Dienstag, September 08, 2009

Die Rache des Paten


Auch wenn er sich leidlich bemüht hat, gehört Andrea Bianchi sicherlich nicht zu den unvergesslichen Regisseuren des italienischen Kinos der 70er Jahre. Nichtsdestotrotz finden sich in seiner Filmographie einige Knaller, wenngleich man Knaller hier durchaus unterschiedlich auslegen kann. Neben der Sleazegranate Die Nacht der langen Messer taucht auch der bissige Die Rache des Paten auf, der sicherlich zu den härtesten seiner Art gezählt werden muss. Die Story ist dabei nicht wirklich aufregend, orientiert sich an der Kurosawa/Leone-Geschichte, die zu der Zeit äußerst populär war und führt den Zuschauer in die Welt von mafiainternen Streitigkeiten. Mittendrin ist Henry Silva als eiskalter Killer, der immer ein wenig zwischen den Schützengräben operiert und so beißen hier die Gangster beider Seiten äußerst unsanft ins Gras. Dabei geizt man auch nicht mit gezeigter Gewalt. Blutige Shootouts am laufenden Band und wenn dann auch noch Sägen und Planierraupen ins Spiel kommen, blüht das Exploitationherz auf. Auch wenn Henry Silvas Charakter im Grunde der Held des Films ist und am Ende auch noch seine wahre Motivation dank Plottwists offenbart, ist er doch durch und durch ein Arschloch vor dem Herrn und das muss vor allem die schöne Barbara Bouchet im Film ausbaden. Spielverderber könnten durchaus das Wort unmenschlich in den Mund nehmen, wenn sie sich den Film anschauen aber der eingefleischte Italo-Fan reibt sich angesichts dieser Direktheit schon die Hände. Während di Leo zum Teil die ausgeklügelteren Geschichten bietet, haut Bianchi hier eben voll in die Schauwertekiste und ballert dem Zuschauer Nihilismus nur so um die Ohren. Für Fans des etwas anderen italienischen Kinos ist das ein Fest, denn der Film ist vor allem verdammt unterhaltsam. Der Rest wird mit diesem Vehikel sicherlich nicht so viel anfangen können. Egal: 7,5/10, man muss ja seine guilty pleasures haben.

Keine Kommentare: