Wenn sich zwei Filme streiten, freut sich der dritte. Mit diesem Sprichwort kann man das vergangene Wochenende ganz gut zusammenfassen. Da gingen zwei potentielle Award-Kandidaten landesweit an den Start und wurden dann doch von einem kleinen, unwichtigen Außenseiter locker geschlagen. In solch einem Fall hilft nicht einmal die Unterstützung der gesammelten Kritikerfront. Dieses Bild könnte im restlichen Herbst bis knapp in den Dezember hinein dann fast bezeichnend sein, für die aktuelle Situation am US-Kino, welches noch immer keinen richtigen Knaller in dieser trüben Jahreszeit gesehen hat und so deutlich hinter dem Vorjahr hinterher hinkt.
Eine der vielen filmischen Gurken, die in diesen Tagen auf den Zuschauer losgelassen werden, ist
The Seeker: The Dark Is Rising, der nach seinem katastrophalen Start weiter abrutscht und nur noch $ 2,21 Mio. für sich verbuchen kann. Damit hat der Film gerade einmal $ 7,17 Mio. einspielen können.
Nach vier Wochen scheint auch das Gastspiel für
Resident Evil: Extinction beendet zu sein, der auf seiner Abschiedstournee $ 2,65 Mio. mit nach Hause nimmt und somit $ 48,06 Mio. vorweisen kann. Damit bleibt er hinter Teil 2, der gut $ 51 Mio. umgesetzt hat, der zweit erfolgreichste Titel des Franchises.
Wie von mir prognostiziert, ist
Across the Universe erneut in die Top 10 eingestiegen. Dank der weiteren 590 Kopien konnte sich der Film $ 3,82 Mio. sichern und hat nach fünf Spielwochen $ 12,73 Mio. auf dem Konto. Gar nicht übel für solch einen recht avantgardistischen Film.
Einen weiten Sprung nach unten hat auch
The Kingdom gemacht, der nicht wirklich sein Publikum finden konnte und sich mit $ 4,61 Mio. tröstet. Dadurch sind $ 40,11 Mio. auf dem Konto. Da dem Projekt aber Kosten von gut $ 70 Mio. im Nacken sitzen, wird man wohl erst mit der DVD-Auswertung die schwarzen Zahlen erreichen können.
Auch Universals
Elizabeth: The Golden Age konnte nicht richtig überzeugen. Mit einem Startergebnis von $ 6,15 Mio. bleibt man doch hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich zum Vorgänger, der weltweit über $ 80 Mio. einspielen konnte, wagte man mit der Fortsetzung gleich den Sprung ins kalte Nass, nämlich der landesweiten Auswertung, während
Elizabeth zuvor nur einen limitierten Release hatte. Belohnt wurde man durch diese Tat aber auch nicht.
Reichlich unspektakulär ist das weitere Abschneiden von
The Heartbreak Kid, der im Mittelfeld sein Dasein fristet. Neuerliche $ 7,28 Mio. wandern aufs Konto, welches $ 25,86 Mio. vorweisen kann. Damit wird dieser Film ganz klar zu den finanziellen Flops Stillers gewertet werden.
Platz vier wird von
Michael Clayton, dem neuen Thriller mit George Clooney, belegt, der nach seiner limitierten Auswertung nun landesweit zu sehen war und somit $ 10,37 Mio. einspielen konnte. Der Sprung auf den Platz an der Sonne blieb ihm aber verwährt. Das Gesamteinspiel beläuft sich übrigens auf $ 11,45 Mio.
Knapp war es in dieser Region der Top 10, denn Sony/Columbias
We Own The Night hat sich mit $ 10,83 Mio. knapp vor das Clooney-Vehikel setzen können, hatte aber auch keine Chance auf den ersten Platz.
Nach zwei Wochen auf eben jenem musste
The Game Plan diese Position räumen und ist nur noch Vize. Weitere $ 11,04 Mio. werden jedoch über diesen Verlust hinwegtrösten. Noch freudiger dürften die Gesichter angesichts des Gesamteinspiels von $ 58,98 Mio. werden.
Somit fehlt nur noch ein Film und, man hätte es sich ja auch ein bisschen denken können,
Tyler Perry’s Why Did I Get Married, der sich dann doch deutlich mit $ 21,35 Mio. absetzen konnte. Damit kann Perry erneut mit einem seiner Filme, die besonders auf das afroamerikanische Publikum zugeschnitten sind, einen Erfolg landen.
Die Freude dürfte jedoch nur von kurzer Dauer sein, da weitere 6 Neustarter, es sind eigentlich weitaus mehr „große“ Filme dabei, die ich jedoch nicht aufzählen werde, da die Kopienzahl normalerweise zu gering ist, um in den Top 10 aufzutauchen – der Schnitt wurde von mir bei 1000 Kopien gesetzt, um die Gunst des Publikum buhlen werden. Den Anfang macht der Independent-Film
Sarah Landon and the Paranormal Hour, der mit 1115 Kopien im Gepäck losziehen wird. In ähnlichen Regionen befindet sich auch Paramount/Dreamworks’ Drama
Things We Lost in the Fire mit Halle Berry und Benicio Del Toro, der in 1142 Kinos zu sehen sein wird. Auch Ben Afflecks erste Regiearbeit, der Krimi/Thriller
Gone Baby Gone, geht an den Start und hat 1713 Filmrollen in petto. Politisch kritisch zeigt sich New Line mit dem Thriller
Rendition, der zwar große Namen bietet, sich aber wohl aufgrund seines Themas selbst deklassiert. Trotzdem kann man ihn in 2250 Lichtspielhäusern sehen. Der erste wirkliche Aspirant für den Wochensieg ist die Sportpersiflage
The Comebacks aus dem Hause Fox, der 2812 Kinos unsicher machen wird. Konkurrenz bekommt er aus dem Horrorgenre, denn Sony/Columbias
30 Days of Night macht sich in 2855 Sälen breit. Diesmal ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.
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