Montag, Oktober 22, 2007

Dracula (1958)


Vampire, seit Anbeginn des Films eines der beliebtesten Motive des Horrorgenres, die Wesen der Nacht, die sich heimlich an ihre Opfer heran pirschen, sie verführen und ihnen das Blut rauben. Der berühmteste unter ihnen ist Dracula, die Hauptfigur aus Bram Stokers berühmten Roman, der als Vorlage für unzählige Adaptionen diente, die im Laufe der Zeit immer bizarrere Formen annahmen und mit der Originalgeschichte nichts mehr zu tun hatten. Schuld daran ist sicherlich auch dieser Film, der 1958 in die Kinos kam und als Geburtsstunde zweier Ikonen des britischen Horrorkinos gilt. Dracula, das ist das Aufeinandertreffen von Peter Cushing und Christopher Lee. Kein Wunder also, dass auch der Film so konstruiert wurde, dass es unweigerlich zu einem Duell zwischen den beiden Protagonisten kommen würde. Um das Ganze publikumsfreundlich zu inszenieren, hat man die Story streng gekürzt, wodurch der Film im Gegensatz zu den früheren Adaptionen von Murnau (Nosferatu, eine Symphomie des Grauens) und Browning (Dracula) stark an Dynamik gewinnt. Man könnte sagen, er ist actionlastiger, was dem Film an sich aber gut tut. Schnell ist auch das Vorgeplänkel beendet, dem Zuschauer ist ja der Name Dracula durchaus geläufig und Christopher Lees verführerisch dämonisches "Schachspiel" kann beginnen. Fluch oder Segen, darüber muss jeder selbst entscheiden aber seine Verkörperung dieser Figur ist so gelungen, dass er sie im Laufe seiner Karriere nie wieder richtig loswurde. Regisseur Terence Fisher ist jedenfalls zu beneiden angesichts des schauspielerischen Potentials, denn mit dem Auftreten Cushings als Dr. Van Helsing bekommt der Film den nötigen Kontrahenten. Die beiden schaukeln sich im Verlauf der Handlung immer höher, bis es zum unausweichlichen Showdown kommt. Angesichts der ihm zur Verfügung stehenden Mittel, hat Fisher sicherlich das Beste aus dem Stoff herausgekitzelt und kreiert so ein schaurig schönes Horrorduell, welches in der Tiefe zwar nicht die großen Fußstapfen eines Murnaus ausfüllen kann, aber trotzdem seinen Platz in den Filmannalen sicher hat. Angucken, aber schnell. 08/10

1 Kommentar:

Jay hat gesagt…

Ich freue mich, dass du es anscheinend genauso wie ich betrachtest, im Gegensatz zu einigen Unwissenden, ohne Namen zu nennen *gg*