Montag, Juli 27, 2009

Hangover


Todd Phillips ist in der Welt der Komödien kein unbeschriebenes Blatt, gehen doch Filme wie Road Trip oder Oldschool auf sein Konto und mit seinem neusten Streich, Hangover, hat er die Herzen der amerikanischen Filmfans im Sturm erobert und dem Studio einen Geldsegen beschert. Erzählt wird die Geschichte eines Junggesellenabschiedes, der aber so richtig außer Kontrolle gerät. Doug, der zukünftige Ehemann, fährt mit seinen Freunden Phil und Stu und seinem Schwager Alan nach Vegas, um am Vorabend der Trauung noch einmal richtig Dampf abzulassen und ja, die Feier endet in einer römischen Orgie. Dumm nur, dass sich die Involvierten an nichts mehr erinnern können und noch viel dümmer ist es, dass man Doug verloren hat, dafür aber u.a. ein Huhn und einen Tiger dazugewonnen hat. Was nun folgt, ist eine turbulente Schnitzeljagd durch Vegas und man versucht, den Abend zu rekapitulieren und trifft dabei nicht nur auf Mike Tyson, sondern auch auf eine heiße exotische Tänzerin, eine kleine Ehekapelle und auf einen kleinen, nackten Asiaten, den man im Kofferraum des eigenen Fahrzeugs wiederfindet. Wie man schon anhand der kleinen Storyzusammenfassung erahnen kann, ist die Geschichte konfus, die Charaktere skurril und die Witze zotig aber, und das ist sicherlich ein großes Plus des Films, meistens nicht niveaulos und so richtet sich der Film auch vor allem an ein etwas älteres Publikum, was sich mit den Charakteren identifizieren kann. Und hier ist wirklich nur das Party-Triumvirat ohne Doug interessant, denn der ist ja eh die meiste Zeit des Films vermisst. Besonders abgefahren ist dabei Alan, gespielt von Zach Galifianakis, der schon allein aufgrund seines Vollbartes ein wenig unheimlich daherkommt aber auch sein späteres Verhalten lässt darauf hindeuten, dass nicht alle Tassen an ihrem Platz sind aber auf positive Art und Weise. Stu und Phil hingegen erfüllen jeweils die Parts des schwachen und starken Gliedes der Kette und so entsteht der Witz eben nicht nur dadurch, dass die Personen so unterschiedlich sind sondern auch dadurch, in welche Situationen sie geraten. Und hier hat man sich wirklich etwas einfallen lassen, wobei das Ganze nie zu sehr aufgesetzt wirkt und die Story nicht so stark an Glaubwürdigkeit verliert. Natürlich dürfen ein paar Seitenhiebe auf (mehr oder weniger) berühmte Filme mit Las Vegas-Setting nicht fehlen und hier ist es vor allem der gelungene Gag, der Elemente aus Rain Man und 21 kombiniert. Da die Geschichte zu Hangover zu verrückt ist, um sie hier aufzudröseln und man am besten eh nicht so viel darüber wissen sollte, ist ein Gang ins Kino ratsam, um die Tour de Force für die Lachmuskeln selbst zu sehen, denn in einem gut gefüllten Kino mach das Lachen im Kollektiv gleich noch etwas mehr Spaß. Sicherlich nicht der anspruchsvollste Humor, der bei weiterem Sehen womöglich auch an Drive verlieren wird aber für den Moment ist es höchst unterhaltsames (Männer?)Kino: 08/10

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