Donnerstag, Februar 28, 2008

Rollerball

Aus der beliebten Lehrreihe: "Wie zerstöre ich erfolgreich meine Karriere", präsentiere ich euch Rollerball - und damit meine ich nicht das medien- und sozialkritische Original aus den 70er Jahren, sondern die trendige und hippe Bauchlandung aus dem neuen Jahrtausend. Abgeliefert wurde dieser eindrucksvolle Beitrag, wie man einen Film NICHT machen soll, von keinem Geringeren als John McTiernan, also jenem John, der zusammen mit Onkel Bruce einen Meilenstein des postmodernen Actionfilmes abgeliefert hat. Wer oder was ihn geritten hat, den Rollerball-Stoff dann so zu versemmeln, wird wohl für ewig sein Geheimnis sein. Anstatt die Intention des Originals aufzugreifen, hat man die kritische Komponente total unter den Teppich gekehrt und aus der Geschichte ein lustloses, auf Hochglanz poliertes, Actionvehikel gemacht, welches sich durch einen zu tiefst langweiligen Plot und noch schäbigere Schauplätze quält. Die Story geht dann ungefähr so: Cooler Schwarzer (LL Cool J) fragt seinen coolen, weißen, Streeracerirgendwas-Kumpel, ob der nich Bock auf die dicke Kohle hat. Jung und dumm, sagt der ja, spielt dann ne Runde Rollerball und wird zum tollen Hengst. Da die Quote sinkt, baut man Unfälle rein, dann steigt die Quote wieder, die Spieler haben keinen Bock mehr, böser Obermacker (Jean Reno) will die nich gehen lassen, es kommt zum großen Finale und alle sind happy. Klingt komisch, ist aber so. Die meiste Zeit verbringt der Film dann auch damit, die Rollerballer beim Rollerballen zu zeigen und das is ja alles ganz nett aber nich wirklich aufregend. Die ganze Geschichte mit den manipulierten Spielen ist dabei dann auch noch so altbackend und vorhersehbar, dass nicht einmal das bisschen nackte Haut der Weiber in der Umkleide das Einschlafen verhindern könnte. Sollte man dann zufällig wieder kurz vor Ende aufwachen und alles grün sehen, sollte man nicht erschrecken, da mit den eigenen Augen alles in Ordnung ist. McTiernan scheint nur ein CNN-Nachtsichkamerafetischist gewesen zu sein und meinte daher, mal eine zehnminütige Szene komplett mit eben jenen Effekten auszustatten. Doller Plan, Meister. Am Ende gibts dann nochmal richtig auf die Fresse, die Emotionen kochen über - zumindest bei denen, die zufällig wach sind und sich ärgern, dass die Chose noch immer läuft - und es bleibt die Erkenntnis, dass diese Ausgeburt filmischen Mülls wahrlich erschreckend schlecht ist. Da hilft nicht einmal die Ausrede, man sei jung gewesen und habe das Geld gebraucht... 02/10.

Mittwoch, Februar 13, 2008

Die Coens verfilmen weiteren Bestseller / Frühjahrslethargie

For their next collaboration, the "No Country for Old Men" team of Joel and Ethan Coen and producer Scott Rudin will transfer another Pulitzer Prize-winning author's work into a film.

Columbia Pictures has acquired screen rights to the bestselling Michael Chabon novel "The Yiddish Policemen's Union," with the Coens writing, directing and producing with Rudin.

Chabon sets up a contemporary scenario where Jewish settlers are about to be displaced by U.S. government's plans to turn the frozen locale of Sitka, Alaska, over to Alaskan natives. Against this backdrop is a noir-style murder mystery in which a rogue cop investigates the killing of a heroin-addicted chess prodigy who might be the messiah.

The Coens will turn their attention to the book after they shoot "A Serious Man" for Working Title and Focus.

"No Country" has become the highest-grossing film for the brothers, and the pic is nominated for eight Oscars. The Coens are up for four of them, and their trophy haul so far includes WGA, SAG, DGA, PGA and BAFTA awards.

"Yiddish" is the third Chabon novel that Rudin is translating to the screen. The first was "Wonder Boys," and Rudin is developing a Paramount-based adaptation of Chabon's Pulitzer Prize-winning "The Amazing Adventures of Kavalier & Clay," which Chabon scripted.


Quelle: Variety

Story klingt obskur und verdammt interessant: Klarer Fall für die Coens.

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Ein wenig zu meiner Person. Aktuell bin ich ziemlich lustlos, wirklich was zu bloggen. Da ich nachmittags arbeite, habe ich abends kaum noch den Antrieb, wirklich viel zu machen. Vielleicht ändert das sich mit der Zeit noch. Ich hoffe jedenfalls, in der Zukunft meinen Blog wieder besser zu pflegen.
Wie soll denn das erst werden, wenn ich auch noch studiere..... ;)
Stay tuned.
Spätestens am Wochenende muss ich meine vier Buchstaben erheben und was Konstruktives hinbekommen.

Mittwoch, Februar 06, 2008

Casey Affleck goes Noir...

Casey Affleck is attached to star in period noir drama "The Kind One," based on the just-published novel by Tom Epperson.

Film will reunite Affleck with "Gone Baby Gone" producer Sean Bailey, who is producing through his new Disney-based Idealogyshingle.

Story, set in the 1930s Los Angeles, centers on an amnesiac (Affleck) who finds himself working for a mobster -- a sadistic killer given the nickname "the Kind One" -- and falling in love with the thug's girlfriend.

Epperson will adapt his novel when the WGA strike is over.

Last year saw Affleck star in "Gone Baby Gone," and he had a supporting turn in "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford," receiving an Oscar nomination for the latter.

Epperson frequent collaborates with his boyhood friend Billy Bob Thornton. They co-wrote the screenplays for "One False Move," "A Family Thing" and "The Gift." "The Kind One," which marks his literary debut, was published Jan. 22 by Five Star.


Quelle: Variety

Für mich als alten Noir-Freund sind dies natürlich höchst interessante News. Hoffentlich endet der Streik bald, damit die Produktion starten kann. :)

Sonntag, Februar 03, 2008

Wenn das Val Lewton wüsste...

Days after signing an interim agreement with the Writers Guild, RKO has launched Roseblood Movie Co., a subsidiary that RKO topper Ted Hartley said will remake eight classic horror films churned out by Val Lewton when he headed RKO's low-budget horror unit in the 1940s.

The slate includes "Lady Scarface," which will be written by Tony Puryear; "While the City Sleeps," which will be scripted by Shin Shimosawa and Jim Morris; "The Monkey's Paw," which will be scripted by Todd Farmer; and "The Seventh Victim," which doesn't yet have a writer.

The other films on the initial slate are "Bedlam," "Body Snatcher," "Five Came Back" and "I Walked With a Zombie," titles identified last year (Daily Variety, June 15) when RKO made a co-financing deal on the quartet with Twisted Pictures, the makers of the "Saw" films.

"The launching of the Roseblood Movie Co. was the motivating force behind our making an agreement with the Writers Guild," Hartley said. "We've got other projects at RKO, but we needed to get going on this. The most successful ROI in the movie business comes from scary movies that get wide release and cost under $10 million. We've studied it extensively for our stockholders and investors and we saw the opportunity to take the rich Val Lewton library of scary thrillers and create a unique company out of it."

The moniker is a play on words from the reveal of "Citizen Kane," the biggest title in the RKO library for which Hartley owns remake rights. He said RKO will put some money in the films and is arranging other financing. Hartley said the program of films will be made over 24 months, and the first one will begin production in the fall. No distribution has yet been set.



Quelle: Variety

Für mich als Liebhaber alter "Schinken" sind diese Nachrichten natürlich schon fast von blasphemischer Natur und ich will erst gar nicht wissen, wie die klassischen Geschichten aufgemotzt werden, um das junge Publikum anzuziehen. Da schaudert man schon, ohne die Remakes je gesehen zu haben...

Freitag, Februar 01, 2008

7 Sekunden


Irgendwie ist es schon schade, wenn man mitansehen muss, wie so manch Schauspieler, den man in seiner Kindheit gern gesehen hat, nun in irgendwelchen B-Produktionen versauert. So ist es auch Wesley Snipes ergangen, der zu Beginn der 90er noch dick im Geschäft der A-Produktionen war und nach dem finanziellen Fiaskos Blade:Trinitys dann tief gefallen ist. Nun ist er also in 7 Sekunden zu sehen, eine dieser unzähligen B-Actionproduktionen, die für den Videomarkt irgendwo im Hinterland Osteuropas en masse hergestellt werden und aus bekannten Storyversatzstücken bestehen und jedem Zuschauer zeigen, dass die Protagonisten eigentlich kaum Lust auf diese Art Film haben. Wesley ist hier der Kopf einer cleveren Räuberbande, die irgendwo in Rumänien eine Geldtransportfirma ausrauben wollen. Warum diese Firma ausgerechnet mit US-Fahrzeugen fährt und warum der Film ausgerechnet in Rumänien spielen muss, wird einem eigentlich nie klar. Dafür sehen wir recht schnell, dass der Überfall in die Hose geht, da eine weitere Gangsterbande involviert ist. Jene "Gangster" sehen jedoch alles andere als furchteinflößend aus, eher asozial in ihren Unterhemden und verschlissenen Klamotten. Nach einigen kurzen Actionintermezzos und Shootouts muss Wesley flüchten, entführt dabei ne US-Soldatin, kommt einem Kunstskandal auf die Schliche, kämpft gegen nen lächerlichen russischen Boss, der weder Sprichwörter noch Selbstbeherrschung hat und einem unfreiwillig Tränen in den Augen beschert. Irgendwann ist der Spuk vorbei, und nachdem in diversen Verfolgungsjagden, Explosionen und kleineren Techtelmächteln das Gute gesiegt hat, weiß der Zuschauer, dass Wesley angekommen ist, im Sumpf der B-Filme und man muss sich damit abfinden, dass man wohl nie wieder nen halbwegs guten Film mit ihm sehen wird. 04/10