Montag, September 03, 2007

Hostel


Viel wurde im Vorfeld über diesen Film geschrieben. Durch den Internethype wurde er schnell zu einem der grausamsten Filme unserer Zeit stilisiert, zumal er ja angeblich auf wahren Begebenheiten beruht, und die Filmgemeinschaft rund um den Globus rutschte aufgeregt hin und her, wollte man sich doch selbst ein Bild davon machen, was Tarantinos Kumpel Eli Roth hier auf die Leinwand gebracht hat. Wie bei vielen Werken, um die solch ein Rummel gemacht wurde, folgte der Begeisterung schnell die Ernüchterung angesichts dessen, was einem mit Hostel präsentiert wird. Es ist fraglich, mit welcher Intention Eli Roth an das Projekt herangegangen ist und beim Anschauen kommt man dann auch unweigerlich zu dem Ergebnis, dass es eine solche nie gegeben zu haben scheint. Zu einer anderen Schlußfolgerung kann man nach der Begutachtung dieses filmischen Flickenteppiches nicht kommen. Es ist beginnt schon höchst peinlich mit einer Gruppe männlicher Rucksacktouristen, die das ferne Europa auf der Suche nach Drogen und schnellem Sex durchreisen. Natürlich landet man da in Amsterdam aber so wirklich ist man noch nicht am Ziel, bis man den Tipp erhält, doch einmal in die Slowakei zu fahren, wo die Frauen nicht nur heiß, sondern auch überaus willig sein sollen. Gesagt, getan und bis zu diesem Zeitpunkt hat diese Road Trip-Truppe auch so jedes Klischee mitgenommen und erlebt, das man sich vorstellen kann. Man könnte Roth hier durchaus Ambitionen unterstellen, dass die ganze Chose, so überzeichnet sie auch ist, vielleicht noch einen sozialkritischen Charakter bekommen könnte. Und ja, als unsere Rucksacktouristen für ihr hedonistisches Benehmen scheinbar bestraft werden, scheint dieser Punkt erreicht, zumal man auch noch andere Interpretationsmöglichkeiten durch den Fakt erhält, wer am Foltern ist. Doch schnell zeigt der Film sein wahres Gesicht. Anstatt aus dieser Situation etwas zu gewinnen, wird einer der Touris zum Helden erkoren und das vorher Gezeigte ad absurdum geführt. Der Rest ist Flucht, Revenge und die Erkenntnis, dass Eli Roth sich mit diesem Film keinen Gefallen getan hat. 03/10

2 Kommentare:

Jay hat gesagt…

Word, ein gnadenlos überhypter Film! Freu dich schon mal auf den zweiten Teil, genauso ein filmisches Kronjuwel! *gg*

Jay

Frankies Filmecke hat gesagt…

Immerhin gibt's Edwige Fenech....
Der einzige Grund, warum ich ihn mir angucken werde.