Freitag, Oktober 19, 2007

Godsend


Klonen, selbst Gott spielen, welch kontroverses Thema und geradezu für einen packenden Spielfilm prädestiniert. Das scheint man sich auch im Hause Lionsgate gedacht haben, als man das Drehbuch von Godsend in den Händen hielt und als dann auch noch Mr. Robert De Niro mit an Bord kam, stürzte man sich Hals über Kopf in die Dreharbeiten, ohne zu bedenken, welch Schicksal dem Schaf Dolly widerfahren ist. Zugegeben, ganz so katastrophal ist das Endergebnis hier nicht aber viel hat nicht gefehlt, denn dieser filmische Erguss ist ganz große Langeweile, zusammengesetzt aus Versatzstücken anderer Genrekameraden. Dabei beginnt die Geschichte durchaus interessant. So verliert die Familie Duncan ihren einzigen Sohn bei einem Autounfall. Die Welt scheint zusammengebrochen zu sein, bis ihnen schließlich von einem Doktor (De Niro) offeriert wird, man könne aus den Stammzellen ihres verstorbenen Sohnes einen Klon reproduzieren. Doch anstatt sich hier ernsthaft mit der ethischen Thematik auseinanderzusetzen, ergibt man sich in großer Trauer und willigt ein. Dass das ganze Vorgehen auch aus medizinisch-technischer Sicht eher wacklig und unglaubwürdig erscheint, ist ein weiteres Nebenprodukt des öden Plots. Da sich der Drehbuchautor dieser Probleme wohl auch bewusst war, verschwendet er auch nicht wirklich viel Zeit mit diesem Abschnitt und kommt zum großen Gruseln. Der gute Klon bekommt, nachdem er das Alter seines Vorgängers erreicht hat, plötzlich dämonische Züge und nun ist Plagiatszug endgültig abgefahren, geht man nun nur noch nach Schema F vor und ergibt sich in Klischees. Das Ganze wirkt dann natürlich auch wenig spannend und immer wieder fragt man sich, ob die namhaften Darsteller, allen voran De Niro, das Skript überhaupt gelesen haben? Die tolle Auflösung am Ende setzt Godsend dann noch die Krone auf. Was ein überflüssiger Film. 03/10

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