Sonntag, Juni 14, 2009

Das Ungeheuer


Irgendwann endet jede Schauspielkarriere einmal und meistens ist es auch so, dass die Rollen zum Ende nicht wirklich besser werden. Das ist heute so und das war auch schon früher so. Joan Crawford kann davon auch ein Lied singen, denn irgendwie hat sie sich in dieses außergewöhnliche Machwerk von Freddie Francis, Kennern der Materie ist er unter anderem durch seine Arbeiten für die Hammerstudios geläufig, verirrt. Hier lässt er jedoch den Trog auf das arme Publikum los und das weiß nicht, ob es lachen oder weinen soll. Die Story ist jedenfalls schnell erklärt. Drei Studenten erforschen im tiefsten Mittelengland eine Höhle und stoßen dabei auf eine Sensation: Eine Kreatur, halb Mensch, halb Affe. Dummerweise ist sie nicht sehr freundlich und bringt sogleich einen der jungen Männer um. Nichtsdestotrotz ist die Wissenschaft hellhörig geworden, scheint es sich hierbei um den Missing Link zwischen Mensch und Affe zu handeln und allen voran macht sich Dr. Brockton (Joan Crawford) auf, um das Geschöpf zu erforschen. Die Einwohner des Örtchens finden das gar nicht toll und torpedieren die Arbeit Brocktons um zu beweisen, dass der Trog ein blutrünstiges Monster ist. Prinzipiell hab ich ja nichts gegen Menschen, die meinen, mit einer getunten Gorillamaske in britischen Höhlen rumturnen zu müssen. Kriminell wird das Ganze erst, wenn sie auf die Menschheit losgelassen werden wie in diesem Filmlein. Dabei ist es gar nicht so schlimm, dass während des Films, der immerhin über 90 Minuten geht, nicht so viel passiert. Schlimm ist es erst, wenn etwas passiert, denn dann liegt der Zuschauer lachend neben der Couch. Das fängt ja schon bei dem Affenmann an, wird dann aber noch getoppt durch Dialoge, die aus der Feder eines Kindes stammen könnten, inklusive der stereotypen Charaktere, die einem schon nach wenigen Minuten auf den Geist gehen. Den Vogel schießt der hysterische Wissenschaftsgegner ab, der am Ende auch seinen großen Einsatz bekommt. Zwischendrin wird der Zuschauer mit pseudowissenschaftlichen Tests ruhiggestellt inkl. eines genialen Knet-Stopmotionflashbacks des Trogs mitsamt Dinosauriern und Lavaflüssen. Jawoll, so sieht ein billiger Film aus, dem es eigentlich an Allem mangelt. Quasi ein Fest für beinharte Trashfans. 02/10, denn irgendwie hat der Film etwas "Animalisches". :D

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