Samstag, September 12, 2009

Silent Hill - Willkommen in der Hölle


Während das Adaptieren von Romanen, Kurzgeschichten und anderen textlich verfassten Dokumenten zum alltäglichen Geschäft des Filmemachens gehört, hat man in Hollywood in den vergangenen Jahren die Videospiele als neue Inspirationsquelle für sich entdecken können - mit eher mäßigem Erfolg. Sowohl die Portierungen vom Spiel zum Film wie auch vom Film zum Spiel sind oftmals weder Fisch noch Fleisch uns speziell Fans der Spiele/Filme werden nur selten wirklich warm mit dem Gebotenen. Das liegt primär an Einzigartigkeit von Games, denn im Vergleich zum Film oder zum Buch, kann der Spieler das Geschehen selbst beeinflussen und diese Interaktion macht oftmals die Faszination aus. Im Film fällt das natürlich flach, denn hier sitzt man nur in seinem Sessel und bekommt eine Geschichte gezeigt - mehr nicht. Für viele Gamer sind also Adaptionen ihrer Lieblinge ein Graus. Silent Hill, das von Christophe Gans auf die Leinwand gebracht wurde, gilt dabei noch als eine der besseren Verfilmungen und scheitert dann doch recht spektakulär and hausgemachten Problemen. Bevor ich näher zum Film komme, sei noch angemerkt, dass ich die Spiele nie gezockt habe, ich also keine Quervergleiche mit dem Original ziehen kann. Der Film selbst handelt von einer dreiköpfigen Familie, wobei die adoptierte Tochter Sharon das Sorgenkind ist, hat sie doch immer wieder Alpträume und phantasiert von einem Ort namens Silent Hill. Da die Mutter Rose diesen Zustand nicht weiter akzeptieren will, schnappt sie sich kurzerhand Sharon und fährt mit ihr nach Silent Hill, einer Geisterstadt, die von noch immer lodernden Kohleflözbränden heimgesucht wird, die auch dazu geführt haben, dass die Stadt scheinbar verlassen ist. Doch weit gefehlt, denn kaum ist man dort angekommen, ist auch die Tochter verschwunden und nun beginnt die ausufernde Schnitzeljagd, denn der Film nimmt sich nicht viel Zeit für ein Vorspiel, stürzt viel lieber gleich ins Getümmel und so stapft der Zuschauer zusammen mit Rose durch jene Stadt und fürwahr: In diesen Szenen ist der Film sehr atmosphärisch und das wohlige Gruselgefühl auf, um dann aber schon recht bald wieder abzuklingen. Zwar gibt es, wenn die Nacht und das Böse einbricht, ein paar Horrorszenen mit komischem CGI-Gemonster, aber das ewige Suchen nach dem verschwundenen Kind wird wahrlich zu sehr ausgewälzt und es stellt sich Langeweile ein. Zwar werden die fiesen Gestalten mit jeder neuen Nacht und neuem "Level" bösartiger aber der Film scheint ein wenig auf der Stelle zu treten. Da hilft es dann auch nicht, wenn auch noch Parallelmontagen des sich sorgenden Vaters eingeworfen werden, der Frau und Kind sucht. Abstrus wird der Film aber zum Ende hin, wenn man sich in Richtung Auflösung des Ganzen bewegt und die Story in Richtung religiösem Irrglauben, Hexenverbrennungen und degenerierten Zurückgebliebenen beschäftigt. Die inhaltliche Bankrotterklärung wird spätestens dann abgeliefert, als der Zuschauer die ganze Backstory vorgekaut bekommt, weil es der Film nicht geschafft oder gewollt hat, das anders erklären zu können aber immerhin gibt's am Ende noch ein bisschen Gore, damit man als Horrorfilm nicht ganz enttäuscht wird und dann auch noch ein offenes Finale, damit man sich über das Ganze auch noch auf dem Heimweg den Kopf zerbrechen kann. Es lohnt sich aber nicht, so wie der Film, denn der steckt im Mittelfeld der Belanglosigkeit fest: 05/10.

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