Montag, Juni 16, 2008

Neues von den Brüdern

Zwischendurch ein schneller Quickie was die DVD-News angeht, hat Warner doch zwei, wie ich finde, mehr als interessante Filme angegkündigt, die sowohl im September wie auch im Oktober das Licht der Welt erblicken werden.

Den Anfang werde ich mit der heiß ersehnten Special Edition zum preisgekrönten Neo-Noir L.A. Confidential machen, die endlich am 23.09. in den Läden stehen wird. Randvoll mit 2-DVDs, darf man folgendes Bonusmaterial erwarten:

Disc 1
  • Commentary by Andrew Sarris
  • Music Only Track
  • Trailers and TV Spots
  • Showest
  • Nite Owl Action
  • Hollywood
  • Theatrical Trailer
  • Soundtrack Promo

Disc 2
  • Whatever You Desire: Making L.A. Confidential
  • Sunlight and Shadow: The Visual Style of L.A. Confidential
  • A True Ensemble: The Cast of L.A. Confidential
  • L.A. Confidential: From Book to Screen
  • Off the Record
  • Photo Pitch
  • The L.A. of L.A. Confidential Hollywood Center Motel
  • Formosa Café
  • Sid Hudgen's Office
  • Victory Motel
  • Bidwell's Office
  • Nick's Liquor
  • Lynn Bracken's House
  • Frolic's Room
  • Pierce Patchett's House
  • Movie Premiere Pot Bust
  • Mrs. Leffert's House
  • Nite Owl Café
  • Navarette's Hole-up
  • Fitch House
  • City Hall
  • L.A. Confidential [2000 TV Pilot]
Gruselig wird es dafür im Oktober, denn dann wird die preisgekrönte Oscar Wilde Verfilmung The Picture of Dorian Gray aus dem Jahre 45 endlich auf Silberscheibe veröffentlicht. Die hundsmiserable dt. DVD ignoriere ich einfach. Achja, der 07. Oktober sollte im Kalender markiert werden:

  • Cast commentaries by Angela Lansbury and film historian/screenwriter Steve Haberman
  • 1945 MGM short Stairway To Light
  • 1945 MGM cartoon Quiet Please!
  • Theatrical trailer
  • English, French and Spanish subtitles (Main Feature only)

Sonntag, Juni 15, 2008

Mortuary

Bei Filmen wie diesem stellt sich dem geneigten Zuschauer unweigerlich die Frage, ob es irgendwo ein Gesetz gibt, welches die Macher dazu verpflichtet, sich das fertige Produkt anschauen zu müssen. Besser wäre es, würde man dann vielleicht vor so manchem Grauen in Sicherheit. Da dem aber nicht so zu sein scheint, bleibt uns Tobe Hoopers überaus bescheidener Erguss Mortuary nicht erspart. Der gemeine Horrorfan soll ja bekanntlich recht anspruchslos sein aber selbst diesen dürfte bei diesem Machwerk nicht nur der Fuß einschlafen - aus anderen Gründen als dem "normalen" Zuschauer. Doch zu Beginn erst einmal die Story, welche man sich auf der Zunge zergehen lassen darf: Eine Familie, Single-Mum inkl. zweier Kids, reist in die amerikanische Einöde (Achtung: Degenerierten-Alarm!), um dort ein Leichenhaus zu erwerben. Kurzer Exkurs an dieser Stelle: Wer kauft sich solch eine heruntergekommene, windschiefe Bretterbude? Wie dem auch sei, Haus gekauft von einem sehr vertrauenswürdigen Makler, und schon beginnen bald die ersten Probleme. Während der Filius die Liebe entdeckt, entdecken die Untoten und irgendwelcher undefinierter brauner Schmodder, der aus dem Boden zu kommen scheint, ihre ganz spezielle Fleicheslust und machen sich schon bald über die Bevölkerung des kleinen Örtchens her, die dann ihrerseits verzombiniert auf Menschenjagd gehen. Klingt doof, ist es auch. Das beginnt schon bei den Schauspielern, die ihr Fach alle durch die Bank nicht können und entweder grenzdebil den Zuschauer penetrieren oder schlicht Anwesend sind und dann ihre Arbeit komplett einstellen. Darüber hinaus bietet das Drehbuch wieder beeindruckende Naturschauspiele in Form von tiefen Schluchten und Gräben, die zu keinem Zeitpunkt überwunden werden können. Selbst der scheinbare Versuch der Erklärung entpuppt sich als abgedroschen klischeehaft und die eingebaute Love Story lindert das Ganze nicht, eher im Gegenteil. Wenn's inhaltlich nicht klappt, könnte man ja noch etwas über die Atmosphäre herausreißen aber auch hier herrscht schnell Nüchternheit. Bei Hooper nichts Neues ist die Devise und so ist das, was uns hier präsentiert wird, aus Urgroßvaters Mottenkiste. Mit den "Spukmomenten" wird man höchstens noch Kleinkinder erschrecken können und auch das düstere Gemeuer sieht man z.B. in The Others wesentlich gespenstiger. Wenn alle Stricke reißen, hat der lustige Horrorfan noch immer einen Strohhalm, an den er sich viel zu oft und viel zu stark klammert: Gewalt. Selbst hier muss ich enttäuschen: Gore is no more; vielleicht war auch das Budget aufgebraucht. Anders ist das Finale im Stile eines Commodore C64 jedenfalls nicht zu erklären. Da ist man dann aus dem Lachen noch gar nicht raus, wird einem noch der schröckliche Schlußgag präsentiert. Herr, lass Talent regnen. 1.5/10

Freitag, Juni 06, 2008

Ein paar DVDs, hach wie ist das schön

Ja, ich weiß, dass ich zumindest mit einer Ankündigung nicht gerade der Schnellste bin aber der Vollständigkeit halber, kann ich nicht dran vorbeikommen, und werde sie hier auch aufführen - genauer gesagt sind es sogar zwei.

Machen wir den Anfang mit der für mich wichtigsten Ankündigung, die da aus dem Hause Warner stammt und so lautet, dass man noch in diesem Jahr, genauer gesagt im September, eine vierte Gangster Collection veröffentlichen wird. Wo bleibt denn Film Noir Vol. 5? ;)
Jedenfalls wird sie ab dem 23.09. käuflich erhältlich sein. Folgende Filme stecken dann in der Warner Bros. Pictures Gangsters Collection Volume 4:

The Amazing Dr. Clitterhouse (1938)

Special Features:
  • Commentary by Dr. Drew Casper and Richard Jewell
  • Racket Busters theatrical trailer
  • Vintage newsreel
  • WB short: Night Intruder
  • WB cartoons:
    • Cinderella Meets a Fella
    • Count Me Out
  • 1941 Lady Esther Screen Guild Theater Broadcast (audio only)
  • 1944 Gulf Screen Guild Theater Broadcast (audio only)
  • Theatrical trailer
The Little Giant (1933)

Special Features:
  • Commentary by Daniel Bubbeo and John McCarty
  • Vintage newsreel
  • WB short: Just Around the Corner
  • WB cartoon: The Dish Ran Away with the Spoon
  • Theatrical trailer
Larceny, Inc. (1942)

Special Features:
  • Commentary by Haden Guest and Dana Polan
  • Vintage newsreel
  • The Big Shot theatrical trailer
  • WB short: Winning Your Wings
  • WB cartoons:
    • Porky’s Pastry Pirates
    • The Wabbit Who Came to Supper
  • Theatrical trailer
Invisible Stripes (1939)

Special Features:
  • Commentary by Alain Silver and James Ursini
  • You Can’t Get Away with Murder Theatrical trailer
  • Vintage newsreel
  • WB short The Monroe Doctrine and Quiet, Please
  • WB cartoons:
    • Bars and Stripes Forever
    • Hare-um Scare-um
  • Theatrical trailer
Kid Galahad (1937)

Special Features:
  • Commentary by Art Simon and Robert Sklar
  • It’s Love I’m After theatrical trailer
  • Vintage newsreel
  • WB Shorts: Alibi Mark and Postal Union
  • WB Cartoons:
    • Egghead Rides Again
    • I Wanna Be a Sailor
    • Porky’s Super Service
  • Theatrical trailer
Public Enemies: The Golden Age of the Gangster Film -- Warner Home Video Documentary

Special Features:
  • Four WB Cartoons: I Like Mountain Music, She Was an Acrobat’s Daughter, Racketeer Rabbit and Bugs and Thugs
Das Cover leihe ich mir aus dem Classicflix-Blog aus:

Auch die nachfolgende Meldung ist nicht gerade neu aber erwähnenswert, da auf meinem Einkaufszettel gelandet. Es geht um Musicals, genauer gesagt um die Busby Berkeley Collection Volume 2, die ab dem 16.09. in den Läden stehen wird und vier Filme enthält:

Gold Diggers of 1937
(1936)

DVD Special Features:
  • 1997 documentary Busby Berkeley: Going Through the Roof
  • Technicolor historical short The Romance of Louisiana
  • Classic cartoons Plenty of Money and You and Speaking of the Weather
  • Two excerpts from 1929’s Gold Diggers of Broadway
  • Theatrical trailer
Gold Diggers in Paris (1938)

DVD Special Features:
  • Two Broadway Brevities musical shorts: The Candid Kid and Little Me
  • Classic cartoon Love and Curses
  • Theatrical trailer
Hollywood Hotel (1937)

DVD Special Features:
  • Technicolor historical short The Romance of Robert Burns
  • Edgar Bergen/Charlie McCarthy comedy short Double Talk
  • Classic cartoon Porky’s Five & Ten
  • Theatrical trailer
Varsity Show (1937)

DVD Special Features:
  • Musical short Flowers from the Sky
  • Edgar Bergen/Charlie McCarthy comedy short A Neckin’ Party
  • Classic cartoon Have You Got Any Castles
  • Theatrical trailer
Auch hier Dank an die Freunde bei Classicflix:

Nun zu einigen neuen Ankündigungen aus dem Hause Fox. Ebenfalls im September wird es schaurig, denn das Label veröffentlicht am 09.09. seine Fox Horror Classics, Vol. 2, welches schon wie das erste Set aus drei Filmen bestehen wird:

Disc 1: Chandu the Magician
  • Commentary by Author Gregory William Mank
  • Masters of Magic: The World of Chandu
  • Chandu the Magician Radio Serial Episode
  • Restoration Comparison
  • Trailer
  • Still Gallery
Disc 2: Dr. Renault's Secret
  • By The Book: Horror, Suspense, and Literary Inspiration
  • Restoration Comparison
  • Trailer
  • Interactive Pressbook
  • Still Gallery
Disc 3: Dragonwyck
  • A House of Secrets: Exploring Dragonwyck
  • Dragonwyck Radio Show Performed by Vincent Price and Gene
  • Tierney - October 7, 1946
  • Restoration Comparison
  • Trailer
  • Interactive Pressbook
  • Still Gallery
Auch im September kommt dann die finale Box der Charlie Chan-Serie, die Charlie Chan Collection, Vol. 5. - 16.09.- die die sieben restlichen Chan-Fox-Filme enthalten wird:

Charlie Chan at the Wax Museum (1940)
Murder Over New York (1940)
Dead Men Tell (1941)
Charlie Chan In Rio (1941)
Charlie Chan In Panama (1940)
Charlie Chan's Murder Cruise (1940)
Castle In The Desert (1942)
BONUS DISC (Chan - The Fox Years)

Ebenfalls, so verkünden die Buschtrommeln, scheint man im Hause MGM an einer Collector's Edition zum Klassiker The Night of the Hunter zu arbeiten. Bis jetzt schwebt nur ein eventuelles Releasedatum um den 09.09. im Raum. Infos zur Ausstattung gibt es jedoch noch nicht.

Der verbotene Schlüssel

In den Südstaaten ist nicht gut Kirschen essen, zumindest wenn man von so manchem Film ausgeht, der doch alles andere als ein wohliges Bild dieses Fleckchen Erdes zeichnet. Die Anzahl degenerierter Menschen scheint dort besonders hoch zu sein, was schon so manch Slasher eindrucksvoll bewiesen hat. Und so ist auch The Skeleton Key nicht ganz frei von Klischees, wenngleich der Film sonst vieles besser macht, als der öde Rest vom Horrorschützenfest. Das beginnt alleine schon damit, dass man es hinbekommt, komplett auf Gekröse und Gedärme verzichten zu können und dies mag schon was heißen in unser heutigen Zeit. Atmosphäre wird groß geschrieben und das merkt auch die sympathische Kate Hudson, die hier als Altenpflegerin in ein altes Herrenhaus zieht, um den guten John Hurt zu betreuen, der scheinbar einen Schlaganfall erlitten hat. Schon bald realisiert Hudson aber, dass nicht nur Hurt nicht der zu sein scheint, für den er gehalten wird und auch die Ehefrau, dargeboten von Gena Rowlands, scheint ihr eigenes Süppchen zu kochen und dann ist da auch noch das Haus, welches so seine Geheimnisse verbirgt. Fürwahr, auch hier wird das Rad nicht neu erfunden aber gut kopiert, denn das Gesamtpaket ist stimmig: Das Haus schön finster, altmodisch, die gute Rowlands undurchsichtig durchtrieben, sowie Hurt als große Unbekannte. Dazu kommt im Verlauf auch noch eine gehörige Prise Voodoo und fertig ist das Southern Dressing, welches den Salat verfeinert. Dazu gehören freilich auch einige Erschrecker und Shockmomente, welche gut getimt sind und den Zuschauer doch ganz ordentlich Aufspringen lassen. Dass das Ganze dann zum Ende eine Spur unglaubwürdig wird, der Film sich in einigen Szenen und Aussagen widerspricht - der Ziegelstaub an der Tankstelle sei hier gemeint - und die Auflösung zumindest teilweise offensichtlich ist, macht das Gezeigte aber kaum madig und man hat noch immer genügend Spaß für einen schaudrig, schönen altmodischen Filmabend und der finale Twist hat es nichtsdestotrotz doch noch in sich. Ich hab es zumindest nicht geahnt. Bitte mehr solcher Filme: 07/10

Mittwoch, Juni 04, 2008

Dick und Jane

Zuweilen kennt man Jim Carrey nur als rumblödelnden Barden Hollywoods, der mit maßlosem Overacting und markanten Grimassen die Comedyfans - wenn auch nicht geschlossen - in seinen Bann zog. Damit ist nun laut eigener Aussage Schluss und so hat man sein Gesicht nun auch öfter in ernsteren Rollen erspähen können. Da die Katze aber bekanntlich das Mausen nicht lassen kann, hat er dem Comedyfach nie ganz den Rücken gekehrt und zusammen mit Téa Leoni - manch männlichem Filmfreund sicherlich aus Bad Boys bekannt - die Komödie Dick und Jane abgedreht, die sich irgendwo zwischen begründeter Sozialkritik und seichter Unterhaltung gibt. Die Story ist simpel: Dick arbeitet in einer großen US-Firma und wird kurzerhand zum Public Relations Manager befördert, der auch prompt die aktuellen Quartalszahlen live präsentieren darf. Was er nicht weiß: Man hat ihn auflaufen lassen, denn die Firma ist pleite und während sein Boss McCallister (Alec Baldwin) mit den Millionen abgehauen ist, kann Dick nun nicht mehr die Miete für seine Wohnung zahlen und als die Situation immer auswegloser wird, entscheiden sich Dick und Ehefrau Jane (Leoni) zu Beginn zu kleineren Überfällen, um später das ganz große Ding zu drehen. Das Remake eines gleichnamigen Filmes aus den 70er Jahren krankt dabei vor allem an dem Problem, dass man manchmal nicht genau weiß, wohin das Ganze gehen soll. Für eine Komödie bietet der Film zwar einige Lacher, bedingt auch durch das plumpe Auftreten des Gauner-Duos, lässt aber doch die gewisse Atmosphäre vermissen, die in guten Genrevertretern aufkommt und so wird man hier auch keine Probleme damit haben, dass einem der Bauch vor Lachen wehtun könnte. Andererseits ist das Gezeigte für eine Gesellschafts- und Sozialkritik viel zu bisslos und die teils dämlich, lächerlichen Gag-Sequenzen konterkarieren die vermeintliche Intention. Nicht Fisch, nicht Fleisch aber dennoch irgendwie ganz amüsant unterhaltsam - eine recht komische Mixtur. Bei weitem aber nicht Carreys bester Film. 5,5/10
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