Freitag, Oktober 02, 2009

Demolition Man


Wenn man von sog. guilty pleasures spricht, kommt man bei mir sicherlich nicht an Demolition Man vorbei, einem Film, den ich im Grunde jedes Mal gucke, wenn er im TV läuft und mich dabei immer wieder aufs Neue unterhält. Das liegt jetzt weder an einer äußerst intelligenten Story, noch an oscarreifen Schauspieldarbietungen, sondern an dem funktionierenden Mix aus Fund, Action und einer Prise Sci/Fi inkl. Gesellschaftsutopie. Während im 20. Jahrhundert noch die Gewalt herrschte, ganze Straßenzüge Los Angeles ein Schlachtfeld waren und der Gangster Simon Phoenix (Wesley Snipes) die Stadt in Angst und Schrecken versetzte und nur vom nicht minder gefährlichen Cop John Spartan (Sylvester Stallone) gestellt wurde, hat sich die Welt im 21. Jahrhundert verändert und Los Angeles ist eine friedlebende Gesellschaft geworden, wo Vandalismus das einzige Verbrechen wird. In diese Zeit verschlägt es nun Simon Phoenix, der nach seiner Festnahme eingefroren wurde und bei einer Bewährungsanhörung fliehen konnte und seinen Feldzeug der Gewalt fortsetzt. Spartan, der aufgrund der Missachtung sämtlicher Vorschriften und dem angeblich billig in Kauf genommenen Tod von Unschuldigen ebenfalls ins Tiefgefriergefängnis gesteckt wurde, muss jetzt aufgetaut werden, um u.a. an der Seite von Lenina Huxley (Sandra Bullock) Phoenix das Handwerk zu legen, da die Polizei des 21. Jahrhundert mit der Lage vollkommen überfordert ist. Dass hinter der ganzen Geschichte noch viel mehr steckt, kommt dann natürlich im Laufe der Zeit ans Tageslicht. Hier haben wir ihn, den kruden Mix aus Sci/Fi, Action und Comedy und irgendwie funktioniert das Kuddelmuddel, denn besonders das Duo Stallone Bullock harmoniert prächtig, während Snipes den durchgeknallten Sträfling spielen darf, der so richtig die Sau rauslässt. Die Gags resultieren natürlich einmal aus genrebedingten Onelinern, die hier aber im Kontext durchaus selbstironisch gesehen werden dürfen und natürlich aus dem Kulturschock, der aus dem Auftauen im 21. Jahrhundert resultiert. Und da hat man sich schon ein paar ganz interessante Details einfallen lassen, die dieses Utopia gar schrecklich wirken lassen. Natürlich kommt auch die Action nicht zu knapp, wenngleich hier ein humaner Härtegrad angeschlagen wird, der auch besser zum Grundtenor passt, als eine wilde Gewaltorgie mit blutigen Shootouts. Ja, ich mag den Film und er bekommt auch dick 07/10.

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