Sonntag, April 19, 2009

Shaun of the Dead


Spätestens seit Shaun of the Dead 2004 weltweit in die Kinos kam, ist das Duo Edgar Wright und Simon Pegg, die sich für eben jenen Film verantwortlich zeichnen, nicht mehr nur auf den britischen Inseln bekannt, sondern sie wurden auch schnell von den zahlreichen internationalen Filmfans in ihr Herz geschlossen. Schuld daran ist, sofern man nicht schon ihre britische TV-Serie Spaced gesehen hat, eben jener Zombiespoof, der aber auf der anderen Seite auch viel mehr ist, als eine reine Genrepersiflage. Nicht umsonst wurde der Film auch als eine "Romantic Comedy with Zombies" beworben und ja, im Grunde liefern hier Wright und Pegg eine detaillierte Sezierung suburbaner (britischer) Gepflogenheiten, die sich selbst dann nicht abstellen lassen können, wenn eine Zombieplage ausbricht und Massen von Untoten durch die Vorstädte ziehen. Im Mittelpunkt der Story steht Shaun (Simon Pegg), der ein ziemlich bemitleidendes Leben als Endzwanziger führt und seine Nachmittage und Abende meistens mit seinem Kumpel Ed (Nick Frost), seinem Mitbewohner und Nichtstuer vor dem Herrn, im Pub verbringt. Das führt besonders zu Problemen mit Shauns Freundin Liz (Kate Ashfield), die sich einfach mehr vom Leben versprochen hat und nicht so enden will, wie die vielen anderen verlorenen Seelen, die sich in der Bar aufhalten. Als Shaun dann auch noch ein Date mit ihr versaut, zieht sie kurzerhand die Reißleine und trennt sich von ihm. Während all dieser Geschehnisse bekommt Shaun gar nicht mit, was in seiner Umgebung alles vor sich geht, denn die Anzeichen der bevorstehenden Zombieapokalypse sind genreklassich omnipräsent. Erst als der erste Untote im Garten auftaucht, begreifen Ed und er die Situation und plötzlich ist Shaun voller Tatendrang, auch wenn nicht alles funktioniert, was er folgedessen in die Hand nimmt. Wie schon erwähnt, haben wir es hier nicht mit einem Spoof im klassischen Sinne zu tun, denn anstatt das Genre schamlos durch den Kakao zu ziehen, wird hier gekonnt mit den Tücken und Eigenheiten des Zombiefilms gespielt, fleißig zitiert und Fanverehrung gezollt und die Witze eher herum gebaut, die meist aus der Interaktion der verschiedenen Charaktere untereinander entstehen, wenngleich hier Shaun und Ed natürlich ein kongeniales Duo darstellen, das auch im Mittelpunkt steht. Doch man hat es auch nicht versäumt, Referenzen und Stichhelein gegenüber der Popkultur und dem Leben in der Vorstadt einzubauen und so macht es einfach Spaß, dem Treiben in Shaun of the Dead zu folgen, der trotz heiterer Grundatmosphäre in den Zombieszenen, besonders am Ende im Pub, auch einige Härten zu bieten hat und auch hier beweist das Duo Pegg, Wright, dass sie den Spagat auch in dieser Situation locker beherrschen. Wir wollen definitiv mehr von den Dreien (Wright, Pegg und Frost) sehen: 09/10

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