Mittwoch, November 28, 2007

Ein Unbekannter rechnet ab


Basierend auf einem Roman von Agatha Christie, gibt sich in dieser europäischen Co-Produktion das Who is Who der 70s die Ehre, um mit einer sympathischen schauspielerischen Darbietung die ansonsten steife Inszenierung zu kaschieren. Die Geschichte ist simpel: Zehn scheinbar wildfremde Menschen werden in ein abgelegenes Gebäude, hier ist es ein Palast in der Wüste, eingeladen, um dort ihrer Verbrechen angeklagt zu werden. Peu a peu stirbt einer von ihnen und schon bald verdächtigt jeder jeden, der große unbekannte Mörder zu sein. Was auf dem Papier überaus spannend klingt, verfällt leider schon nach wenigen Morden dem bekannten Schema und so erweist sich die weitere Aufklärung der Geschehnisse als recht plump. Die Spannung wird auf identische Art und Weise aufgebaut und evoziert beim Zuschauer irgendwann nur noch ein müdes Lächeln. Letzteres wird ihm auch durch teils haarsträubend konstruiert wirkende Situationen abverlangt, die das Gezeigte infrage stellen. Es ist irgendwie schade, dass das Endprodukt doch mit solchen Schwächen zu kämpfen hat, ist der Film in Grunde doch recht sympathisch. So bietet Ein Unbekannter rechnet ab einen bunten Cast voller hochrangiger Leute, wie z.B. Gert Fröbe, Elke Sommer oder Richard Attenborough, die sich in ihren Rollen pudelwohl fühlen aber angesichts des biederen Buches nicht viel bewirken können. Nichtsdestotrotz ist der Film für freunde europäischer Produktionen zu empfehlen, auch aufgrund des einzigartigen Charmes der 70er Jahre. Da sieht man auch ein wenig über das mehr als staksige Spiel Oliver Reeds Hinweg. Der perfekte Film für einen Sonntagnachmittag. 5.5/10

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