Wer kennt sie nicht, diese ältere britische Dame, Miss Marple genannt, die nicht nur den Verbrechern in ihrer Umgebung das Fürchten lehrt,
sondern auch die örtliche Polizei, allen voran Inspektor Craddock, angesichts ihrer Dickköpfigkeit verzweifeln lässt.
Murder at the Gallop ist dabei die zweite Marple-Verfilmung mit Margaret Rutherford in der Hauptrolle, basiert aber, wie auch der dritte Film der Reihe, auf einem Hercule-Poirot-Fall, was aber der allgemeinen Vergnügtheit nicht abträglich ist.
Die Story von
Der Wachsblumenstrauß, so der etwas in die Irre führende deutsche Titel, ist rasch erklärt. Miss Marple (Margaret Rutherford) und ihr Freund, der Bibliothekar Mr. Stringer (Stringer Davis) sind gerade dabei, Spenden zu sammeln und kommen auch an dem Herrenhaus des zurückgezogen lebenden Mr. Enderby vorbei. Da die Türe offen steht, riskieren sie einen Blick. Just in diesem Moment stürzt der alte Herr die Treppe hinunter und stirbt vor ihren Augen. Nach kurzer Tatortbesichtigung glaubt Marple nicht an einen natürlichen Tod, kommen ihr die Umstände doch aus einem ihrer Kriminalromane bekannt vor und beginnt, gegen den Rat von Inspektor Craddock, eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell hat sie die Erben Enderbys unter Verdacht, bekommt doch jeder von ihnen eine beträchtliche Summe vermacht und als dann auch noch die Schwester Enderbys, eine aus der Erbengemeinschaft, ermordet aufgefunden wird, scheint der Fall eindeutig und Marple quartiert sich in einem Reithotel ein, dessen Eigentümer einer der Hinterbliebenen ist und wo sich aufgrund des ersten Todesfalles zur Z
eit alle Erbberechtigten und damit die Verdächtigen aufhalten...
Marple ist Kult und so kommt es auch, dass die Filme in absoluter Regelmäßigkeit auf den 3. Programmen in Dauerrotation laufen, denn trotz des beträchtlichen Alters haben sie wenig von ihrem Charme eingebüßt. Das liegt weniger an den Kriminalfällen, die natürlich recht durchdacht, gut gemacht und auch spannend sind - Krimifans freuen sich natürlich über das Rätselraten, wer denn nun der Täter sein mag - aber meist werden die Filme, kennt man die Lösung erst einmal, uninteressant und geraten schnell in Vergessenheit. Bei Marple ist dies anders, denn hier bleibt vor allem Margaret Rutherford in Erinnerung. Es ist diese schrullig sympathische Art, die sie der Figur der Marple verleiht, die sich im Gedächtnis festbrennt. Mit viel Witz, Geschick und Ausdauer bringt diese vermeintlich unscheinbare, gar plump wirkende Person, die Verbrecher hinter Schloss und Riegel und spielt sich in die Herzen des Publikums. Deshalb schalten die Leute auch nach 40 Jahren immer noch ein, denn hier bekommt man nahezu perfekte Unterhaltung geboten, die 90% des restlichen "Primetime"-Programms locker in die Tasche steckt. Sicherlich nicht der beste der vier Marple-Filme aber trotzdem einfach toll: 08/10
Auch dieser Post entstammt meinem Thread im Schnittberichte-Forum, wo ich wöchentlich einen "Klassiker" meiner Wahl vorstelle:
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