Donnerstag, Juni 04, 2009

Terminator - Die Erlösung


Die Ankündigung, es würde ein vierter Terminatorteil erscheinen, stieß bei den Fans auf ein geteiltes Echo. Zu sehr hatte man noch den kontrovers gehandelten dritten Teil vor Augen und jetzt soll die ganze Geschichte auch noch ohne die Gallionsfigur des Franchises, Arnold Schwarzenegger, aufgezogen werden? Dass dann auch noch McG, dessen Filmographie eher Angst als Zuversicht vermittelt, auf dem Regiestuhl platznehmen würde, war wie der Tropfen auf den heißen Stein und natürlich war die Neugierde groß, wie Terminator - Die Erlösung ins Terminatoruniversum einzuordnen sei. Vorweg als mein Rat, um den Kinobesuch schadlos zu überstehen, sollte man sich von dem Typus Terminator im Geiste verabschieden, denn das, was man da gleich vorgesetzt bekommt, hat mit den ursprünglichen Filmen nur noch ein brüchiges Endoskelett gemeinsam. Viel mehr darf man sich auf einen Endzeitactioner einstellen, der zufällig von Skynet und seinen Terminatoren bevölkert wird. Dafür gibt es aber ordentlich Schauwerte und es zischt, kracht, explodiert fast im Sekundentakt, sodass die Kinosessel ordentlich ins Schwingen kommen und der Zuschauer gleich mit. Audiovisuell macht der Film schon was her, dazu kommt das trist graue Endzeitbild und doch will so keine wirklich bedrohliche Atmosphäre aufkommen. Es wird zwar viel Augenmerk auf F/X, Produktionsdesign und Ähnliches gelegt aber irgendwie fehlt den Maschinen vor allem das Element der Bedrohung, dieser schiere, gefühlslose Tötungswille, wie wir ihn noch aus den ersten beiden Teilen kennen. Da wird zwar ordentlich gekämpft aber die Maschinen treffen sowieso fast nie das Ziel und sind dann stellenweise leicht zu überrumpeln. Ein Zugeständnis an das PG-13-Rating oder Unvermögen bei Skript und Regie? Ich tendiere ja zu Letzterem, denn der Film wimmelt vor eklatanten Schwächen, die an dieser Stelle anzusetzen sind. Das beginnt schon bei den Charakteren. Auf Nebenpersonen wird prinzipiell gar nicht eingegangen, sie werden als pures Mittel zum Zweck hingestellt und so auch flott abgearbeitet, anstatt einen interessanten Subplot daraus zu entwickeln. Dazu kommt dann auch noch, dass Christian Bale (John Connor) als einzig großer Name im Projekt verdammt blass wirkt und sich von Sam Worthington ausspielen lässt. Es hat ganz den Anschein, als wenn Bale keine große Lust hatte. Eventuell ärgert er sich auch nur über die riesengroßen Plotholes, die einem so eklatant ins Auge stechen und besonders beim Finale des Filmes echt zum Schreien sind. Da fragt man sich stellenweise, ob man als Zuschauer für dumm verkauft werden soll. Aber und das kann man dem Film dann wieder positiv ankreiden, wurde mir wenigstens nicht langweilig, was vielleicht auch an der Spielstätte Kino lag, denn je länger ich über den Film nachdenke, desto mehr wird die Wertung gedrückt. Aktuell 5,5/10. Vielleicht bekommen sie ja einen besseren zweiten Teil der neuen Trilogie hin. Man sollte nur versuchen, McG vom Regiestuhl fernzuhalten.

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