Mittwoch, Januar 06, 2010

Anaconda


Es ist etwas im Busch. Und dieses Etwas ist mehrere Meter lang und hat eine tödliche Umarmung. Da von Schlangen seit jeher meist ein Gefühl der Angst ausgeht und sie schon in der Bibel zu den Bad Guys gehörte, ist es also nicht verwunderlich, dass diese possierlichen Tierchen auch in einem Horrorfilm ganz groß rauskommen.In Pedro Llosas Anaconda stehen mit Jon Voight, Jennifer Lopez, Ice Cube und Owen Wilson sogar richtige Prominente auf der Speisekarte, die sich, als Expedistionsteam verkleidet, tief in den südamerikanischen Dschungel wagen, um dort einen Ureinwohnerstamm aufzuspüren. Unterwegs trifft man auf den gestrandeten Jon Voight, der anfangs noch ganz lieb zu sein scheint, dann aber immer fieser dreinschaut. Neben den Spannungen untereinander ereignen sich auch ein paar Unfälle, die zu einer Routenänderung führen, hat doch nur unser Schiffbrüchiger das DschungelNavi eingebaut. Doch nach weiteren Filmminuten stellt sich heraus: Pustekuchen. Anstatt die Verwundeten zurück in die Zivilisation zu schippern, geht's dem fiesen Voight nur darum, die fette Anaconda zu fangen, die in der Eingangssequenz schon Danny Trejo zum Selbstmord zwang. Bevor das obligatorische Happy End kommt und dreimal dürft ihr raten, wer am Ende überlebt, fallen natürlich einige Besatzungsmitglieder der Schlange als Snack zum Opfer oder gehen bei den Rangeleien auf dem Traumschiff drauf. Das Ganze ist dabei nur leidlich unterhaltsam, haut der Film einen mit seinen Genreversatzstücken doch kaum aus den Socken. Trotz der vergleichsweise kurzen Laufzeit muss der Film mit Hängern kämpfen, was auch an den Klischeecharakteren vom Reißbrett liegt und wenn dann einmal die böse Schlange in Aktion tritt, schafft man es nie, wirklich Suspense aufzubauen. Einzig Jon Voight, sieht man einmal vom äußeren Erscheinungsbild der J. Lo ab, macht Spaß, wenngleich er mit seinem Overacting ordentlich auf die Kacke haut. Auch das nötige Trashfeeling mag nicht aufkommen - ein paar Pappmascheekrokos und nackte Haut wären nicht übel gewesen - und so ist der Film nur für große Tierhorrorfans ein Fest, denn dem Rest genügt das einmalige Ansehen dieses unterdurchschnittlichen Films: 04/10.

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