Terence Hill gehört, wie auch Bud Spencer, zu den Idolen meiner Kindheit und mit ihren ausufernden Prügelorgien bin ich u.a. groß geworden.
Doch
Verflucht, verdammt und Halleluja schien ich bisher immer verpasst zu haben, was nun kürzlich nachgeholt wurde. Die Prämisse war auch gar nicht übel, denn Enzo Barboni zeichnet sich ja für einige tolle Genrebeiträge verantwortlich, so z.B. die genialen Trinity-Western und auch wenn in diesem Film nur Hill allein zu sehen ist, heißt das ja nicht, dass der Film unbedingt schlecht ist. Die Geschichte ist auch nicht übel. Denn anstatt Hill, wie z.B. in den genannten Trinity-Western, als typischen Bewohner des Westernspektrums zu zeigen, taucht er hier als britischer Ehrenmann, der nach dem Tod des Vaters in den Westen zurückkehrt und einen gewaltigen Kulturschock erlebt. Aufgenommen wird er zu allem Überfluss auch noch von einer Verbrecherbande - Papas alte Kumpanen, die ihm das Leben im Westen beibringen wollen, selbst aber auch begreifen müssen, dass sich die guten, alten Zeiten dem Ende nähern aber noch einmal muss die pure Männlichkeit gezeigt werden, denn Hills Charakter verguckt sich in ein fesches Mädel, welches jedoch einem gemeinen Raubein versprochen ist und da hilft das gute Benehmen wenig. Die Story hat definitiv Potential, ist es eben auf der einen Seite ein Abgesang auf den klassischen Western und auf der anderen Seite ein humorvoller Prügelfilm inkl. Zusammenprall der Kulturen, bei dem es aber vor allem an der Umsetzung mangelt. Schier endlos kommt einem die
Eröffnungssequenz vor und während Leone/Valerii diese im ersten Nobody-Film nahezu perfekt inszeniert haben, lässt man diese Finesse hier vermissen und wartet schon fast sehnsüchtig auf das Eintreffen von Hills Charakter. Dann beginnt der Film auch langsam, ins Rollen zu kommen, stottert aber schon wenig später ein wenig vor sich her, weil dann doch immer wiederkehrende Elemente auftauchen, die meist mit der Westernuntauglichkeit von Hills Charakter einhergehen. Dies ist zwar nett anzusehen, in der Häufigkeit aber ein weiterer Minuspunkt und als sich der Film dann zum großen Finale aufmacht, erfolgt der dann gezeigte Schnitt einfach zu schnell und lässt die Balance zwischen den Filmteilen vermissen. Ein großer Knackpunkt ist weiterhin, dass der Film mit 120 Minuten definitiv zu lang ausgefallen ist, und stellenweise deutlich an Dynamik vermissen lässt. Auf der Schauspielseite gibt es dafür keine wirklichen Abzüge, sieht man neben bekannten Genregesichtern, Pizzuti und Borgese z.B., mit Harry Carey Jr. auch einen alten US-Veteran, der wohl sichtlich Spaß an einem Western All'Italiana hatte. Leider, leider nützt das alles nichts, denn der Film krankt trotzdem viel zu stark an den genannten Punkte, weshalb es am Ende nur zu 06/10 Punkten reicht.
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