Tatü tata, die Italiener sind wieder da, bzw. der gute Fernando Di Leo. Doch was man hier schon unschwer am Titel erkennen kann, lässt darauf schließen, dass man sich keine so große Hoffnung zu machen hat, hier ein waschechtes Mafiabrett vor sich zu haben. Wenn man das Ganze grob beschreiben sollte, dann ist das eher eine Mischung aus Spencer/Hill für Erwachsene mit einer kleinen Prise Mafiasetting. Hauptcharakter in dieser Farce all' italiana ist Nora, gespielt von der damals noch immer heißen Ursula Andress, die als Stewardess arbeitet und sich ein kleines Taschengeld dazuverdient, indem sie einen Brief, den sie von einem Unbekannten am Flughafen bekommen hat, an eine lokale Mafiagröße (Woody Strode) übermittelt. Dumm nur, dass der Inhalt wenig erfreulich ist, hat doch der ominöse Amerikaner angekündigt, den armen Empfänger auszuschalten. Daraufhin versucht man nun, Nora als Lockvogel in der Stadt zu halten, um schneller zu sein als der Amerikaner. Doch es gibt noch mehr Parteien, die Interesse an der schönen Blonden haben und scheinbar spielt sie auch noch ein ganz eigenes Spiel.
Eingangs schon als Spencer/Hill für Erwachsene beschrieben, manifestiert sich das in den überzeichneten Charakteren, die hier so während des Films auftauchen. Darunter eben auch der trottelige Polizeichef und sein Gehilfe, die dank der passenden deutschen Synchro nicht gerade intelligenter wirken. Während der Plot zu Beginn noch recht interessant erscheint, offenbart er später immer mehr Schwächen und man kann fünf Meilen gegen den Wind riechen, wie der Hase hier läuft. Nichtsdestotrotz bietet der Film noch ordentliche Unterhaltungsmomente und Schauwerte, eben auch deshalb, weil hier eben geschickt mit Ursula Andress an sich gespielt wird und das in dem Sinne, dass das Ganze sehr freizügig über die Bühne geht. Das freut den geneigten Italofan und so verzeiht er eben auch so manch' Macke in der Story und am Ende gibt es dann auch noch eine zünftige Schlägerei, die aber auch ein paar Ideen zu lang geworden ist und eine rasante Verfolgungsjagd durch die Straßen Neapels. Dass der Film ganz am Ende eigentlich offenbart, im Kern total sinnlos zu sein, ist angesichts des Überschusses an Italostilographie auch wieder wurscht. Als Fan und mit zugedrückten Augen: 06/10. Kann man solch' Filme aber gar nicht ab, bitte einen großen Bogen einschlagen.
"Death Of A Unicorn" Trailer
vor 12 Minuten
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