Fast jeder Schauspieler hat eine Rolle in seiner Karriere gehabt, mit die er irgendwie verwachsen gewesen schien und mit der er immer wieder in Verbindung gebracht wird. Bei Peter Sellers dürfte es jene des tollpatschigen Inspektors Jacques Clouseau gewesen sein, die 1963 in Blake Edwards
Der rosarote Panther das Licht der Welt erblickte und diverse Fortsetzungen nach sich zog, die teils mit, teils ohne Sellers in der Hauptrolle inszeniert wurden.
Dabei ist die Figur des Jacques Clouseau in diesem ersten Film noch gar nicht so in den Mittelpunkt gerückt, sondern dem Zuschauer offenbart sich vielmehr ein bunter Darsteller-Mix, bestehend u.a. aus David Niven und Claudia Cardinale, die hier dem berühmten rosaroten Panther - einem überaus wertvollen Diamanten - nachjagen. Dabei spielt der Film über weite Strecken, sieht man einmal von der gekonnt montierten Exposition ab, im italienischen Wintersportort Cortina D'Ampezzo, wo die Schickeria Europas ihre Ferien verbringt. Schwer behangen, sind die oberen Eintausend das Lieblingsziel des Phantoms alias Sir Charles Lytton(David Niven), einem gewieften Einbrecher, der seit Jahren nicht zu fassen ist. Kein Wunder also, dass er es auf den rosaroten Panther abgesehen hat, der im Besitz der schönen Prinzessin Dala (Claudia Cardinale) ist. Die Polizei indes, schickt ihrerseits den besten Mann, nämlich Clouseau, der zusammen mit seiner Frau im gleichen Hotel wie das Phantom haust. Dumm nur, dass ausgerechnet Clouseaus Frau die mysteriöse Partnerin des Phantoms ist, und der arme Kerl von allem keine Ahnung hat. Als dann auch noch der Neffe Lyttons aus Amerika auftaucht, geht alles drunter und drüber und endet buchstäblich mit einem großen Feuerwerk. Wie man unschwer erkennen kann, ist der Plot wie geschaffen für Situationskomik und Elementer der Verwechslungskomödie und Edwards weiß genau, wie er das Maximum aus dieser Geschichte he
rausholen kann. Während der Film zu Beginn noch etwas gemächlich erscheint, hier und dort etwas aufgelockert durch ein paar leichte Slapstickeinlagen Sellers, dreht er so richtig auf, wenn alle Personen im Hotel eingetroffen sind, denn ab dann wird das komplette Potential des Plots ausgeschöpft und die herrliche Versteckszene, als sowohl Lytton und dessen Neffe Clouseaus Frau verführen wollen und von Clouseau gestört werden und nun jeder Zentimeter im Raum ausgenutzt wird, um a) nicht mit dem Onkel zusammenzutreffen und b) nicht mit Clouseau zu kollidieren sei hier als ausgezeichnetes Beispiel erwähnt, um Edwards und Sellers Humor zu verdeutlichen. Hier wird auf Timing und die Umgebung des Produktionsdesigns gesetzt, anstatt auf zotige Witze oder Gags unter der Gürtellinie und obwohl Clouseau als tollpatschig dargestellt wird, behält er zu jeder Zeit seine Würde und er wird nicht als dumm dargestellt, wie es besonders im Remake der Fall zu sein scheint. Spricht man vom Pink Panther, dann muss man natürlich auch den einmaligen Score erwähnen, der mit seiner unverkennbaren Melodie zu einem wahren Klassiker geworden ist. Verantwortlich für jene Klänge ist Henry Mancini. Addiert man nun all jene Versatzstücke, kommt man zu dem Ergebnis, dass Blade Edwards mit
Der rosarote Panther ein zeitloser Genreklassiker gelungen ist, der auch noch nach über 45 Jahren nichts an seinem Reiz verloren hat: 08/10.
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