Montag, August 31, 2009

Frankenfish


Tief im amerikanischen Süden hausen nicht nur etwas weltfremde gesellen, sondern auch fiese Monsterfische, die ein Faible für Menschenfleich entwickelt haben. Dies ist quasi die Prämisse jenes direct-to-video Flicks, der irendwie auf den Namen Frankenfish getauft wurde. Wie dem auch sei, schalten sich alsbald die Behörden ein als eine verstümmelte Leiche angeschwemmt wird und der Gerichtsmediziner Sam und die höchst attraktive Mary, ihres Zeichens Beamtin bei Umweltamt - oder so ähnlich, werden losgeschickt, der Sache nachzugehen. Mitten in den Bayous trifft Sam nicht nur auf alte Bekannte aus seiner Jugendzeit, sondern auch auf eine kleine Gemeinde, bestehend aus mehreren Hausboten, die hier mitten im Nirgendwo zu wohnen scheint. Nach ein paar Nachforschungen und dem ersten Beschnuppern mit den "Ureinwohnern", tauchen auch schon die gefräßigen Fischlis auf und knabbern sich durch den Cast. Zum Glück taucht kurz vor Ende noch der Eigentümer dieser possierlichen Tierchen auf - es wird in der Tat erklärt, was das ist und woher es kommt - und das große Finale steht bevor und natürlich fließt noch einmal ordentlich Lebenssaft. Wie man wohl schon allein am Titel unschwer erkennen kann, gewinnt der Film sicherlich keine Kunstpreise aber ich kann insofern ein wenig beruhigen, dass dieses Werk nicht so mies ist, wie sein Name vermuten lässt. Denn die Macher schaffen es, diese typische Tierhorrogeschichte durchaus unterhaltsam zu inszenieren. Zwei, drei schrullige Charaktere dort, die den Südstaatenflair unterstreichen, dazu riesige CGI-Fische, recht viel Blut und ein paar Titten und fertig ist der Filmspaß. Zwischen drin wurde sogar noch eine Love- und Reunionstory eingebaut, an der man erkennen kann, wer den Film überlebt und wer nicht. Zum Glück reitet man auf der Chose nicht so lange rum, also dem Liebesplot, sondern serviert genug Monstersucherei und Monsterattacken, die den Film durchaus dynamisch erscheinen lassen. Natürlich dürfen ein paar Genreklischees nicht fehlen und auch des Rätsels Lösung kennt man aus einige anderen filmischen Vertretern aber hey, irgendwie ist diese krude Mixtur von Film trashig unterhaltsam. Zur gekonnten Abrundung hätte nur noch Creedence Clearwater Revivals Born on the Bayou gefehlt aber dafür hat wohl das Geld nicht mehr gereicht. Das ging schon bei den Fischen drauf ;). 05/10

Die letzte Patrouille


Obwohl John Ford für seine Western berühmt wurde, hat er während seiner Karriere auch unzählige andere Genres beackert und einige seiner besten Werke kann man abseits der Pferdeopern finden. The Lost Patrol aus dem Jahr 1934 gehört vielleicht nicht dazu, kann aber trotzdem auf ganzer Linie überzeugen. Der Film an sich basiert auf einem Roman von Philip MacDonald, der fünf jahre früher schon einmal von einer britischen Crew adaptiert wurde und darf deshalb durchaus als Remake bezeichnet werden. Der Film an sich spielt während des I. Weltkriegs und erzählt die Geschichte einer britischen Patrouille in Mesopotamien.

Aufgrund der Laufzeit von gerade einmal etwas mehr als 70 Minuten ist der Plot schnell erklärt. Die eingangs erwähnte Patrouille befindet sich auf einem Streifengang durch die Wüste, als Anführer aus dem Hinterhalt von den arabischen Truppen erschossen wird. Fortan führt nun Victor McLaglen, der hier den Sergeant spielt, das Kommando. Einen Haken hat die ganze Sache. Vor Ausritt wurde niemandem der genaue Weg der Patrouille mitgeteilt, sodass der kleine Trupp auf sich allein gestellt ist. Schnell fordert die Hitze den ersten Tribut auch wenn es diesmal nur eines der Pferde ist. Mit viel Glück erreicht man eine Oase in der Wüste, doch die Idylle ist trügerisch, denn der Feind ist gut getarnt und nahezu unsichtbar und allmählich lichten sich die Reihen, denn ein britischer Soldat nach dem anderen wird erschossen. Als dann auch noch die Pferde gestohlen werden, scheint jegliches Vorkommen ausgeschlossen und die Stimmung innerhalb der Truppe droht zu kippen. Besonders hysterisch wird Priv. Sanders (Boris Karloff), der sich immer mehr in seinen religiösen Wahn steigert und zur Gefahr für die anderen Soldaten wird. Bald ist nur noch der Sergeant am Leben und die arabischen Truppen befinden sich im Vormarsch.

Gedreht unter zum Teil widrigen Bedingungen in der Wüste Arizonas, ist The Lost Patrol vor allem ein Kriegsfilm, der auf der einen Seite von den Beziehungen der Soldaten untereinander lebt und auf der anderen Seite natürlich von der an der Substanz zehrenden Situation, dem Feind quasi ausgeliefert zu sein, ein Thema, welches in diversen Genrebeiträgen so oder so ähnlich aufgegriffen wird. Dabei versucht Ford vor allem die einzelnen Charaktere innerhalb der Truppe näher zu beleuchten und so gibt es zwischen den alten Hasen, die zur Auflockerung mitunter herzhaft in Anekdoten schwelgen, natürlich auch die Jungspunde, die sich aus Überzeugung freiwillig zum Dienst gemeldet haben. Ungewöhnlich und zugleich interessant ist sicher die Besetzung Boris Karloffs, den man doch eher in düsteren Horrorschinken erwartet hätte, doch auch hier hat er eine zum Teil unheimliche Rolle abbekommen. Denn je länger der Film dauert, desto mehr steigert sich sein Charakter in einen religiösen Wahn und wenn man in diesen Momenten in Karloffs Gesicht schaut, kann einem schon ein kalter Schauer den Nacken runterlaufen. In diesen Momenten zeigt Ford dann auch den Schrecken des Krieges, wenn gestandene Männer langsam den Verstand verlieren und immer irrationalere Entscheidungen treffen. Immer wieder wird auch die Sinnlosigkeit der ganzen Mission betont, wenn sich z.B. der Sergeant mit einem seiner Männer darüber unterhält, dass er gar nicht wisse, was sie hier überhaupt zu suchen haben. Sicherlich kann man bei solchen Werken schnell ins Diskutieren kommen, ob man hier ein Anti vor den Kriegsfilm packen soll. So weit würde ich nicht gehen. Der Film ist viel mehr ein spannender Mix aus Abenteuer und Drama vor dem Hintergrund des 1. Weltkrieges, der im Gegensatz zu manch Propagandavertreter einige Jahre später, sehr wertungsneutral daherkommt, was auch daran liegt, dass der Feind an sich nahezu nie zu sehen ist. Abschließend sei vielleicht noch der tolle Score von Max Steiner zu erwähnen, der die gezeigten Bilder stimmungsvoll und gekonnt untermalt und dafür auch für den Oscar nominiert wurde. Insgesamt: 7,5/10
Auch dieser Post entstammt meinem Thread im Schnittberichte-Forum, wo ich wöchentlich einen "Klassiker" meiner Wahl vorstelle: Hier klicken!

Samstag, August 29, 2009

Und weiter geht's mit Sony-DVD-News

Was gibt es Schöneres als mit guten Nachrichten in das Wochenende zu starten? Nichts, natürlich und so geht's mit weiteren Ankündigungen, bzw. finalen Facts, weiter.
Vor einiger Zeit hatte ich ja schon geschrieben, dass Sony an diversen Film Noir-Boxen werkelt und inzwischen wurde die Film Noir Classics, Vol. 1 angekündigt. Erscheinen wird sie am 03. November - Vol. 2 wird dann evtl. später im Jahr folgen oder erst 2010 das Licht der Welt erblicken - und wie folgt ausgestattet sein:

It's expected to be a five disc set with four titles new to DVD (The Sniper, 5 Against the House, The Lineup & Murder by Contract) and a re-release of The Big Heat. Whether or not Heat will be remastered is unknown.

Bonus features are:

* Martin Scorsese on The Sniper, The Big Heat and Murder by Contract
* Michael Mann on The Big Heat
* The Influence of Noir with Christopher Nolan (The Lineup)
* Commentary with Author's Eddie Muller and James Ellroy (The Lineup)
* Commentary with Author Eddie Muller on The Sniper


Hier noch das Cover:

Vor einiger Zeit hatte ich ja auch schon die The Sam Fuller Film Coll. erwähnt und auch hier gibt es jetzt ein Cover:



Die Daten und die Cover stammen wieder von Classicflix.

Freitag, August 28, 2009

The Men Who Stare at Goats - Trailer

Zum Wochenausklang noch ein Trailer, der so manchen Lachmuskel strapazieren wird: The Men Who Stare at Goats mit George Clooney, Ewan McGregor, Kevin Spacey und Jeff Bridges, dessen Rolle und Äußeres definitiv an The Big Lebowski erinnert.

US Boxoffice (21.08. - 23.08.)



Auch Basterds können anziehend sein, denn jener Film stand im Mittelpunkt am vergangenen Wochenende - auch in finanzieller Hinsicht und dabei ging es nicht nur um den Film selbst, sondern auch um das Studio der Weinstein Brüder, die den Film produziert haben und die unbedingt einen finanziellen Erfolg verbuchen müssen. Die Stimmung an den Kinokassen war jedenfalls sehr positiv, liegt das Wochenende knapp 20 Prozent über dem vergleichbaren des letzten Jahres. Und während wir langsam in Richtung dunkle Jahreszeit abbiegen, ziehen auch schon die ersten größeren Horrorfilme ins Feld und der Überlebenskampf der Weinsteins geht in die nächste Runde.

Ganz am Anfang der Nahrungskette steht The Goods: Live Hard, Sell Hard, jener kleine Film des Genrearms des Paramountstudios, der in seiner zweiten Woche noch einmal $ 2,71 Mio. für sich verbuchen kann und damit auf ein Einspiel von $ 11,25 Mio. kommt, was zwar recht mager ist aber viel mehr hat der Film auch nicht gekostet.

Nach fünf Wochen geht für Sonys The Ugly Truth die schöne Zeit in den Top 10 zu Ende, man sichert sich letzte $ 2,77 Mio., packt diese in den Reisekoffer, der auch schon auf $ 82,81 Mio. angewachsen ist, und macht sich auf die Reise in Richtung DVD-Regale.

Auch Harry Potter and the Half-Blood Prince muss seine sieben Sachen langsam aber sicher zusammensuchen aber der Zauberschüler wird wiederkehren, denn noch ist die Kuh nicht gemolken und alle Romane verfilmt. Jetzt sind's jedenfalls $ 3,48 Mio. und $ 290,24 Mio. in den Staaten, wodurch man den dritten Platz im Franchiseranking einnehmen wird - Platz 2 liegt aber nur einen Steinwurf entfernt - und weltweit sind es gar $ 887 Mio. aber nur Platz 4.

Jerry Bruckheimers Meerschweinbande G-Force ist noch immer in den Charts vertreten, spielt neuerliche $ 4,11 Mio. ein und hat somit mit $ 107,22 Mio. auch die Centurymarke geknackt als bisher 18. Film des Jahres. Eine Woche dürfte sich der Film noch halten, bevor auch er den Abgang macht.

Robert Rodriguez ist ebenfalls vertreten und keiner hat es gemerkt. Das dürfte auch daran liegen, dass der gute Mann mal wieder einen Kinderfilm gedreht hat, der aber am Startwochenende ziemlich auf die Nase geflogen ist, denn Shorts kommt gerade einmal auf $ 6,41 Mio. was angesichts von 3105 Kopien wahrlich ein Flop ist.

Sonys Julie & Julia tummelt sich weiterhin im oberen Mittelfeld und kann sich so $ 8,8 Mio. sichern was dazu führt, dass der Film nach drei Wochen auf $ 59,09 Mio. kommt, womit man definitiv zufrieden sein kann, denn ein bis zweimal wird er in den Charts sicherlich noch auftauchen.

The Time Traveler's Wife, einer der letztwöchigen Neustarter, kann sich auch ganz gut behaupten und spiel so $ 9,74 Mio. ein. Damit befinden sich $ 37,17 Mio. auf dem Konto und die Produktionskosten sind damit - in nomineller Hinsicht - fast eingespielt. Auch hier ist noch etwas Luft.

Für die Krawallmacher aus G.I. Joe: The Rise of Cobra reicht es nur noch für den dritten Platz und man tröstet sich mit $ 12,20 Mio. Auch wenn der Film mit $ 120,24 Mio. seine Kosten noch längst nicht eingespielt hat - $ 244,54 Mio. weltweit, was aber noch immer nicht reichen dürfte - bastelt man an einem Sequel und ein neues Franchise ist geboren.

Ob Ähnliches auch bei District 9 passiert, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen. Fakt ist, dass der Film mit weiteren $ 18,21 Mio. scharf auf die $ 100 Mio.-Marke zusteuert. Aktuell befinden sich $ 72,80 Mio. auf dem Konto und das ist noch gar nicht die gute Nachricht. Die findet man nämlich beim Blick auf die Kosten von gerade einmal $ 30 Mio.

Eingangs schon erwähnt, konnten sich Tarantinos Inglourious Basterds auf den ersten Platz vorkämpfen und das mit glorreichen $ 38,05 Mio., was zur Folge hat, dass Tarantino damit einen neuen Rekord aufgestellt hat, was das Eröffnungswochenende angeht, der bisher von Kill Bill Vol. 2 mit $ 25 Mio. gehalten wird. Mal sehen, wie es für den Film weitergehen wird.

An diesem Wochenende stehen jedenfalls drei Filme in den Startlöchern, wobei einer davon nur Außenseiterchancen hat. Die Rede ist von Ang Lees neustem Film Taking Woodstock, der mit 1393 Kopien an den Start rollt, während die Konkurrenz ganz andere Geschütze auffährt. Da wär auf der einen Seite Rob Zombies Halloween 2, vertrieben durch die Weinsteins, der in 3000 Kinos zu sehen sein wird und quasi zum Siegen verdammt ist, während Warner wieder einmal Teenies vor dem Tod entkommen lässt in The Final Destination, der in 3121 Lichtspielhäusern laufen wird.

Donnerstag, August 27, 2009

Steven Spielberg lässt die Piraten los?


DreamWorks Studios has acquired the film rights to Michael Crichton's final tome "Pirate Latitudes" for Steven Spielberg to produce and potentially direct.

David Koepp will adapt for the bigscreen. Crichton completed the period action-adventure before his death last November.

Manuscript, which HarperCollins plans to publish on Nov. 24, was found in completed form by Crichton's assistant.

Set in 1665, "Pirate Latitudes" revolves around a daring plan to infiltrate Port Royal, one of the world's richest and most notorious cities, and raid a Spanish galleon filled with treasure.

Spielberg, Crichton and Koepp have a long history of working together. Crichton penned "Jurassic Park" and "The Lost World," both of which Koepp adapted for Spielberg to direct.

Crichton and Spielberg also collaborated on the TV series "E.R."

"Michael Crichton was one of our greatest storytellers who expanded all of our imaginations with his books, films, and television," Spielberg said.

"With the 'E.R.' series and 'Jurassic Park' series, I enjoyed one of the best collaborations of my career. Now with 'Pirate Latitudes,' I and all of us at DreamWorks have the chance to be excited about bringing this new Michael Crichton work to the screen," Spielberg continued.

Acquisition was announced by DreamWorks CEO-Co-chair Stacey Snider.

Quelle: Variety

Okay, worum gehts? DreamWorks hat die Rechte am letzte Michael Crichton-Roman erworben und will die Piratengeschichte als Starvehikel für Spielberg entwickeln, der nicht nur als Produzent sondern eben evtl. auch als Regisseur einspringen soll. Und auch wenn man mit den Pirates of the Caribbean-Filmen in den letzten Jahren genug Piraten gesehen hat, wäre ich ggü. einem weiteren Swashbuckler-Film nicht abgeneigt. Da das ganze Projekt aber noch in den Kinderschuhen steckt und noch viel Wasser den Ganges herabfließen wird, heißt es mal wieder: abwarten und Tee trinken.

Inglourious Basterds


Wenn Quentin Tarantino einen Film dreht, dann rennen die cinephilen Massen ins Kino. Doch die Reaktionen für seine letzten Werke waren eher von gemischter Natur. Sicherlich gibt es Fans, und bei ihm sind es im Vergleich zu anderen Regisseuren eine ganze Menge, für die Tarantinos Filme weiterhin über jeden Zweifel erhaben sind. Doch der Glanz der früheren Tage, als er mit Filmen wie Reservoir Dogs und Pulp Fiction auch die Herzen der professionellen Kritiker im Sturm erobert hat, sind vorbei. Auch die Vorzeichen bei seinem neusten Film Inglourious Basterds, der vom Namen her stark an Enzo G. Castellaris Weltkriegsknaller erinnert, waren eher gemischt und so stellt sich natürlich die Frage, wie viel alter Quentin in jenem Werk steckt. Schnell wird dem Zuschauer jedenfalls klar, dass der Film weit mehr ist, als in den Trailern präsentiert wird und anstatt von Brad Pitt und seinen Basterds wird man durch Christoph Waltz als Hans Landa "begrüßt", der quasi den eigentlichen Plot des Filmes ebnet. Die prominenten Gesichter im Vorfeld sind also der PR-Maschinerie zuzuschreiben, denn die Geschichte des Films ist, unterteilt in verschiedene Kapitel, im Grunde zweigeteilt. Auf der einen Seite gibt es den Plot rund um den Judenjäger Hans Landa und das jüdische Mädchen Shoshanna, welches aufgrund von Landas Bemühungen ihre Familie verliert und daraufhin auf Rache sinnt und auf der anderen Seite gibt es die Story rund um die Basterds, diese "durchgeknallte" US-Einheit, die angeführt von Pitt auf Nazijagd geht. Erst im letzten Kapitel des Films werden die beiden Plots zusammengeführt und bis dahin wechseln sie sich ab, sodass keine der beiden Geschichten hintereinander am Stück erzählt wird. Gut, dies kennt man ja von Tarantino schon. Was aber in diesem Fall krass ist, ist die Diskrepanz zwischen den beidenen "Ebenen". Was mit einer intensiven und genial geschriebenen Eröffnungssequenz einsetzt, die auf der einen Seite das komplette schauspielerische Talent Waltzs offenbart, während man auf der anderen Seite Tarantinos Genialität durchscheinen sieht, wird jäh durch das zweite Kapitel und dem Auftritt des Basterds unterbrochen, denn nun zeigt sich die zweite Seite des Quentin T.: Der verspielte Fanboy kommt zum Vorschein und so tobt er sich im Basterdschen Part ordentlich aus, geizt nicht mit selbstverliebten Zitaten und überspannt den Bogen maßlos, denn diese Geschichte allein reicht einfach nicht aus, um sie so zeitfüllend auf die Leinwand zu bringen, zumal sie, betrachtet man das große Ganze, auch recht sinnlos daherkommt. Sicherlich liebt Tarantino jene Vorbilder, die für seine Basterds hergehalten haben aber ein paar mahnende Worte während des Drehs wären nicht schadhaft gewesen, um sich zu bremsen. Da auch die Schauspieler, allen voran Brad Pitt und Eli Roth, die aus dem Trupp noch mit am meisten Screentime haben, mehr als blass bleiben, sehnt man sich die andere Geschichte her und erfreut sich lieber an dem genialen Spiel Christoph Waltzs und der anderen deutschen Schauspieler wie Daniel Brühl oder August Diehl, die hier die Hollywoodkollegen locker in den Schatten stellen. Natürlich gibt es nicht nur gute deutsche Vertreter, denn was eine Diane Kruger überhaupt vor der Kamera zu suchen hat, bleibt einfach nur mehr als fragwürdig aber an den Schauspielern liegt es nicht, dass auch dieser Film einen gemischten Eindruck hinterlässt. Primär und das ist mein größter Kritikpunkt, liegt die Schwäche in der Unausgewogenheit der Geschichte, dem ausgelassenen "Fanboytum" auf der einen Seite und dem genialen Tarantino auf der anderen Seite, der mit Landa seinen wahrscheinlich besten Charakter erschaffen hat. Dass dieser in meinen Augen dann auch noch unglücklich aus dem Film geschrieben wurde, ist dann quasi das I-Tüpfelchen. Nichtsdestotrotz überwiegen die positiven Aspekte und als Filmfreund sollte man trotzdem den Gang ins Kino wagen und sei es nur aufgrund der nahezu perfekten technischen Umsetzung und Inszenierung oder der einzelnen genialen Momente. Sicherlich gibt es noch mehr Punkte, über die ich ausführlicher hätte schreiben können aber das würde den Rahmen sprengen. Bis zur Zweitsichtung: 6,5/10

Mittwoch, August 26, 2009

Podcast - Die "Irren" quatschen wieder...



Ja, man mag es kaum glauben aber es gibt schon wieder einen Podcast mit omahabitch und meiner Wenigkeit und diesmal geben wir unsere unqualifizierten Kommentare zu folgenden Themen ab:

  • Avatar: Teaser
  • The Wolfman: Trailer
  • Inception: Teaser
  • Inglourious Basterds und die wundersame Welt des Quentin T.
  • The Hurt Locker

Wer wieder einmal so wagemutig sein will und Interesse an den Themen hat, der kann ja in omahas Blog vorbeischauen: Klick mich!

Dienstag, August 25, 2009

Mehr Noir in 2010 von Sony



Sony Home Entertainment hat jüngst eine eigene Internetpräsentation für ihre Studioklassiker ins Leben gerufen und auch wenn man dort noch nicht so viel Interessantes findet, steht doch unter dem Punkt "In Production" trotzdem etwas sehr Schönes:

More Noir! For a number of years, the UCLA Film and Television Archive has been gracious in programming a series of films under the moniker of Columbia Restorations. The series features newly-restored prints of films from the Columbia Pictures library that we have been working to preserve and restore. Last fall, the series focused on actresses from Columbia noir titles of the 1940's and 1950's. Gloria Grahame, Lizabeth Scott, Nina Foch, just to name a few. This series received an enthusiastic review from Ken Turan in the Los Angeles Times and led us to think, why not create a DVD release around this concept? The result, The Bad Girls of Noir boxed set, featuring six of the films (Over-Exposed, The Glass Wall, One Girl's Confession, Two of a Kind, Bad for Each Other, and The Killer that Stalked New York) will be released in early 2010. It is really the first release of its kind with this particular focus and we hope fans of the genre will enjoy it.


Auf Deutsch und in kurz: Anfang 2010 erscheint wohl schon das nächste Film Noir-Set aus dem Hause Sony, welches den Titel The Bad Girls of Noir tragen wird und sechs Filme an Bord haben wird, die ich in dem Artikel fett markiert habe.
Wer braucht da schon Warner, wenn Sony den US-DVD-Markt grad fast alleine rockt?

Montag, August 24, 2009

Inception - Der Teaser ist da

Der Teaser zu Chris Nolans nächstem Regieprojekt Inception, welcher in den USA schon vor ausgewählten Inglourious Basterds-Kopien gezeigt wurde, ist jetzt auch im Web gelandet und macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Samstag, August 22, 2009

US Boxoffice (14.08. - 16.08.)


Mea maxima culpa, aber den BO-Report hab ich verschwitzt und reiche ihn deshalb kurz in Bildform nach.

Nächste Woche gibt es dann wieder einen korrekten Report in Schriftform. Dafür schon morgen ein Inglourious Basterds Kurzreview.

Freitag, August 21, 2009

Shutter Island bis 2010 verschoben?


Kris Tapley schreibt auf Incontenion:

This is a stunning development. It seems Paramount has decided to move the release date of Martin Scrosese’s “Shutter Island” from October 2009, a mere two months away, to February 2010. The move reflects a similar last minute decision to move “The Soloist” out of last year’s fall slate to the Spring 2009 frame. Nikki Finke has the scoop.

The obvious answer here is money. An awards campaign was certainly in the cards for “Shutter Island,” and those aren’t cheap. But while “The Soloist” ultimately opened and was revealed as less than Oscar-caliber, Scorsese’s film has been testing really well and was expected to be a big 2009 awards player...


Schon letztes Jahr hat Paramount mit komischen Lastminuteverschiebungen auf sich aufmerksam gemacht und auch dieses Mal darf man sich durchaus fragen, was die ganze Geschichte soll. Als Grund wird angefügt, man hätte nicht genug Geld für drei Oscarkampagnen, Up in the Air und The Lovely Bones werden noch als Titel angeführt, aber auch hier kann man sagen, dass es ihnen ja früh einfällt. Mal sehen wie Scorsese die Sache auffässt. Der dürfte sicherlich nicht amused sein.

Dienstag, August 18, 2009

Sam Fuller Film Collection - Im Oktober

Weiter geht der Reigen bei Sony, denn nun ist auch die Sam Fuller Film Collection offiziell angekündigt worden. Erhältlich wird sie ab dem 27. Oktober sein und im Rahmen der Sony Collector's Choice-Linie erscheinen, sieben Discs beherbergen und folgende Filme an Bord haben:

  • It Happened in Hollywood
  • Adventure in Sahara
  • Power of the Press (1943)
  • Shockproof
  • Scandal Sheet (1952)
  • The Crimson Kimono
  • Underworld U.S.A.

Dazu kommt dann noch folgendes Bonusmaterial:

  • Martin Scorsese On Underworld U.S.A
  • Cutis Hanson: The Culture Of The Crimson Kimono
  • Sam Fuller's Search For Truth With Tim Robbins
  • Sam Fuller Storyteller

Mein Exemplar ist jedenfalls vorbestellt. Das Cover wird bei Erscheinen nachgereicht.

Montag, August 17, 2009

Mike Nichols adaptiert Highsmith Roman


Fox 2000 has set Mike Nichols to direct and Joe Penhall to write "Deep Water," an adaptation of the 1957 Patricia Highsmith novel.

Penhall most recently adapted the Cormac McCarthy novel "The Road." John Hillcoat directed the film, which stars Viggo Mortensen and Charlize Theron.

"Deep Water" will be a co-production of Film Rites and Film 360, the film production division of Management 360. Steve Zaillian, Nichols and Ben Forkner will produce.

Guymon Casady and Garrett Basch are executive producers.

Highsmith wrote the thrillers "Strangers on a Train" and "The Talented Mr. Ripley." In "Deep Water," a couple in a loveless marriage hang on through an arrangement whereby the husband permits the wife to take lovers. Suspense builds as those lovers begin dying.

In landing Nichols, Fox 2000's Elizabeth Gabler and Carla Hacken continue their momentum of attracting top-tier filmmakers to their projects. The duo also developed the Jonathan Tropper script for "Harvey," to which Steven Spielberg committed as his next film, a co-production between Fox and DreamWorks (Daily Variety, Aug. 3).
Nichols is repped by CAA, Zaillian by WME

Quelle: Variety

Ein in meinen Augen tolles Projekt für Mike Nichols, der als Regisseur seine Klasse ja schon mehrere Male bewiesen hat und auch die Story des Romans klingt sehr spannend und könnte durchaus Potential für einen guten (Erotik)Thriller haben. Wir dürfen gespannt sein.

The William Castle Film Collection

Schon seit Wochen sind die groben Pläne Sonys bekannt, was man in diesem Jahr noch an Katalogtiteln erwarten kann und nun gibt es eine weitere offizielle Ankündigung. Am 20. Oktober erscheint nämlich die The William Castle Film Collection und die Jungs von Classicflix.com haben die komplette Ausstattung in ihrem Blog gepostet:



DISC 1:

13 Frightened Girls (1963, 89 min.)
Castle launched a worldwide hunt for the prettiest girls from different countries to cast in 13 Frightened Girls!. The stunt helped generate publicity for the film about the thirteen daughters of international diplomats in a Swiss boarding school, who stir up trouble when they mess in the diplomatic affairs of their parents and a Russian spy is discovered murdered.

13 Ghosts (1960, 85 min.)
Castle aggressively promoted the film with floats going up and down Hollywood Blvd. with “ghosts” riding along, holding signs, touting the movie. He named the gimmick created for 13 Ghosts “Illusion-O,” which was a special hand-held piece of cardboard with two transparent colored strips, one red and one blue. If you wanted to see the ghosts in the film, you looked through one, but if you were too frightened, you could look through the other and they weren’t visible. The film promised and delivered “13 Times the Thrills! 13 Times the Chills! 13 Times the Fun!” for the story of a family who inherits a haunted house, but discover a special pair of goggles that allows them to see their ghostly tormentors. The film starred Martin Milner (TV’s “Adam-12”) and Margaret Hamilton (The Wizard of Oz).

BONUS FEATURES:

* Featurette: “The Magic of Illusion-O”
* Original Theatrical Trailers
* Original “British” trailer introduction for 13 Frightened Girls
* Original “Candy Web” trailer for 13 Frightened Girls
* Original “Candy Web” theatrical opening message from William Castle for 13 Frightened Girls
* Original “Candy Web” theatrical closing message from William Castle for 13 Frightened Girls
* Alternate opening (British) for 13 Frightened Girls
* Alternate opening (Swedish) for 13 Frightened Girls
* Alternate opening (French) for 13 Frightened Girls
* Alternate opening (German) for 13 Frightened Girls

DISC 2:

Homicidal (1961, 87 min.)
In Homicidal, the brutal stabbing murder of a justice-of-the-peace sparks an investigation of the dark family secrets in a sleepy small town. Castle promoted the film with a “Fright Break,” a 45-second timer during the film’s climax as the heroine approached a house harboring the sadistic killer. The voiceover advised the audience of the time remaining in which they could leave the theatre and receive a full refund if they were too frightened to see the rest of the film. To ensure filmgoers did not opt for the refund, Castle instituted the “Coward’s Corner.” Patrons were expected to follow yellow footsteps up the theater aisle, bathed in a yellow light and sit in a yellow cardboard booth in the theater lobby. Castle included a nurse offering a blood-pressure test, a recording blaring “Watch the chicken! Watch him shiver in Coward’s Corner,” and required them to sign a yellow “Coward’s Certificate” card stating, “I am a bona fide coward.” Needless to say, very few filmgoers opted out of the screening.

Strait-Jacket (1964, 93 min.)
Advised by his financial backers to eliminate the gimmicks, Castle hired Hollywood’s legendary Joan Crawford (The Women, Our Dancing Daughters) to star as an ax-murderess in this story of a mother, who, after a 20 year stay in an insane asylum for a double murder, visits her estranged daughter and raises suspicions about her odd behavior. At the last minute, Castle had cardboard axes handed out to patrons and sent Crawford on a nation-wide promotional tour of theaters showing the film.

BONUS FEATURES:

* “Psychette: William Castle and Homicidal”
* “Homicidal Youngstown, Ohio Premiere”
* Featurette: “Battleaxe: The Making of Strait-Jacket”
* Vintage Featurette: “How to Plan a Movie Murder”
* Original Theatrical Trailers
* Joan Crawford Wardrobe Tests
* Joan Crawford Axe Test
* Strait-Jacket TV Spots

DISC 3:

Mr. Sardonicus (1961, 89 min.)
In this gothic tale set in 1880 London, a Baron’s face is frozen into a permanently grotesque hideous smile after digging up his father’s grave to retrieve a winning lottery ticket accidently left in his pocket. The gimmick allowed audiences to vote in a “Punishment Poll” during the climax of the film where Castle himself appears on screen to explain to the audience their options. Each member of the audience was given a card with a glow-in-the-dark thumb they could hold either up or down to decide if Mr. Sardonicus would be cured or die at the end of the film. Supposedly, no audience ever offered mercy and the villain was always punished.

The Old Dark House (1963, 86 min.)
Tom Posten (Zotz!) was again cast by Castle in this project about an American who sells cars in England who receives a mysterious invitation from an old, eccentric millionaire to visit his house in which he lives with his twin brother.

BONUS FEATURES:

* Featurette: “Taking the Punishment Poll"
* Featurette: “Ghost Story: Pilot (The New House)"
* Original Theatrical Trailer

DISC 4:

The Tingler (1959, 82 min.)
Legendary horror star Vincent Price (Edward Scissorhands) stars in The Tingler, the terrifying story of a docile creature that lives in the human spinal cord. They become activated by fright and can only be destroyed by screaming. In the film’s finale, one of the creatures kills a mute woman because she was unable to scream and the creature is let loose in a movie theatre. Castle promoted the film with the gimmick of “Percepto,” where audiences would actually feel the sensations of the actors on the screen. To achieve this, theaters wired select seats with tiny motors underneath that would vibrate during key scenes in the movie. The certain members of the audience would get a “tingling” sensation and were encouraged to “Scream - scream for your lives.”

Zotz! (1962, 87 min.)
Tom Posten (TV’s “Newhart”) finds a Zotz coin and discovers its awesome powers. After attempting to share its secret with the US government (where he is brushed off as a lunatic), his discovery captures the interest of foreign agents, who attempt to steal it. To promote the film, Castle provided each filmgoer with a “magic” coin which, unfortunately, did absolutely nothing.

BONUS FEATURES:

* Featurette: “Scream For Your Lives: William Castle and The Tingler”
* Featurette: “Ghost Story: Graveyard Shift”
* Alternate Drive-In Sequence for The Tingler
* Original “Scream” Sequence for The Tingler
* Original Theatrical Trailers

DISC 5 (BONUS DISC):

* Spine Tingler! The William Castle Story

Samstag, August 15, 2009

Smokin' Aces


Smokin' Aces, ein weiteres Beispiel für seelenlose "Style over Substance"-Produktionen, entstammt der Feder Joe Carnahans, der mit dem Thriller Narc durchaus eine Visitenkarte abgeliefert hat. Doch hier treibt er es eindeutig zu bunt und bläst eine mehr als sinnfreie Story auf 110 Minuten Spielfilm auf und versucht diese, mittels einer besonders stylishen Inszenierungsweise an den Mann zu bringen. Die Story ist dabei mehr als zu vernachlässigen, ist sie doch auch schnell erzählt: Der Entertainer Buddy Israel (Jeremy Piven) hat sich über die Jahre viele Freunde bei der Mafia gemacht und Gefallen am Gaunerdasein gefunden und möchte am liebsten selbst den ganzen Laden übernehmen. Dass die Casa Nostra wenig begeistert ist, ist nachvollziehbar und speziell ein Punkt stößt den Italoamerikanern besonders unangenehm auf: Buddy Israel hat anscheinend einen Deal mit dem FBI gemacht und will auspacken. Kein Wunder also, dass Israel gefährlich lebt und auf seinen Kopf soll auch ein beträchtliches Sümmchen ausgesetzt sein. Deshalb macht sich nun die wilde Killerschar auf den Weg, ihm die Lichtlein auszupusten. Mittendrin auch die beiden FBI-Cops Messner (Ryan Reynolds) und Caruthers (Liotta), die für den Schutz Israels abgestellt wurden. Nachdem dann irgendwann das ganze Hotel, in dem sich das Ziel versteckt gehalten hat, auseinander genommen wurde, kommt dann doch wieder alles anders als gedacht und die Story twistet sich so durch die wilde Landschaft, während der Zuschauer eh schon benommen in der Ecke liegt angesichts so viel Coolheit auf der Leinwand und Dummheit im Skript. Aber erst einmal der Reihe nach. Geschichten normal zu erzählen ist out, definitiv und das merkt man auch Carnahan an, der hier ganz innovativ sein will und deshalb ist der Film eine einzige Parallelmontage. Da wird ein Satz quasi von drei verschiedenen Charakteren an drei verschiedenen Orten weitererzählt, was anfangs durchaus ganz nett wirkt aber schnell seinen Effekt verliert. Deshalb hat man ja noch ganz durchgeknallte Charaktere in der Hinterhand, die sich teilweise noch bessere Dialoge an den Kopf werfen. Sexy Killerinnen, eine durchgeknallte Neonazigang, einen noch verrückteren Folterknecht und dazu noch allerlei Beiwerk, was von mehr oder weniger namhaften Schauspielern ausgefüllt wird. Diese Truppe lässt man dann aufeinander los und es gibt viel Action, viel Gewalt, viel Comichaftes und doch kann man damit wenig anfangen, sei es aufgrund der Schauspielperformances oder dem, was uns da grad gezeigt wird. Naja, und dann kommt man eben doch wieder zur Story zurück, wenn der Rest nicht richtig stimmen will und ja, hier stimmt es eben auch nicht und so kann man den Film getrost in der Pfeife rauchen. Smokin' Aces, viel Rauch um nichts. 04/10

Freitag, August 14, 2009

Law Abiding Citizen - Ansprechender Trailer


Manchmal tauchen Filme auf, die hat man einfach nicht auf seinem Radarschirm gehabt. Law Abiding Citizen ist so einer und der Trailer sieht wirklich gut aus. Dass es F. Gary Gray drauf hat, hat er ja schon mit Verhandlungssache bewiesen.

Donnerstag, August 13, 2009

US Boxoffice (07.08. - 09.08.)


Da lag nicht nur ich falsch, was das Abschneiden der Filme vom letzten Wochenende angeht. Kaum denkt man, die großen Blockbuster sind alle vorbei, legt das US-Boxoffice mal locker 21 Prozent zu im Vergleich zum Wochenende des Vorjahres und beschert uns wohl gleich ein weiteres Franchise, auf das viele Menschen sicher verzichten könnten aber der Trick mit den Spielzeugverfilmungen scheint in der Tat zu funktionieren. Da nützt es auch nichts, wenn vorher nur handzahme Kritiker die Gurken zu Gesicht bekommen und der Rest ausgesperrt wird.

Der Spuk ist aus, zumindest für Orphan, der mit neuerlichen $ 3,67 Mio. das Feld räumt und sich damit $ 34,77 Mio. zusammengespukt hat und die Heimreise antreten kann. Wirklich prall liefen die Horrorfilme im Sommer alle nicht.

Reingerutscht, nachdem man die letzten Wochen immer knapp davor stand, ist (500) Days of Summer, der dank eines ordentlichen Kopienschubs auf $ 3,74 Mio. kommt und sich dadurch auf $ 12,36 Mio. verbessern kann.

Knapp 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche hat Aliens in the Attic eingebüßt, der damit $ 4,02 Mio. einfahren konnte und so auf ein zwischenzeitliches Einspiel von $ 16,31 Mio. kommt. Damit gewinnt man keinen Blumentopf.

Ähnliches kann man auch zum ersten Neustarter in den Charts sagen, denn A Perfect Getaway konnte gerade einmal $ 5,95 Mio. für sich gewinnen und wird damit in der nächsten Woche schon wieder aus den Charts verschwunden sind. Zum Glück soll der Film nur $ 14 Mio. gekostet haben.

Sonys The Ugly Truth muss sich hingegen auch ein wenig nach unten orientieren, sichert sich aber weitere $ 6,75 Mio. und kann damit immerhin schon $ 68,84 Mio. vorweisen. Damit wird es für ein Endergebnis im Bereich um $ 80 Mio. reichen.

Ordentlich abgestürzt ist Apatows Funny People, der damit nicht von seinen ganz guten Kritiken zehren kann. Man verlor nahezu 65% und muss nun mit $ 7,99 Mio. Vorlieb nehmen. Somit sind erst $ 40,54 Mio. umgesetzt und so wird das auch nichts mit einem finanziellen Hit.

Selbstläufer sind hingegen die Filme mit dem Zauberschüler und auch Harry Potter and the Half-Blood Prince kommt dank neuerlicher $ 8,93 Mio. auf $ 273,85 Mio. in den Staaten und liegt damit in der internen Liste auf dem vierten Platz. Weltweit hat man schon ein Einspiel von $ 820 Mio. stehen.

So viel wird es bei G-Force nicht werden aber aufgrund der $ 9,87 Mio. vom Wochenende und einem Zwischenergebnis von $ 86,18 Mio. wird der Meerschweinchenfilm wohl die $ 100 Mio.-Marke knacken. Disney eben.

Gut eingeschlagen ist übrigens Julie & Julia von Sony, der mit 20,03 Mio. ein nicht zu verachtendes Startergebnis hingelegt hat und wahrscheinlich auch in den kommenden Tagen ganz gut performen dürfte, da "Frauenfilme", sofern man sie als solche bezeichnet, einen längeren Atem haben.

Lockerer und aufgrund der Eindeutigkeit auch überraschender Gewinner des Wochenendes ist G.I. Joe: The Rise of Cobra, der mit $ 54,71 Mio. eine deutliche Duftmarke gesetzt hat und das nicht nur in den USA. Weltweit sind's schon jetzt knapp $ 120 Mio. aber ich prophezeie einen Einbruch von 60-70% am zweiten Wochenende.

Bei den Neustartern haben wir gleich fünf Anwärter auf eine Platzierung in den Charts und diesmal ist wohl für jeden Geschmack etwas dabei. Eng dürfte es für Hayao Miyazakis Ponyo werden, der in den USA von Disney vertrieben wird und nur in 927 Kinos zu sehen ist. Etwas besser sieht es für die Jeremy Piven-Komödie The Goods: Live Hard, Sell Hard aus, der immerhin 1500 Kopien spendiert bekommt. Auf Teeniefang geht man bei Summit Ent. und dem Film Bandslam, wo auch Vanessa Hudgens zu sehen ist. Hier läuft das Ganze in 2121 Lichtspielhäusern. Romantiker gehen sicherlich in New Lines The Time Traveler's Wife, der in 2988 Kinos gezeigt wird, während Sci/Fi- und Actionfans Sonys District 9 ansteuern werden, wo es besonders interessant sein wird, wie gut das virale Marketing funktioniert hat. Mit 3049 Filmrollen ist man Favorit.

Dienstag, August 11, 2009

Jahrmarkt der Liebe


Auch wenn viele Filmfreunde mit Musicals so ihre Probleme haben, gehören sie doch vor allem zum klassischen US-Kino wie das Amen in der Kirche und es lassen sich geniale Produktionen finden, die in Sachen Produktionsdesign, Choreografie und Timing viele der modernen Kinofilme locker in die Tasche stecken. Walter Langs State Fair, MusicalRemake des gleichnamigen 1933er Films mit Will Rogers, gehört sicherlich nicht zur Elite des Genres, weiß aber trotzdem zu überzeugen, was auch an den Liedern aus der Feder Rodgers and Hammersteins liegt, die zu den Hausnummern im Musicalbereich gehörten und deren Lieder tief im amerikanischen Kulturgut verankert sind.

Die Story in State Fair ist an sich äußerst überschaubar und doch schafft man es, daraus einen abendfüllenden und unterhaltsamen Film zu basteln. Alles dreht sich um den jährlich stattfinden Jahrmarkt, der für die Bewohner Iowas das kulturelle und soziale Highlight ist. So arbeitet auch die Familie Frake hart daran, bei den unzähligen Wettbewerben gut abzuschneiden und so kümmert sich Vater Abel um den Stolz der Familie: das mächtige Zuchtschwein, während Mutter Melissa die Gurken einlegt und das Mincemeat zubereitet. Die beiden Kinder Margy (Jeanne Crain) und Wayne haben da ganz andere Sorgen. So richtig will das mit der Liebe nicht klappen. Waynes Freundin kann nicht mit zum Jahrmarkt und Margys Verehrer ist so gar nicht ihr Typ. Ein Glück, dass die beiden auf dem Jahrmarkt neue Bekanntschaften machen. Margy verliebt sich Hals über Kopf in den Reporter Pat (Dana Andrews), während Wayne von der schönen Sängerin Emily den Kopf verdreht bekommt. Am liebsten möchte man die Zeit anhalten, doch auch dieser Jahrmarkt wird sich dem Ende zuneigen und dann wird sich zeigen, ob aus den Techtelmechteln mehr wird...

Es ist schon krass, wie unterschiedlich das US-Kino in den 40er Jahren ist. Auf der einen Seite schleichen gebrochene Persönlichkeiten in feinstem schwarzweiß durch die Großstädte des Landes und ziehen eine Spur der Hoffnungslosigkeit hinter sich her, während hier das ländliche Amerika in knalligstem Technicolor besungen wird und einem die gute Laune förmlich ins Gesicht springt. Ja, der Film ist kitschig, verdammt kitschig, durchaus auch einfältig in seiner Botschaft und in seinen Lobliedern auf das rurale Dasein aber dabei ist er nie so plump oder langweilig, dass er nicht unterhalten kann und das ist es, was den Autoren und dem Regisseur positiv angerechnet werden kann. So wird die Geschichte immer wieder mit kleineren Gags und lustigen Charakteren aufgepeppt und obwohl man sich dabei einfachster Mittel bedient, z.B. die Szene bei der Zubereitung des Mincemeats, wo das Gericht gleich mehrfach heimlich mit Brandy aufgepeppt wird und der sich daraus ergebende Subplot mit dem angetrunkenen Jurymitglied, zünden diese Ideen und machen das Gezeigte vergnüglicher. Dazu kommen die durchweg charmanten Charaktere, die sich natürlich für unsere Augen mehr als nur naiv-schüchtern verhalten aber das macht vielleicht auch den Reiz dieser Filme aus, diese kleinen Zeitreisen in die idealtypischen Welten aber ich kann es schon nachvollziehen, dass nicht jeder mit so viel Eitelsonnenschein auf der Leinwand klarkommt. 6,5/10
Auch dieser Post entstammt meinem Thread im Schnittberichte-Forum, wo ich wöchentlich einen "Klassiker" meiner Wahl vorstelle: Hier klicken!

Montag, August 10, 2009

Kathryn Bigelows nächstes Projekt


Paramount is reteaming "The Hurt Locker" director Kathryn Bigelow and writer Mark Boal on action-adventure "Triple Frontier," with Charles Roven, Alex Gartner and Steve Alexander producing through their Atlas Entertainment banner.

"Triple Frontier" is described as a high-stakes ensemble project. Boal and Bigelow, who will both exec produce, sold the original idea together; the logline is being kept under wraps.

Boal's writing the script, set in the notorious border zone between Paraguay, Argentina and Brazil where the Igazu and Parana rivers converge -- making "la triple frontera" difficult to monitor and a haven for organized crime.

"The Hurt Locker" has turned in a solid box office performance since Summit released the Iraq war thriller, grossing $9 million in seven weeks of limited release.

Boal wrote the "Locker" screenplay after spending several weeks embedded with an Army bomb squad, and Bigelow shot the film in Vancouver and Jordan and set it in 2004 Baghdad.

Roven, who produced "The Dark Knight," told Daily Variety he's hoping to begin production on "Triple Frontier" next year. He's in post-production on historical drama "Season of the Witch" and is producing "Warcraft" with Sam Raimi for Warner Bros. and retirement community comedy "Winter's Discontent" with Larry Charles directing for Columbia.

Warner Bros. set Jose Padilha last year to direct "A Willing Patriot," a terrorism-themed action thriller also set in the notorious border area.

Quelle: Variety

Wenig verwunderlich, dass die Majors nach The Hurt Locker wieder mit Bigelow zusammenarbeiten wollen. Das Setting klingt jedenfalls gut, denn Action im Dschungel kann sehr atmosphärisch sein. Mal schauen, wie sich das Projekt weiterentwickeln wird aber erst einmal muss ich jetzt The Hurt Locker schauen.

Samstag, August 08, 2009

Freitag, August 07, 2009

Zweiter, genialer "Where the Wild Things Are" Trailer


Die Amerikaner springen schon jetzt im Dreieck angesichts der Trailer und ja, sie sehen einfach klasse aus:

Donnerstag, August 06, 2009

US Boxoffice (31.07. - 02.08.)


Das US-Kino schwächelt, speziell was die Umsätze angeht, denn auch dieses Mal lag man fast 17% hinter den Zahlen des letztjährigen Wochenendes und auch der Blick in die Zukunft ist eher düster. Das liegt vor allem daran, dass die sicheren Hits fehlen und man in diesem Jahr eben kein The Dark Knight hat, der wochenlang die Charts anführt. Denn die Filme, die man gerade zu sehen bekommt, sind alles andere als potent was das Boxofficepotential angeht, auch wenn die Kritikerstimmen zu manchen Titeln durchaus positiv sind. So auch an diesem Wochenende aber erst einmal der Reihe nach:

Inhaltlich hohl wie eine Bassgeige, dafür aber publikumswirksam. Das sind die markanten Aussagen zu Transformers: Revenge of the Fallen, der jetzt aus den Charts fallen wird aber noch einmal $ 4,69 Mio. mitnimmt. Damit sind $ 388,19 Mio. auf dem Konto, respektive $ 813 Mio., wenn man die internationalen Zahlen dazu addiert.

Auch The Proposal orientiert sich immer weiter abwärts, beweist aber einen langen Atem, denn mit neuerlichen $ 4,93 Mio. kommt man nach sieben Spielwochen auf insgesamt $ 148,96 Mio. Alles andere als übel für dieses Sandra Bullock-Vehikel.

Der Duracelhase unter den Kinofilmen bleibt weiterhin The Hangover, der schon seit neun Wochen in den Charts platziert ist, weitere $ 5,19 Mio. einstreicht und damit seinen Siegeszug fortführt. Auf dem Konto: schlappe $ 255,89 Mio.

Alles wunderbar auch bei den Eiszeitgesellen aus Ice Age: Dawn of the Dinosaurs, denn mit den $ 5,53 Mio. vom Wochenende und dem Geld aus dem Ausland, schafft es der Film auf $ 182,07 Mio. respektive $ 548,08 Mio. exkl. der USA und versenkt somit den sympathischen Clownfisch aus dem Pixarstudio als den im Ausland erfolgreichsten Animationsfilm. In der Heimat reicht es dazu aber nie im Leben.

Warners Horrorschinken Orphan schlägt sich in der zweiten Woche tapfer und nimmt, eventuell auch aufgrund positiver Mund zu Mund Propaganda, $ 7,53 Mio. ein und kommt somit auf ein zwischenzeitliches Einspiel von $ 27,07 Mio.

Ordentlich eins auf den Deckel gab es indes für den Familienfilm Aliens in the Attic aus dem Hause Fox, der mit $ 8,01 Mio. irgendwo im Nirgendwo angelaufen ist und damit nie im Leben seine Kosten von geschätzten $ 45 Mio. durch den Kinorelease einfahren kann.

Auf den vorderen Plätzen gibt es ein gewohntes Bild und Sony The Ugly Truth schnappt sich $ 13,19 Mio. läuft aber damit bei weitem nicht so gut wie manch andere R-Rated Komödie. Immerhin sind schon $ 54,67 Mio. auf dem Konto und so wird es wohl keinen großen Grund zum Meckern geben.

Letzte Woche noch ganz oben, nun nur noch auf dem dritten Platz. Die Schweinchengang aus G-Force muss mit $ 17,52 Mio. Vorlieb nehmen und so liegen $ 66,92 Mio. in kleinen grünen Scheinen im Futtertrog. Aber die Centurymarke wird die lahme Schweinegang nicht knacken aber ist ja auch kein Wunder in Zeiten, wo das Wort mit Sch und wein am Ende in keinem guten Kontext genannt wird.

Wie schon beim letzten Mal sitzt der Zauberschüler aus Hogwarts auf dem zeiten Platz und zahlt $ 17,91 Mio. in den Studiengebührenfonds ein, der da auf $ 255,67 Mio. angewachsen ist. Damit ist Harry Potter and the Half-Blood Prince, was die US-Zahlen angeht, auf Rang vier des Franchises.

Auf den Platz an der Sonne hat es dagegen Apatows Funny People geschafft, der in diesem Film aber durchaus ernstere Töne anschlägt und dafür wohl auch erst einmal die Quittung erhalten hat mit "nur" $ 22,66 Mio. Nun muss es sich zeigen, ob der Film durch positive Stimmen noch ein wenig zulegen kann.

In Sachen Konkurrenz sieht es am kommenden Wochenende folgendermaßen aus. Es gibt erneut drei Neustarter, zwei mit Platz 1-Potential. Den Anfang macht aber ein Thriller aus dem Hause Universal mit Steve Zahn und Milla Jovovich, A Perfect Getaway, der in 2159 Kinos zu sehen sein wird. Weiter geht's mit Julie & Julia und Meryl Streep und Amy Adams, der aufgrund der Thematik sicherlich besonders das weibliche Publikum anspricht und mit 2975 Filmrollen im Gepäck ins Rennen geschickt wird. Männer und vor allem jene, die jung oder jung geblieben sind, werden von Paramounts G.I. Joe: The Rise of Cobra anvisiert, der mit 3500 Kopien am potentesten ist aber trotzdem durchaus Wackelkandidatenpotential besitzt.

Mittwoch, August 05, 2009

Hard Luck


Was für einen Einfluss Tarantino auf so manch (ideenlosen) Filmemacher hat, lässt sich wunderbar an dem Beispiel Hard Luck erklären. Wesley Snipes, der inzwischen auch zum Bodensatz gefallener Kinostars gehört, hat die Hauptrolle in dieser direct-to-video-Produktion inne, die ganz viel sein will, vor allem hip, mit zweieinhalb verschiedenen Plots aufwartet und doch zu jedem Zeitpunkt durchscheinen lässt, dass die Männer hinter der Kamera noch überforderter waren als die, die man davor sehen kann. Aber beginnen wir doch einmal standesgemäß mit der Story. Im Mittelpunkt steht der Ex-Gangster Lucky (Wesley Snipes), der seine Frau durch den Hurrican Katrina verloren hat und daraufhin für einen etwas zwielichtigen Burschen Diebesgut in New York vertickt. Durch Zufall wird Lucky mit in einen getürkten Waffendeal gezogen und im allgemeinen Durcheinander sieht er seine Chance und haut mit dem Geld, eine halbe Million Dollar, ab. Auf seiner Flucht borgt er sich das Auto der Stripperin Angela samt Fahrerin und das anfangs ungleiche Paar muss nun miteinander klarkommen. Auf ihren Fersen sind nicht nur die Cops, die den Deal eingefädelt haben, sondern später auch ein verrücktes Killerpärchen und hier kommen wir zum zweiten Plot des Films und zu dem Punkt, der Hard Luck im Grunde das Genick bricht. Denn der Film, inkl. Story um Lucky an sich, ist gar nicht so übel, solide Genreware. Der Versuch Marion van Peebles, der hier den Regisseur mimt, aber auch noch eine zweite Story unterzubringen, geht gründlich in die Hose, denn nicht nur die einzelnen Sprünge zwischen den beiden Erzählebenen sind so dilettantisch gesetzt, dass man jedes Mal aus der eigentlichen Geschichte gerissen wird. Auch der Sinn des Ganzen lässt sich, abgesehen von der Tatsache, den Film hip erscheinen zu lassen, nicht wirklich erkennen und am Ende werden die beiden Storylines dann mehr schlecht als recht und verdammt unspektakulär zusammengeführt. Dass es eigentlich noch eine dritte Substory geben sollte, zeigt sich dann übrigens auch auf aber hier hat man wohl wissentlich schon den größten Teil rausgeschnitten. Abgesehen davon bietet Hard Luck aber eine ganz unterhaltsame Fluchtgeschichte inkl. der typischen Verhaltensmuster der Fluchtgefährten und dazu gehören ein wenig Witz, etwas Sex und eine gute Prise Action. Hätte man auch noch auf die billig wirkende Verfolgungsjagd, die depperten Farbfilter, Verfremdungseffekte und SlowMotion-Einlagen verzichtet, wär am Ende vielleicht sogar noch ein halber Punkt mehr rausgesprungen. So ist das Fazit recht eindeutlich: recht müder QT-Klon, der viel zu viel will und dabei fast komplett auf der Strecke bleibt. Weniger ist eindeutig mehr: 4,5/10.

WTF-Cast für Machete wohl bestätigt


Sicherlich erinnern sich noch viele Leser an Robert Rodriguez-Trailer für den Fakefilm Machete, der während des Grindhouse-Doublefeatures lief. Kurz darauf kamen die ersten Gerüchte ans Tageslicht, Rodriguez wolle den Film wirklich verfilmen und nach längerem Gezerre, noch mehr wilden Gerüchten in diversen US-Blogs, ist jetzt wohl die ultimative Bestätigung draußen, dass nicht nur die Produktion des Films gestartet hat, sondern auch wer alles zum Cast gehört und die Liste bietet definitiv WTF-Momente:

It began production this week on `Machete,’ the film that Robert Rodriguez is co-directing with protege Ethan Maniquis. Danny Trejo is playing the title character and Robert De Niro, Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Steven Seagal, Lindsay Lohan, Cheech Marin, Don Johnson and Jeff Fahey play supporting roles.

Quelle: Variety

Wer hätte gedacht, Steven Seagal und De Niro mal in einem Satz zu lesen, geschweige denn auf der Leinwand zu sehen, wenngleich sich die Karrieren der beiden Schauspieler ja schon irgendwie annähern aber trotzdem. Hoffentlich wird der Stil des Trailers beibehalten, denn dann könnte es definitiv ein unterhaltsames Filmchen werden.

Der Trailer zu "The Lovely Bones" ist da

Sieht gut aus: Lässt feinen Thrill mit Fantasyelementen erhoffen. Ich freu mich.

Leider wurde der Trailer zwischenzeitlich bei Traileraddict gelöscht. Insofern müsst ihr für den ersten Moment mit der Apple-Alternative auskommen.

Dienstag, August 04, 2009

SneakPeek: The Lovely Bones

Die ersten bewegten Bilder zu Peter Jacksons The Lovely Bones. Quasi ein Appetitanreger für den folgenden Trailer.

Hugh Jackman als Greatest Showman on Earth


Twentieth Century Fox has attached Hugh Jackman to play American showman P.T. Barnum in "The Greatest Showman on Earth," an original contemporary musical to be scripted by Jenny Bicks ("Sex and the City").

The film will be produced by Laurence Mark ("Dreamgirls"), Jackman and his Seed partner John Palermo. It is an outgrowth of their work together on the 81st Academy Awards, on which Jackman was host, Mark was exec producer, and Bicks was part of the Emmy-nominated writing team.

Jackman will play the showman with a penchant for hoaxing a gullible public as he creates the three-ring circus that made him famous. The musical also focuses on his infatuation with singer Jenny Lind -- the so-called Swedish Nightingale.

Pic will have a contemporary musical score, and the studio is in talks with British singer-songwriter Mika to write music and lyrics.

The musical follows the old Hollywood tradition in which tuners were scripted with specific actors in mind. The Lind role is being scripted for Anne Hathaway, who teamed with Jackman in his opening Oscars number.

Jackman, who won the Tony Award for "The Boy From Oz," is determined to make several screen musicals, and the Barnum film adds another to the properties he and Palermo are putting together at Fox.

Those efforts include a David Magee-scripted "Carousel" remake at Fox 2000. Jackman also wants Hathaway as his female lead in the Rodgers & Hammerstein classic.

Quelle: Variety

Da war man wohl von der Musicalperformance des Herrn Jackman angetan, die er zur Eröffnung der diesjährigen Oscarverleihung auf die Bühne geschmettert hat. Ansonsten bin ich mal gespannt, wie die Geschichte wird, denn so richtig spannend klingt sie auch auf den zweiten Blick nicht.

Sonntag, August 02, 2009

Belle de Jour - Schöne des Tages


Es ist vielleicht Luis Buñuels bekanntester Film, auch wenn er den meisten Lesern sicherlich eher aufgrund des heiß diskutierten Un chien andalou ein Begriff ist. Die Rede ist in diesem Fall aber von Belle de jour, der 1967 in die Kinos kam und aufgrund der Thematik nicht minder kontrovers aufgefasst wurde wie des Regisseurs berühmter Kurzfilm. Wie bei allen Filmen Buñuels ist es vor allem die Deutung, die dem Zuschauer zum Teil zu schaffen macht und auch hier gibt es Gerüchte, dass sich der Meister selbst bei mancher Szene, speziell beim Ende, nicht ganz so sicher gewesen sein soll, wie man es zu interpretieren habe. Doch zunächst einmal zur Story.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die frisch verheiratete Ehefrau eines Arztes, Séverine, gespielt von der wunderbaren Catherine Deneuve, deren Eheleben wahrlich nicht als ideal zu bezeichnen ist. Körperlicher, sinnlischer Kontakt zu ihrem Ehemann Pierre ist nahezu nicht möglich, stattdessen flüchtet sie sich in erotische Tagträume, die als verbindende Komponente stets die Erniedrigung Séverines zum Thema haben. Durch ihre Bekannten erfährt Séverine wenig später von Frauen, die in Bordellen anschaffen gehen und auch die Adresse eines solchen Etablissements wird beiläufig an sie herangetragen. Selbst nicht genau wissend, was sie dorthin zieht, begibt sie sich zu jenem "Maison" und zu Madame Anais, die den Betrieb führt. Nach anfänglichem Zögern arbeitet sie weniger später dort als Belle de jour an den Nachmittagen. Interessanter Nebeneffekt dieser Tätigkeit ist, dass sie sich auch gegenüber ihrem Ehemann zu öffnen scheint. Verhängnisvoll wird das Ganze erst, als sich der Gauner Marcel in Séverine alias Belle de jour verliebt und sie nicht nur in ihrer Arbeitszeit treffen wird. Die Geschichte steuert auf eine Tragödie zu...

Erneut setzt sich Buñuel mit der bürgerlichen Gesellschaft, der sog. Bourgeoisie, auseinander, einem Thema, welches sich durch diverse seiner Werke zieht und er zeichnet in Belle de jour speziell ein recht verstörendes Bild der Ehegemeinschaft, denn diese Lethargie, ja fast schon Kälte, in der Ehe zwischen Séverine und Pierre ist schon sehr verwunderlich, speziell angesichts der Tatsache, dass es sich bei beiden Personen um höchst attraktive Menschen gibt, doch in ihren schönen Hüllen brodelt es, was vor allem durch Séverines Tagträume an den Vorschein kommt. Die Vermischung von Traum und Realität ist auch in diesem Film ein tragendes Element, wenngleich uns Buñuel insofern einen vermeintlichen Gefallen tut, als dass man die Szenen fast immer eindeutig zuordnen kann, was bei seinen Werken auch nicht immer an der Tagesordnung ist, wobei man sich ja nie hundertprozentig sicher sein kann. Kein Wunder, dass der Film aufgrund der Thematik durchzogen wird von einer erotischen Grundatmosphäre aber der Film leistet sich nie einen Fehltritt, in dem er zu obszön oder plump wirkt. Die Inszenierung ist höchst kunstvoll gehalten und Buñuel weiß, wie er nicht nur Deneuves traumhaften Körper in Szene setzen kann, sondern auch ihr Schauspieltalent ausreizen kann, denn das Spiel ist ein entscheidener Faktor, der zum Gelingen des Filmes beiträgt. Dabei ist es vor allem diese lethargische Antriebslosigkeit, die Gelangweiltheit aber auch der Stolz, die Eleganz und die Anmut, die von ihr perfekt dargestellt werden und speziell dieser Cocktail und das durchaus Mysteriöse machen die Person der Séverine/Belle de jour so interessant. Und dann ist da noch das Ende und erneut die Frage, was war Traum und was war Realität und auch das macht der Reiz der Geschichte aus. Man muss sich drauf einlassen können, denn der französische Film bietet nicht nur Gore und Splatter sondern auch das, was ihn schon Jahre davor gefürchtet gemacht hat: anspruchsvoll, fantastische Geschichten. 09/10

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