Montag, März 30, 2009

Die Braut des Prinzen


Wer kennt das nicht aus seiner Kindheit? Man liegt krank im Bett und bekommt ein Buch vorgelesen und natürlich kommt man nicht umher, zum gerade Gehörten quasi einen Audiokommentar von sich zu geben, weil einem eine Stelle gerade besonders gut gefallen hat oder man neugierig ist und schon nach drei Seiten wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht. In dieser Situation findet sich auch der Zuschauer wieder, der gerade Die Braut des Prinzen schaut, der hierzulande recht unbekannt zu sein scheint, in den USA aber sicherlich einer der Kultfilme der 80er ist. Auch hier beobachten wir, wie ein kleiner Junge in seinem Bett liegt und von seinem Opa, gespielt von Peter Falk, eben jene Geschichte vorgelesen bekommt, die auch dem Film den Titel geliehen hat - The Princess Bride und während der Großvater die Geschichte vorliest, entfaltet sich sich vor dem Publikum. Was nun von Rob Reiner und dem Autor des Buches, William Goldman, ins Leben gerufen wurde, kann man fast als die perfekte Symbiose aus Persiflage und Märchenfilm bezeichnen, denn hinter der traditionellen Geschichte von der ewigen, großen Liebe, verbirgt sich eine durchweg lustige, weil sich nicht wirklich ernstnehmende Story, die mit einem Sammelsurium von skurrilen Gestalten und allerlei Wortwitz aufwarten kann. Prinzipiell geht es um die Liebe zwischen Westley und Buttercup (Robin Wright Penn), die jedoch auf eine harte Probe gestellt wird, als Westley plötzlich verschwindet und Buttercup die unfreiwillige Verlobte des Prinzen Humperdincks wird. Doch zusammen mit einer schlagkräftigen Truppe, bestehend aus dem Riesen Fezzik und dem spanischen Fechter Inigo Montoya, kann der totgeglaubte Westley, der fünf Jahre nach seinem Verschwinden wieder auftaucht, seine Liebe nach einigen Rückschlägen zurückerobern. Was eingangs noch klassisch, kitschig beginnt, wird, sobald der Film zu sehr abzudriften droht, durch Zwischenrufe des Enkels unterbrochen, denn es ist ja kein "kissing book", sondern eine Geschichte voller Abenteuer und gefährlicher Kreaturen. Deswegen gibt es auch einen atemberaubenden Degenkampf, wie ihn Douglas Fairbanks Jr. oder Errol Flynn nicht besser hätten vollführen können, aber auch allerlei Gefahren in den verwunschenen Wäldern und auch gemeine Intrigen müssen überstanden werden. Dies alles natürlich nicht ohne die gewisse Portion Humor und spätestens wenn das tapfere Trüppchen bei Miracle Max (Billy Crystal) vor der Tür steht, liegt der Zuschauer lachend am Boden. Dieser Mix und diesen Charme, der den Film umgibt, kann man schwer in Worte fassen und man sollte sich The Princess Bride auf alle Fälle einmal ansehen und ich wette, dass man schon nach wenigen Minuten dem Film verfallen ist. Sicherlich kann man ein paar Schwächen entdecken aber über die sehe ich hinweg: 8,5/10.

2 Kommentare:

Rajko Burchardt hat gesagt…

Ich bin ein Kind der 80er - mehr oder weniger - und habe den trotzdem nie gesehen. Ich muss das nachholen, unbedingt. Danke für die Erinnerung.

Frankies Filmecke hat gesagt…

Kein Problem. :)
Ist aber wirklich schade, dass der Film in Deutschland ein recht tristes Dasein fristet, was man auch an der DVD ausmachen kann.