Sonntag, Juni 07, 2009
Stirb langsam - Jetzt erst recht
Was der Crew um John McTiernan anno 95 gelang, widerspricht eigentlich dem Gesetz der Serie, denn mit Stirb langsam - Jetzt erst recht konnte sich das Franchise quasi selbst erneuern, drohte es doch nach dem zweiten Teil in vorgefertigten Bahnen zu versinken. Ist Die Hard noch einer der besten, wenn nicht sogar der beste Genrevertreter seiner Art, kopiert Die Hard 2 viele Elemente des Erstlings, doch bei Die Hard: With a Vengeance ging man auf der einen Seite andere Wege, während man sie auf der anderen Seite konsequent fortgesetzt hat. Der Film beginnt mit einer Explosion und das in zweierleit Hinsicht. Während zu Lovin' Spoonfuls Summer in the City eine Bombe in New York hochgeht, zaubert uns auch das Drehbuch in der ersten, knappen Dreiviertelstunde eine Storyline vor die Nase, die vor allem eins ist, nämlich clever. Da stimmt einfach Alles: Timing, Plot und Inszenierung sowie die Balance zwischen Action und Humor. Der Clou ist dabei, dass John McClane (Bruce Willis) diesmal nicht durch enge Luftschächte krabbeln muss, sondern ganz New York als Spielwiese hat und trotzdem spielt man mit dem Faktor Raum ähnlich clever wie schon im ersten, bzw. auch im zweiten Teil. Dazu kommt die Kombination mit Zeus (Samuel L. Jackson) als schwarzem "Buddy", der jene Konstellation, die in den Vorgängern nur angedeutet wird, zu Ende führt. So entsteht nicht nur eine gewisse Spannung aus der Grundstory an sich, sondern auch durch die beiden gegensätzlichen Personen. Dass sich im weiteren Verlauf des Films der komplette Beginn als roter Hering herausstellt, ist dann quasi das Tüpfelchen auf dem I, denn die Überleitung zur eigentlichen Story verläuft nahezu perfekt und der Zuschauer kann sich gut mit den beiden Protagonisten und deren Achterbahnfahrt identifizieren, durchlebt er doch beim Anschauen Ähnliches. Es ist einfach einer dieser Filme, die man sich immer und immer wieder anschauen kann und die Mundwinkel wollen und wollen sich nicht nach unten senken. Hollywoods Actionkino hat hier eine weitere seiner Visitenkarten hinterlegt. Schade, dass das in letzter Zeit immer seltener wurde: 09/10.
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