Es scheint alles beim Alten geblieben zu sein. Diesen Eindruck kann der Zuschauer bekommen, wenn man einmal den Plot von Blut für Dracula überfliegt.
Es kommt einem doch verdächtig bekannt vor und natürlich hat man Recht mit dieser Vermutung, handelt es sich doch inhaltlich, bzw. vom Ablauf her, um eine Wiederverwendung der Geschichte aus dem ersten Draculafilm der Hammerstudios. Doch dieses Mal muss man auf einen Dr. van Helsing ebenso verzichten, wie auf den guten Jonathan Harker, der in Draculas Schloss herumgeistert. In dieser Variante ist es eine britische Gruppe Touristen, die gegen den Rat der Dorfbevölkerung in Draculas Domizil landet. Dieser ist, wie wir wissen, im ersten Teil ja umgebracht worden, doch sein treuer Diener Klove hat ihm frisches Blut besorgt und so feiert der Fürst der Finsternis eine phänomenale Auferstehung und geht auf Engländerjagd. Sicherlich präsentiert sich die Geschichte zuweilen nicht als allzu originell, doch der Film hat seine Momente. Meistens immer dann, wenn Christopher Lee präsent ist und durch die schicken und atmosphärischen Bauten streift und auf der Suche nach Nahrung ist.
Im Vergleich zum ersten Teil der Serie, wartet Blut für Dracula durchaus mit einer ordentlichen Prise Humor auf, was großteils an der britischen Touristentruppe liegt, die irgendwo zwischen naiv und neugierig angelegt ist und durch manch heitere Aktion zum Schmunzeln einlädt. Gleiches gilt auch für den hiesigen Vampirjäger, der ja in keiner Adaption fehlen darf. In diesem Film ist es ein Priester, dessen Methoden aber reichlich unorthodox wirken und er so schon fast als eine Art Karikatur durchgeht. Große Überraschungen erlebt der Zuschauer in Blut für Dracula nicht, dafür überzeugt der Film durch einen starken Christopher Lee, der einem hier gänzlich ohne Dialog das Fürchten lehrt, und die humorvollere Inszenierung. Für Fans der Hammerstudios ist diese Produktion sowieso ein Muss. 6,5/10
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