Schaut man sich einen der unzähligen B-Filme der ehemaligen 80er Jahre-Actionhunnen an, dann ist man ja schon mit einer halbwegs plausiblen Story zufrieden, die sich nicht dauernd wiederholt und eigentlich in jedem Genrevertreter in minimal geänderter Form auftaucht. Insofern sieht es mit Steven Seagal-Filmen ganz schlecht aus und das dürfte auch dem schwedischen Blondschopf Dolph Lundgren aufgefallen sein, bevor er sich für
The Defender nicht nur vor die Kamera sondern auch hinter eben jene schwang und gleich den Regiestuhl mitbesetzte. Sicherlich, und da dürften sich auch alle Zuschauer einig sein, darf man hier nicht den Stein der Weisen erwarten, denn Lundgrens Qualitäten sind begrenzt und das merkt man besonders an solchen Punkten, wie z.B. Storytelling oder Charakteraufbau aber doch hat er versucht,
The Defender eine halbwegs interessante und, man könnte fast sagen, spannende Grundstory zu verpassen. Im Mittelpunkt steht Lance Rockford (Lundgren), seines Zeichens Ex-Soldat, der, so will uns das schlecht beleuchtete Schnittmassaker in der Exposition verdeutlichen, schlimmes im Irak durchgemacht hat, und nun als Secret Service-Mitarbeiter für den Schutz einer hohen NSA-Mitarbeiterin verantwortlich, die zu einem wichtigen Friedenskongress nach Bukarest reisen muss - was ein glücklicher Zufall, dass man in Rumänien auch gleich noch billig Filme machen kann. In Wirklichkeit ist sie aber im Auftrag des US-Präsidenten (Jerry Springer, ja, genau: der Talkshow Springer) in geheimer Mission unterwegs und soll in Rumänien einem geheimen Treffen beiwohnen. Rockford und seine Männer erfahren
davon erst auf dem Flug und kurz nachdem sie am Treffpunkt in Rumänien angekommen sind, werden sie auch schon von feindlichen Truppen angegriffen. Dass sich hinter der Geschichte noch viel mehr verbirgt, ahnen sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Positiv an der Story sei zu erwähnen, dass Lundgren versucht hat, das aktuelle Zeitgeschehen im Plot zu verarbeiten und trotz seiner begrenzten Mittel funktioniert das auch ganz gut und er bekommt einen in dem Punkt durchaus glaubhaften Film hin, der sich auch recht spät erst offenbart und so ein wenig Spielraum zu Überlegungen lässt. Steikt man dann genauer in die "Materie" ein, kommen einige strukturelle Probleme zum Vorschein und so sollte man lieber dem Actiongeschehen auf dem Bildschirm folgen, denn wie es sich für einen Film des Genres gehört, wird hier mehr geballert als geredet, wenngleich das Ganze für den Genrefreund auch etwas unspektakulär daherkommt, wenn eine Angriffswelle nach der nächsten umgemäht wird und irgendwie die Abwechslung ausbleibt. Unter anderem auch diese Tatsache verhindert dann ein besseres Abschneiden des Filmes. Aber hey, so schlimm war das Gezeigte dann auch nicht. 05/10 für dieses B-Filmlein, das bei all der Macken trotzdem noch unterhaltsam ist.
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