bietet, springen am Ende 6,5/10 Punkte raus.
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