Smokin' Aces, ein weiteres Beispiel für seelenlose "Style over Substance"-Produktionen, entstammt der Feder Joe Carnahans, der mit dem Thriller Narc durchaus eine Visitenkarte abgeliefert hat. Doch hier treibt er es eindeutig zu bunt und bläst eine mehr als sinnfreie Story auf 110 Minuten Spielfilm auf und versucht diese, mittels einer besonders stylishen Inszenierungsweise an den Mann zu bringen. Die Story ist dabei mehr als zu vernachlässigen, ist sie doch auch schnell erzählt: Der Entertainer
Buddy Israel (Jeremy Piven) hat sich über die Jahre viele Freunde bei der Mafia gemacht und Gefallen am Gaunerdasein gefunden und möchte am liebsten selbst den ganzen Laden übernehmen. Dass die Casa Nostra wenig begeistert ist, ist nachvollziehbar und speziell ein Punkt stößt den Italoamerikanern besonders unangenehm auf: Buddy Israel hat anscheinend einen Deal mit dem FBI gemacht und will auspacken. Kein Wunder also, dass Israel gefährlich lebt und auf seinen Kopf soll auch ein beträchtliches Sümmchen ausgesetzt sein. Deshalb macht sich nun die wilde Killerschar auf den Weg, ihm die Lichtlein auszupusten. Mittendrin auch die beiden FBI-Cops Messner (Ryan Reynolds) und Caruthers (Liotta), die für den Schutz Israels abgestellt wurden. Nachdem dann irgendwann das ganze Hotel, in dem sich das Ziel versteckt gehalten hat, auseinander genommen wurde, kommt dann doch wieder alles anders als gedacht und die Story twistet sich so durch die wilde Landschaft, während der Zuschauer eh schon benommen in der Ecke liegt angesichts so viel Coolheit auf der Leinwand und Dummheit im Skript. Aber erst einmal der Reihe nach. Geschichten normal zu erzählen ist out, definitiv und das merkt man auch Carnahan an, der hier ganz innovativ sein will und deshalb ist der Film eine einzige Parallelmontage. Da wird ein Satz quasi von drei verschiedenen Charakteren an drei ve
rschiedenen Orten weitererzählt, was anfangs durchaus ganz nett wirkt aber schnell seinen Effekt verliert. Deshalb hat man ja noch ganz durchgeknallte Charaktere in der Hinterhand, die sich teilweise noch bessere Dialoge an den Kopf werfen. Sexy Killerinnen, eine durchgeknallte Neonazigang, einen noch verrückteren Folterknecht und dazu noch allerlei Beiwerk, was von mehr oder weniger namhaften Schauspielern ausgefüllt wird. Diese Truppe lässt man dann aufeinander los und es gibt viel Action, viel Gewalt, viel Comichaftes und doch kann man damit wenig anfangen, sei es aufgrund der Schauspielperformances oder dem, was uns da grad gezeigt wird. Naja, und dann kommt man eben doch wieder zur Story zurück, wenn der Rest nicht richtig stimmen will und ja, hier stimmt es eben auch nicht und so kann man den Film getrost in der Pfeife rauchen.
Smokin' Aces, viel Rauch um nichts. 04/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen