Sonntag, Januar 18, 2009
Shoot 'Em Up
Wer nach einem harten Tag einfach mal entspannen möchte und sein Hirn dabei auch noch frühzeitig ins Bett schickt, der sollte Shoot 'Em Up definitiv in die engere Auswahl nehmen, denn hier fliegen buchstäblich die Fetzen und der Zuschauer bekommt quasi einen Actionfilm auf Speed serviert, der knapp 90 Minuten ein Tempo hoch hält, wie man es sonst so kaum gesehen hat. Alles beginnt mit einer Geburt, die hier doch recht unkonventionell präsentiert wird und mitte in einem wilden Kugelhagel stattfindet. Zum Glück gibt es ja Mr. Smith (Clive Owen), der als schießwütiger Geburtshelfer an Ort und Stelle ist und die werdende Mama immerhin so lange beschützt, bis das Kind geboren ist. Auch nach dem Ableben der Mutter passt er auf den kleinen Wicht auf, der von einem verrückten Killer (Paul Giamatti) und seinen Mannen verfolgt wird. Zusammen mit der Hure D.Q. (Monica Bellucci) kommt Smith langsam hinter die verwirrende Geschichte, warum es scheinbar Alle auf das Baby abgesehen haben. Michael Davis, der hier in Personalunion Drehbuchautor und Regisseur ist, scheint mit einer blühenden Phantasie ausgestattet zu sein. Anders kann man dieses Konstrukt von Story nicht erklären aber was noch viel unerklärlicher ist, ist die Tatsache, dass diese Rezeptur stimmt. Der krude Mix aus Action, Humor, Erotik könnte so auch aus einem Comic stammen, denn überzeichnet ist hier alles: Sowohl Smith, der nicht nur ein Meisterschütze ist, sondern im Grunde auch alles hasst, oder D.Q., die Hure, die noch Muttermilch gibt und natürlich Giamattis Charakter, der zwischenzeitlich immer mal wieder mit Anrufen seiner Frau bombardiert wird und das in den unpassendsten Momenten. Sowieso erinnert die Konstellation der beiden, also Smith und Hertz (Giamatti), der aus den Bugs Bunny Cartoons zwischen Bugs und Yosemite Sam, was nicht nur daran liegt, dass Smith dauernd Karotten kaut oder diese seinen Gegnern ins Gesicht rammt... Sowieso ist das Leben an sich in dem Film nur von kurzer Dauer und der Bodycount steigt mit jeder Filmminute gen unendlich an. Wie schon einmal gesagt: Das Ganze ist schon wieder so bescheuert, dass es dadurch höllischen Spaß macht - eben auch, weil man sich selbst im Film nicht wirklich ernst nimmt -, sofern man sich drauf einlassen kann und will, sonst dürfte das dem ein oder anderen Zuschauer schon zu überdreht sein: 7,5/10.
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