Der gute Peter Cushing konnte sich zu Lebzeiten wohl auch nie ganz von seinem Doktorimage lösen. Diesen Anschein bekommt man zumindest, wenn man seine Filmographie durchblättert und dabei doch einige ähnlich gelagerte Rollen ausmacht.
Auch in dem Amicus-Schocker, man sollte das hier durchaus wörtlich nehmen, taucht er als Mediziner mit dem Durchblick auf. Doch erst einmal der Reihe nach. Ohne langes Vorspiel, man bekommt sozusagen in den ersten Minuten kurz eine Einführung, geht's in die gemütliche Stube, bzw. in eines der unzähligen britischen Schlösser des 18. Jahrhunderts. Dorthin verschlägt es auch die junge Braut Catherine, die nach der Hochzeit zu ihrem Gemahl Charles Fengriffen zieht. Zu Hause angekommen, wird erst einmal die Ahnengalerie inspeziert und hier beginnt der Horror. Vorm Bild des Opas, Henry Fengriffen, bekommt Catherine plötzlich Panik, sieht sie gar schreckliche Bilder und wird erst einmal aufs Zimmer gebracht. Als dann danach auch noch eine abgeschlagene Hand aus dem Bild kommt (!!!) und über den Boden krabbbelt, weiß der Zuschauer, dass die ganze Chose doch noch ganz amüsant werden könnte. Wenig später wird die gute Catherine auch noch von der Hand samt Körper vergewaltigt und von dort an wird's eintönig. Die Visionen und Hände tauchen auf und ab, bringen mal
jemanden um und nach den durchaus amüsanten ersten fünfzehn Minuten versucht das Skript die Erklärung für das mysteriöse Geschehen ins Unendliche hinaus zu zögern. Irgendwann kurz vor Ende, taucht dann auch Doc Cushing auf und dann gibt's in einem coolen Flashback die Erklärung, warum's in den Gemäuern spukt. Ja, das ist kultiger Trash aus 70ern. Man hätte jedoch dem Drehbuchautor mitteilen können, nicht das ganze (Ulk)-Pulver zu Filmbeginn zu verschießen, ist das Gedümpel in der Filmmitte einfach öde. Da hilft auch die nette Deko nichts, denn Schlösser gibt's bei Hammer und Co. ja fast täglich. Gleiches gilt auch für die Auflösung der Geschichte. Man hat's erahnen können, schaut der gute Henry ja auch schon so sympathisch aus auf diesem Gemälde. Ach ja, fast hätte ich ihn vergessen, den debil furchteinflößenden Holzfäller, der im Walde haust. Damit ist das Treiben nun aber beendet. Wahrlich nicht die beste Auskopplung aus Britanniens Horrorschmieden. Für Trashfreunde aber ein Fest. 04/10
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