Sonntag, April 12, 2009

Amityville Horror - Eine wahre Geschichte


Manchmal ist so ein Remake gar nicht so übel. Besonders dann, wenn das Original ein Rohrkrepierer war, wie es beim ersten The Amityville Horror der Fall ist. Dieses Vehikel wurde dann 2005 noch einmal neu verfilmt und siehe da, die modernere Version hat es doch glatt geschafft, das 79er Originalvehikel qualitativ zu überbieten. Wenn man jetzt gemein ist, was ich an dieser Stelle auch sein werde, dann kann man aber auch sagen, das dies kein großes Kunststück gewesen ist, denn die Neuverfilmung schafft es immerhin, eine recht stringente Geschichte auf die Leinwand zu bannen, die ohne ins Leere verlaufende Nebenplots auskommt und sich vollkommen auf die Geschichte im Amityville-Haus konzentriert. Die Story ist dabei dieselbe wie im Original: Die Vormieter der Lutzens, die aktuellen Bewohner des Häuschens, wurden vom eigenen Sohnemann in einem Anfall von Wahnsinn im Schlaf abgeknallt, weil dieser von Stimmen in seinem Kopf dazu verleitet wurde. Die Patchworkfamilie, bestehend aus dem Stiefvater George (Ryan Reynolds) und Melissa, mit ihren drei Kindern, zieht jedenfalls nichtsahnend in das leerstehende Haus ein und zu Beginn scheint auch alles im Lot zu sein. Doch je länger sie in diesem Domizil wohnen, desto stärker verändert sich vor allem George, der einen immer größeren Hass auf seine Familie entwickelt, während Chelsea, die jüngste Tochter der Lutzs, scheinbar Kontakt zur toten Tochter der Vormieter pflegt. Man steuer auf eine Katastrophe zu und der Zuschauer fragt sich dann zwischenzeitlich, wie dämlich man eigentlich sein kann. Wir wissen ja, dass rationales Verhalten in Horrorfilmen nur selten anzutreffen ist aber selbst dann, als die gute Melissa kapiert, dass das Häuschen ihren Mann in die Irre treibt und dieser schon die Särge für die Familie gezimmert hat, bleibt sie trotzdem treu doof an seiner Seite, während jeder normale Mensch längst Fersengeld gegeben hätte. Aber hey, im Vergleich zum Original ist das ja noch gar nichts an sinnlosen Szenen und deshalb sind wir mit dem Gebotenen auch ganz froh, denn man hat es hier wenigstens halbwegs verstanden, das Augenmerk aufs mysteriöse Haus zu setzen und verzichtete auf diverse Nebenfiguren des Originals. Dies führt stellenweise dazu, dass wirklich Atmosphäre aufkommt, wenngleich diese mit alten Genretricks erzeugt wird und einen alten Hasen höchstens in den ersten Minuten fesselt. Man hat wohl auch gemerkt, dass man die ganze Chose eh nicht so in die Länge ziehen darf und daher wickelt man die Geschichte recht flott ab, bietet dazu noch ein paar Horror-Happen in Form von gräuslichen Visionen und all dem ganzen Drumherum, um dann die restlos ausdruckslosen Schauspieler und vor allem das Publikum zu erlösen. Wie gesagt: Besser als die 79er Version ist der Film; von einem großen Wurf aber noch meilenweit entfernt: Solide, aber ideenlose Genrekost. 4,5/10

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