Donnerstag, April 29, 2010

Jonah Hex - Trailer


 Vor ein paar Wochen oder Monaten war ich noch durchaus interessiert an dem Film aber dass es so lange kein bewegtes Material zu dem Film gab, war kein gutes Omen. Nun ist der erste Trailer aufgetaucht und der beantwortet wohl auch die Frage, warum man so lange warten musste, bis man ihn zu Gesicht bekam:



Nichts, was ich im Kino sehen muss! Wann gibt es endlich wieder einen ordentlichen Western im Kino?

Dienstag, April 27, 2010

Der Wilde

Auch in den USA brach nach dem Zweiten Weltkrieg formell eine Zeit des Friedens und der Zufriedenheit an. Die Achsenmächte waren besiegt und das Land ging wirtschaftlich gestärkt und sozialpolitisch revolutioniert aus dem Krieg hervor, während der Eiserne Vorhang und der Kalte Krieg noch in ihrer Testphase steckten. Doch auch jenseits des großen Teichs war nicht alles Gold was glänzt und speziell die heimkehrenden Veterane und die amerikanische Jugend konnten sich nur schwerlich in jene (neue) Gesellschaft einordnen und suchten Ventile, um sich Luft zu verschaffen. László Benedeks The Wild One spielt in dieser Zeit und erzählt, lose basierend auf einem wahren Vorfall, von einigen dieser Suchenden, die sich zu einem Motorradclub zusammen- geschlossen haben, um als Black Rebels Motorcycle Club durch die Lande zu ziehen.

Nachdem die B.R.M.C.s unter Führung ihres Kopfes Johnny (Marlon Brando) kurzerhand ein offizielles Motorradrennen gestört haben und des Platzes verwiesen werden - natürlich nicht ohne ein kleines Souvenir in Form eines geklauten Pokals - stranden sie in Wrightsville, einem kleinen kalifornischen Kaff. Nach einem kleineren Unfall beschließt man, auch auf Drängen einiger Einwohner, erst einmal in der Stadt zu bleiben, damit das verletzte Clubmitglied verarztet werden kann. Während der örtliche Barkeeper das Geschäft seines Lebens macht, findet Johnny Interesse an der schönen Kathie (Mary Murphy), die zu allem Überfluss die Tochter des Dorfsheriffs ist, was bei Johnny wiederum auf wenige Gegenliebe stößt. Die allgemeine Situation ist zwar ausgelassen aber friedlich. Das ändert sich, als mit den Beetles eine weitere Bikergang in der Stadt ankommt. Deren Anführer Chino (Lee Marvin) und Johnny sind alte Bekannte und teilen daher auch handfeste Freundschaftsbekundungen aus. Als Chino jedoch mit einem Bewohner aneinandergerät und ins Gefängnis wandert, sind die Differenzen vergessen und die Situation droht zu eskalieren, zumal nun auch die Dörfler genug vom lautstarken Besuch haben und wenig später zur Selbstjustiz greifen.

Auch wenn der Film, wie eingangs schon erwähnt, auf einer wahren Begebenheit beruht, wurde die Geschichte für den Film natürlich weitaus drastischer dargestellt, als sie sich wirklich zugetragen hat. Dies ändert aber gar nichts an der eigentlichen Aussage von The Wild One, stehen doch hier Menschen im Vordergrund, die ihren Platz im Nachkriegsamerika nicht gefunden haben und auch noch auf der Suche nach ihrer Identität sind. Bezeichnend dafür ist Johnnys Antwort auf die Frage: "What're you rebelling against, Johnny?" - "Whaddya got?". Damit trifft der Film, der von seiner Art und Thematik her schon fast unamerikanisch zu sein scheint, jedoch den Zeitgeist, ein Phänomen, was auch für den Film Noir gilt. Schade ist übrigens, dass die amerikanischen Zensoren stellenweise gar nicht so einverstanden waren mit der Darstellung des braven Bürgers aber nichtsdestotrotz ist eine gewisse Ambivalenz in der allgemeinen Aussage des Films auch so noch spürbar. Passend zur Thematik wurde The Wild One auch in Schwarweiß gedreht und speziell hier merkt man, dass Benedeks Wurzeln beim Deutschen Expressionismus anzusiedeln sind und so hat er einige bemerkenswerte Einstellungen geschaffen. Der Film war übrigens auch für Marlon Brando bedeutend, hinterließ sein Auftritt als Johnny doch bleibenden Einfluss in der Popkultur. Wer kennt denn nicht das Bild von ihm mit Lederjacke, Schiebermütze und Motorrad? Sicherlich bietet der Film, speziell aus heutiger Sicht, einige unfreiwillig komische Szenen, wenn zu sehr übertrieben wurde aber das sind nur Kleinigkeiten, die das Vergnügen kaum schmälern. 08/10

Freitag, April 23, 2010

Noir-licious Tage im Juli

Nachdem Anfang April Warner schon die The Film Noir Classic Collection Vol. 5 für den Juli angekündigt hat, gibt es nun auch von anderen Studios weiteren Genrenachschub im Juli:

Wie aus gut unterrichteter Quelle bekannt wurde, wird Sony die Columbia Pictures Film Noir Classics II am 06. Juli 2010 veröffentlichen. Das Set wird fünf Filme enthalten, die so ihre US-DVD-Premiere feiern:
  • Human Desire (1954)
  • Pushover (1954)
  • Nightfall (1957)
  • The Brothers Rico (1957)
  • City of Fear (1959)

    Die offizielle Ankündigung dürfte in den kommenden zwei Wochen erfolgen und dann wird man auch sehen, ob erneut Bonusmaterial mit an Bord sein wird.

    Im Februar hatte ich schon berichtet, dass Olive Films 27 Paramount-Titel lizensiert hat und diese ab dem Sommer veröffentlicht werden. Nun sind die ersten vier Film angekündigt und sie erscheinen ebenfalls am 13. Juli. Natürlich, um thematisch zum Blogeintrag zu passen, hat man sich entschieden, gleich drei Film Noir in den ersten Schwung zu packen. Die Film wurden allesamt von 35mm-Material abgetastet und restauriert, werden aber höchstwahrscheinlich ohne Bonusmaterial erscheinen:
    • Dark City (1950)
    • Union Station (1950)
    • Appointment with Danger (1951)
    • Crack in the World (1965)



      Die Cover und Infos stammen wie so oft von den guten Menschen von Classicflix.com.

      Donnerstag, April 22, 2010

      Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen


      Tentacoli: Was wie ein Fischgericht beim Lieblingsitaliener klingt ist in Wahrheit faustdicker Italokäse für Trashgourmets. Dank des Erfolgs des Spielberg'schen Weißen Hais tauchten sie Mitte der 70er aus den Untiefen der Filmmeere auf, die Killerbarracuda, Piranhas, Kraken und Seegurken und auch Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen schwimmt so eindeutig auf der Welle mit, dass es schon fast weh tut. Hier ist natürlich ein gemein- gefährlicher Kraken, der sich nicht nur die Babys vom Ufer klaut, sondern auch Schwimmer, Taucher und ganze Motorboote attackiert. Kein Wunder also, dass die Polizei im Laufe des Films unruhig wird und zusammen mit der Legende John Huston - im Film als Journalist Ned Turner unterwegs - startet man die Ermittlungen und trifft dabei u.a. auf Henry Fonda, der in drei kurzen Einspielern einen fiesen Baumagnaten mimen darf, der da im Meer die Tunnels bohrt und auf andere bekannte Namen wie z.B. Bo Hopkins und Shelley Winters, die vor allem eins sind: hemmungslos unterfordert angesichts dieses zusammengeschusterten Skripts. Im Grunde wird hier wirklich die Jaws-Story recyclet inkl. maritimen Großereignis (Regatta), ungläubigen Beamten und einer finalen Jagd auf dem offenen Meer samt Orca-Handpuppen und Gummitentakeln. Halt, das gab's bei Spielberg natürlich nicht, dafür aber hier und da merkt man auch, in welcher Liga man sich befindet. Bei diesem possierlichen Endkampf hat man wahrlich Tränen in den Augen - vom Lachen. Der Rest vom Film ist da wesentlich nüchterner, weil langweilig, denn selbst als Jaws-Kopie funktioniert hier nahezu nichts, kommt keine Spannung auf und einzig Stelvio Ciprianis 70s-Italo-Score lässt ein bisschen Freude aufkommen. So bleibt am Ende auch nur ein Fazit zu ziehen: Ganz großer Schuß in den Ofen aber immerhin mit Puppen-Orcas und daher noch knapp 2/10.

      Donnerstag, April 15, 2010

      Nur 48 Stunden


      In den 80ern war die Welt noch in Ordnung - zumindest für die meisten Actionfans, die ich kenne. Die Hasswörter PG-13 und CGI und die daraus resultierenden filmischen Auswüchse schienen noch in weiter Ferne und Hollywood tobte sich in diversen A- und in vielen weiteren B-Produktionen ordentlich aus. So auch Walter Hill, der mit Nur 48 Stunden einen seiner bekanntesten Beiträge ablieferte und damit gleichzeitig als Geburtshelfer der Buddy Cop-Filme fungierte. Nick Nolte (Jack Cates)und der damals durch SNL bekannte Eddie Murphy (Reggie Hammond) wurden hier als ungleiches Paar zusammengeführt, um gemeinsam den Cop-Killer und entflohenen Sträfling Albert Ganz zu stellen. Cates, der wegen seiner ruppigen Art im Department nicht überaus beliebt ist, benötigt für dieses Unterfangen eben die Hilfe jenes Reggie Hammonds, ehemaliger Mittäter von Ganz bei einem Raubüberfall, der jedoch noch seine Haftstrafe im staatlichen Gefängnis absitzt. Also wird Hammond kurzerhand für 48 Stunden von Cates ausgeliehen und man kann sich denken, dass Reggie nicht wirklich begeistert ist von seinem neuen Job. Reibereien zwischen den beiden Sturköpfen sind vorprogrammiert, doch Hammonds Motivation steigt schlagartig, als es darum geht, die damalige Beute zu sichern, hinter der Ganz her ist und so geben Cates und Hammond doch noch ein schlagfertiges und -kräftiges Duo ab. In einer gutsortierten Actionsammlung darf jener Film garantiert nicht fehlen, hat Walter Hill mit Nur 48 Stunden doch einen großen Wurf abgeliefert, der eine genreübliche Story über alle Maße durch seine Hauptdarsteller und deren Chemie untereinander aufwertet. Trotz der Tatsache, dass es im Film beileibe nicht zimperlich zugeht, bleibt auf der anderen Seite auch kein Auge trocken, was an den markigen Onelinern liegt, die sich Nolte und Murphy hier gegenseitig an den Kopf werfen. Political Correctness komplett ausgeblendet, bekommt man hier Knaller zu hören, die einen mit den Ohren schlackern lassen und so ist es diese Mischung aus bekannten, harten Actionelementen und dem losen Mundwerk des ungleichen Paars, die den Film so erfolgreich gemacht hat. Untermalt von James Horners treffsicheren Score macht der Film auch fast 30 Jahre später noch immer verdammt viel Spaß: 08/10.

      Dienstag, April 13, 2010

      TCM: Spotlight: Errol Flynn Adventures Collection - im August!


      Froide. Froide. Warner scheint aus dem Winterschlaf erwacht. Anders lässt sich die kleine DVD-Offensive im Sommer nicht erklären. Erst Charlie Chan, dann Film Noir und nun Errol Flynn.

      Wie der gute David Greenstreet von Classicflix heute gebloggt hat, scheint das versprochene Flynn-Set als TCM: Spotlight: Errol Flynn Adventures Collection am 03. August in den USA zu erscheinen. Dabei wird das 5-Disc aller Voraussicht nach vier DVD-Premieren enthalten:

      Desperate Journey (1942)


      BONUS FEATURES:

      * Warner Night at the Movies 1942 Short Subjects Gallery:
      o Vintage Newsreel
      o Oscar-Nominated Patriotic Short The Tanks Are Coming
      o Musical Shorts Borrah Minnevitch and His Harmonica School and The United States Army Air Force Band
      o Classic Cartoon The Dover Boys at Pimento University or the Rivals of Roquefort Hall
      * Trailers of Desperate Journey and 1942’s Murder in the Big House

      Edge of Darkness (1943)

      BONUS FEATURES:

      * Warner Night at the Movies 1943 Short Subjects Gallery:
      * Vintage Newsreel
      * Musical Short The United States Service Bands
      * Classic Cartoons Hiss and Make Up and To Duck….or Not to Duck
      * Trailers of Edge of Darkness and 1943’s The Hard Way

      Northern Pursuit (1943)


      BONUS FEATURES:

      * Warner Night at the Movies 1943 Short Subjects Gallery:
      o Vintage Newsreel
      o Wartime Short The Rear Gunner
      o Musical Short All-Star Melody Masters
      o Drama Short Over the Wall
      o Classic Cartoon Hop and Go
      * Trailers of Northern Pursuit and 1943’s The Constant Nymph

      Uncertain Glory (1944)

      BONUS FEATURES:

      * Warner Night at the Movies 1944 Short Subjects Gallery:
      o Vintage Newsreel
      o Musical Short Unted States Coast Guard Band
      o Classic Cartoons Brother Brat and Russian Rhapsody
      * Trailers of Uncertain Glory and 1944’s The Mask of Dimitrios

      Objective, Burma! (1945)

      BONUS FEATURES:

      * Commentary by Historians Rudy Behlmer, Jon Burlingame and Frank Thompson
      o Warner Night at the Movies 1945 Short Subjects Gallery:
      o Vintage Newsreel
      o Joe McDoakes Comedy Short So You Think You’re Allergic
      o Classic Cartoon A Tale of Two Mice
      * Trailers of Objective, Burma! and 1945’s Pride of the Marines

      Hier ist auch schon das Cover für das Schmuckstück.



      Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht nur ein kurzes Aufflammen ist und wir im Herbst, Winter und im nächsten Jahr noch ein paar mehr schicke Sets von Warner bekommen. *hust*Bette Davis, Forbidden Hollywood, Jean Harlow, mehr Bogey, endlich die Stummfilme (Greed und co.)*hust*

      Sonntag, April 11, 2010

      Die Zeit nach Mitternacht


      Selbst so bekannte Regisseure wie Martin Scorsese haben Arbeiten in ihrer Filmographie, die in Vergessenheit geraten sind, weil sie im Schatten bekannterer Werke stehen bzw. fast nie im Fernsehen gezeigt werden. Die Zeit nach Mitternacht ist solch ein Beitrag, der zu Unrecht ein Schattendasein fristet. Gedreht wurde er Mitte der 80er, einer Zeit, in der Scorsese seinen genialen Frühwerken hinterher zu laufen schien - zumindest wenn es um die Gunst der Kritiken ging. Dabei ist After Hours, so der Originaltitel, kein Film, der sich verstecken muss. In dieser schwarzen Komödie wird eine Nacht im Leben des Computerspezialisten Paul Hackett (Griffin Dunne) beleuchtet, die er und die Zuschauer so schnell nicht wieder vergessen werden. Dabei hat sie so schön angefangen, hat doch Hackett die Bekanntschaft der schönen Marcy (Rosanna Arquette) gemacht, die ihm auch prompt ihre Telefonnummer hinterlassen hat. Ein erstes Date ist schnell arrangiert, doch recht flott merkt Paul, dass Marcy ein paar ernste Probleme zu haben scheint und auch Marcys Mitbewohnerin Kiki macht einen durchaus skurrilen Eindruck. Also lässt Paul sein Date sitzen und möchte nur noch nach Hause, womit seine Odyssee im nächtlichen New York beginnt. Dass er nämlich nicht so schnell sein Heim erreichen wird, dafür sorgen ganz andere Gestalten der Nacht. Durchaus surrealistisch präsentiert sich jene schwarze Komödie, die gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an die Stadt New York samt ihrer nächtlichen Bewohner darstellt. Dabei schafft es Scorsese spielerisch, die Spannung aufrecht zu halten und als Zuschauer leidet man förmlich mit, wenn sich Paul immer weiter von seinem Ziel, seinem Heim, entfernt und von einer haarsträubenden Situation zur nächsten gerät. Paranoia ist omnipräsent. Eingefangen wurde das Ganze von Michael Ballhaus Kamera, der sein komplettes Repertoire zeigen darf und so wunderschöne Bilder dieses nächtlichen Alptraums auf die Leinwand bannt. Man muss diese Achterbahnfahrt gesehen haben, um nachvollziehen zu können, was für ein großer Wurf hier eigentlich gelungen ist und hat man den Film einmal gesehen, ist man seinem Bann schutzlos ausgeliefert und möchte wieder eintauchen in Die Zeit nach Mitternacht: 09/10.

      Freitag, April 09, 2010

      The Other Guys - Trailer



      Wer die Flash-Datei nicht mehr ertragen kann, klickt mit der rechten Maustaste auf das Bild und entfernt den Haken bei "Abspielen".

      Will Ferrells Filme mag man oder nicht. Dazwischen gibt es kaum Abstufungen. So dürfte auch der Trailer für seinen nächsten Film The Other Guys nicht bei jedem Leser auf Gegenliebe stoßen. Angesichts des Casts aus Samuel L. Jackson, Dwayne Johnson, Eva Mendes und Mark Wahlberg sowie der ersten bewegten Bilder bin ich dem Ganzen nicht ganz abgeneigt:

      Mittwoch, April 07, 2010

      Cowboys & Aliens - Harrison Ford an Bord


      Jon Favreau, dessen Iron Man 2 im Mai in die Kinos kommt, hat auf seiner Twitterseite bestätigt, dass Harrison Ford für Cowboys & Aliens unterschrieben hat und an der Seite von Daniel Craig, der Robert Downey Jr. ersetzt hat, und Olivia Wilde zu sehen sein wird.

      Der Film basiert, wie sollte es heutzutage auch nicht anders sein, auf einem Comic und handelt von einer Truppe Cowboys und Indianer, die sich im Wilden Westen den Alieninvasoren entgegenstellen.

      Ziemlich abgedreht also und man darf gespannt sein, was da schlußendlich auf die Zuschauer losgelassen wird. Aktuell ist der 29. Juli 2011 als US-Start angepeilt.
      Mehr zur Story inkl. eines Teasers zum Comic auf /film.

      Montag, April 05, 2010

      Ich folgte einem Zombie


      Für Fans klassischer Horrorfilme ist Val Lewton eine feste Institution. Als Chef der Horror-Abteilung der RKO Pictures zeichnete er sich für neun Genrebeiträge verantwortlich, die heute Kultstatus genießen und Lewtons Namen unsterblich machten. Trotz der Tatsache, dass diese Filme für wenig Geld als B-Produktionen abgedreht wurden,überzeugen sie doch vor allem aufgrund ihrer hochwertigen Geschichten und setzen sich damit leicht von anderen Produktionen jener Zeit ab, auch wenn die Titel stellenweise publikums-
      wirksam reißerisch ausgewählt wurden - Lewton selbst konnte sich nicht dagegen wehren, hatte er darüber keine Kontrolle. Letzteres sollte man dann auch im Hinterkopf haben, wenn man sich Jacques Tourneurs I Walked with a Zombie zur Brust nimmt, der auch die Zombie-Thematik anders beleuchtet, als man es aus den "of the Dead"-Filmen und ähnlichen "moderneren" Vertretern kennt.

      Der Film selbst spielt auf einer Karibikinsel, auf die es die Kanadierin Betsy (Frances Dee) verschlägt, soll sie doch dort als Krankenschwester arbeiten und die kranke Ehefrau des Plantagenbesitzers Paul Holland (Tom Conway) pflegen. Auf der Insel angekommen, lernt Betsy auch Pauls Halbbruder Wesley (James Ellison) kennen und realisiert schnell, dass Paul, dessen Frau Jessica und Wesley eine gemeinsame, unrühmliche Vergangenheit haben, welche wohl auch zu Jessicas Erkrankung beigetragen hat. Zu allem Überfluss verliebt sich Betsy auch noch in Paul, will aber ihren Gefühlen keinen freien Lauf lassen und stattdessen als Zeichen ihrer Liebe Jessica, die nach einem tropischen Fieber den Verstand verloren hat und nun, nur noch einer Hülle gleich, vor sich hin vegetiert, helfen, wieder zu Sinnen zu kommen. Dabei scheut sie es auch nicht, die örtlichen Voodoo-Rituale als Heilmittel in Betracht zu ziehen, wodurch das Unheil seinen Lauf nimmt...

      Der Begriff Zombie bezieht sich hier also auf das klassische Bild eines willenlosen Wesens und hat nichts mit den bluthungrigen Untoten der heutigen Popkultur zu tun und so dreht sich I Walked with a Zombie auch um jene Voodoo-Rituale, bei denen u.a. auch jene schwarze Magie angewendet wird, wenngleich primär die Familiengeschichte der Hollands im Mittelpunkt steht, die während der kurzen Laufzeit von nicht einmal 70 Minuten Stück für Stück ans Tageslicht gelangt und auch stellenweise Parallelen zu Charlotte Brontes Jane Eyre aufweist. Letzteres ist aber gleichzeitig auch hinderlich, wünscht man sich doch stellenweise weniger verzweifelte Liebesgeschichte, sondern mehr Suspense und Grusel, denn dann trumpfen Tourneur und Lewton auf, haben sie doch eine wahrlich schaurige Atmosphäre erschaffen und wenn Betsy und Jessica nächtens durch das Zuckerrohrfeld laufen, um den geheimen Ort des Voodoo-Rituals aufzusuchen, dann kann man die Nackenhaare einzeln zählen. Das Spiel mit Licht und Schatten, dem clever eingesetzten Produktionsdesign in Kombination mit der sich langsam entwickelnden Story und die von Anfang an düstere, feindselige Atmosphäre machen die großen Momente des Films aus. Untermalt wird das Ganze dann auch noch durch die bedrohlich wirkenden Voodoo-Trommeln, die über weite Strecken die musikalische Begleitung bilden. Horror/Grusel kann so schön sein und Tourneur/Lewton liefern hier einen wunderbaren Beweis ab. 8,5/10

      The Film Noir Classic Collection Volume 5 - Im Juli


      Das Warten hat endlich ein Ende. Drei Jahre nach ihrem letzten Film Noir-Set hat Warner nun die Nr. 5 ihrer erfolgreichen Film Noir-Reihe angekündigt und zwar für den 13. Juli 2010!

      Acht Filme auf 4 DVDs wird das Set enthalten, alles DVD-Premieren, die von Fans sehnlich erwartet werden. Einziger Wermutstropfen, auf Bonusmaterial wird diesmal wohl aus Kostengründen nahezu komplett verzichtet:

      Cornered (1945):

      From England to continental Europe to Buenos Aires, ex-RCAF pilot Dick Powell stalks the Nazi collaborator who murdered his bride. But one fact constantly surfaces during his quest: no one can describe the mysterious man. Joining Powell in the film shadows are the director and other key talent behind Murder, My Sweet of the year before.

      Special Features:
      Cornered trailer.

      Runtime: 102 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 4x3 1.37 standard aspect ratio
      Language: English Mono
      Subtitles: English

      Desperate (1947):

      Desperate is the first of seven atmospheric noirs directed by Anthony Mann. Steve Brodie is a postwar every man who accepts what he thinks is an honest trucking job, only to find he’s the driver in a botched heist that puts Brodie and his bride (Audrey Long) on the run from the cops and the cons who planned the job (including chief thug Raymond Burr).

      Runtime: 73 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 4x3 1.37 standard aspect ratio
      Language: English Mono
      Subtitles: English

      The Phenix City Story (1955):

      Corruption, brutality and vice plagued Phenix City, Alabama, for 100 years, so who would dare to change it? Based on real-life events and filmed on location in what was called Sin City USA, director Phil Karlson’s semi-documentary tells the jolting tale of those who risked their lives to bring the burg’s syndicate of thugs and murderers to justice.

      RT: 100 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 16x9 Widescreen 1.77
      Language: English Mono
      Subtitles: English

      Dial 1119 (1950):

      An asylum inmate escapes to the city, where he takes hostages at a local dive, guns down a bar employee and warns authorities his captives will be next if the doctor whose testimony first put him away doesn’t arrive within the hour. A bit of casting irony goes with the movie’s then-novel use of TV news coverage: actors Marshall Thompson, William Conrad, Keefe Brasselle and Leon Ames would have significant career ventures in television.

      Special Features:

      Includes Dial 1119 theatrical trailer.

      RT: 75 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 4x3 1.37 standard aspect ratio
      Language: English Mono
      Subtitles: English


      Armored Car Robbery (1950):

      Richard Fleischer directs this brute-force milestone about a deadly heist and the battle of wits and firepower between a fugitive gangster (William Talman) and his stripper moll (Adele Jergens) and a bulldog cop (Charles McGraw), out to avenge his partner’s death, who uses hidden microphones, lab work and his own well-honed instincts to close the net.

      RT: 68 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 4x3 1.37 standard aspect ratio
      Language: English Mono
      Subtitles: English


      Crime in the Streets (1956):

      Following a turf rumble with a rival group, a street gang leader (John Cassavetes) tells his gang to do what they’ve never done before: kill a snitch. Reginald Rose wrote and Don Siegel directs a jazz-riffing screen version of a tale first seen on TV and co-starring James Whitmore and Sal Mineo.

      RT: 91 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 16x9 Widescreen 1.77
      Language: English Mono
      Subtitles: English


      Deadline At Dawn (1946):

      A gangster’s sister lies dead. All clues point to sailor Bill Williams as the murderer. Slated to depart for duty at dawn, the swabbie, aided by good-hearted dime-a-dancer Susan Hayward and affable cabbie Paul Lukas, has mere hours to prove his innocence. The tangy Clifford Odets script is based on a novel by William Irish (pseudonym of Cornell Woolrich).

      RT: 83 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 4x3 1.37 standard aspect ratio
      Language: English Mono
      Subtitles: English


      Backfire (1950):

      Vincent Sherman directs this gripping yarn about recovering war veteran Gordon MacRae’s quest to prove pal Edmond O’Brien innocent of murder. Aiding him is his resourceful nurse Virginia Mayo. And a secretive doctor, a lively undertaker, a desperate gambler, a dying witness and a haunting Viennese melody all lead them to a shocking climax.

      RT: 91 minutes
      Rating: NR
      Film Specs: B&W 4x3 1.37 standard aspect ratio
      Language: English Mono
      Subtitles: English

       Das Boxdesign stammt von Classicflix.com

      Sonntag, April 04, 2010

      Podcast - Nr. 12 ist online


      Omahabitch und meine Wenigkeit haben am Oster-Wochenende die 12. Ausgabe des Filmabend.info Podcasts aufgenommen und besprechen Green Zone, Brooklyn's Finest und die Trailer zu Predators, The Expendables und Scott Pilgrim vs. the World.

      Wer Lust hat, findet den Cast hier:
      http://www.filmabend.info/filmabend-info-die-zwolfte-green-zone-brooklyns-finest/

      Freitag, April 02, 2010

      DiCaprio - zwei Filmprojekte mit Eastwood und Stone im Gespräch

      In den vergangenen Tagen gab es diverse Newsmeldungen und zwei fand ich dabei besonders erwähnenswert. Bei beiden steht auch Leonardo DiCaprio im Mittelpunkt, der, wie ich vielleicht schon einmal hier erwähnt habe, aktuell zu meinen männlichen Favoriten in Hollywood gehört.

      Die Projekte sind auch insofern interessant, als dass zwei Regiealtmeister mit ihnen in Verbindung gebracht werden bzw. DiCaprio mit den jeweiligen Projekten.



      So ist er einmal als FBI-Chef J. Edgar Hoover im Gespräch, über dessen Leben ein Biopic in der Arbeit, welches von keinem anderen als Clint Eastwood verfilmt werden soll. Das Drehbuch stammt von Dustin Lance Black, der jüngst das Skript zu Milk verfasste und dafür auch den Academy Award erhielt.

      Ursprünglich war Ron Howard als Regisseur im Gespräch doch Universal drückte auf die Bremse und der Film wechselte zu Warner Bros. und Eastwood. Interessant dürfte sein, wie die Figur des J. Edgar Hoover angelegt wird, ist er doch eine kontroverse Persönlichkeit gewesen, die die Macht der Organisation FBI gerne für private Hexenjagden und Ähnliches missbrauchte. Eine geniale Beschreibung findet sich in James Ellroys Underworld USA-Trilogie, falls jemand also noch Lesestoff über die Feiertage braucht.

      Die Produktion soll übrigens noch im Laufe des Jahres aufgenommen werden. Mehr zum Thema bei /film.



      Weiter im Text und weiter mit DiCaprio. Seit letztem September gab es das Gerücht, dass DiCaprio an einer Verfilmung des ersten Travis McGee-Romans The Deep Blue Goodbye von John D. MacDonald interessiert sei und gerne den Hauptdarsteller übernehmen würde.

      Nun scheint ein Regisseur gefunden zu sein und im Gespräch ist Oliver Stone. Darüber hinaus scheint man bei Fox durchaus Interesse daran zu haben, nicht nur einen Film zu drehen, sondern eine ganze Filmreihe, gibt es doch u.a. 21 Travis McGee-Kriminalromane.

      Ins Deutsche scheinen es die Romane jedoch nie geschafft zu haben. Nichtsdestotrotz dürfte das Projekt für alle Fans von Detektivgeschichten mehr als nur interessant sein. Auch hier stammt das Wesentliche von /film.

      Donnerstag, April 01, 2010

      Rocco - Ich leg dich um

      Giuseppe Vari ist nun wahrlich kein überaus begnadeter Regisseur gewesen und so darf man Rocco - Ich leg dich um wohl durchaus als seinen besten Film bezeichnen - sein bester Western ist dies ohne Frage. Von der Story erinnert der Film an verwandte Genrebeiträge wie z.B. den großartigen Der Tod ritt dienstags von Tonino Valerii handelt doch auch Rocco von einem Vater-Sohn-ähnlichem Gespann bestehend, aus dem Mexikaner Ramón (George Eastman) und dem Profikiller Rocco (Dragomir 'Gidra' Bojanic). Ramón und sein Vater sind kleine Farmer, die vom Großgrundbesitzer Barrett schikaniert werden, da dieser an dem Land der Siedler interessiert ist. Als sich Einige zur Wehr setzen, müssen sie dies teuer bezahlen und so wird u.a. Ramóns Vater, der mit dem Aufstand nichts zu tun hatte, getötet und Ramón schwört daraufhin Rache. Bei einer Schießerei zwischen Ramón und einigen von Barretts Männern trifft er auf den Killer Rocco, der im Auftrag von Barrett einen seiner Mitarbeiter umgelegt hat, da dieser unbequem wurde. Ramón, unerfahren im Umgang mit Waffen, wird bei der Schießerei verletzt und von Rocco gepflegt. Die beiden Männer freunden sich an und Rocco gibt sein Wissen weiter, während er weiterhin auf Barretts Gehaltsliste steht.
      Man muss dann auch kein Filmwissenschaftler sein, um den ungefähren Storyverlauf erahnen zu können und darauf kommt es dann auch gar nicht an. Interessant sind hier wirklich einmal die Charaktere und ihre Beziehung untereinander. So wird hier ein deutliches Bild von Ramón und Rocco gezeichnet, wodurch ihr Verhalten nachvollziehbar und ihre Situation verständlich dargestellt. Man kann in manchen Szenen und Dialogen sogar einen philosophischen Einschlag erkennen und so wirkt die Geschichte auch nicht so austauschbar wie in vielen anderen Genrebeiträgen. Dazu bemüht sich Vari auch, auf der technischen Seite mit einigen Spielereien wie "aufwändigeren" Kamerafahrten und Blenden als Übergang das niedrige Budget zu kaschieren, was aber nicht immer gelingt. Stellenweise wirkt der Film zu abgehackt, sind Szenenübergänge nicht ganz glücklich gelungen aber damit kann man leben. Positiv erwähnenswert sind auch die Schauspieler, speziell George Eastman, der sich sichtlich Mühe gibt, um die Rolle des Ramóns mit Leben zu füllen, während Dragomir 'Gidra' Bojanic routiniert und ohne viele Schnörkel seine Rolle interpretiert. Bei der musikalischen Untermalung gibt es ja selten grobe Aussetzer bei den Spaghettiwestern und so ist auch Roberto Pregadios keine Ausnahme, auch wenn er sich anhand der Melodie von anderen Genrebeiträgen unterscheidet - in positiver Hinsicht. Freunde des zünftigen italienischen Westerns sollten sich Rocco - Ich leg dich um sicherlich auf die Fahnen schreiben, bekommen sie doch einen tollen B-Western serviert, der prima unterhalten kann: 07/10.