Freitag, Juni 06, 2008

Der verbotene Schlüssel

In den Südstaaten ist nicht gut Kirschen essen, zumindest wenn man von so manchem Film ausgeht, der doch alles andere als ein wohliges Bild dieses Fleckchen Erdes zeichnet. Die Anzahl degenerierter Menschen scheint dort besonders hoch zu sein, was schon so manch Slasher eindrucksvoll bewiesen hat. Und so ist auch The Skeleton Key nicht ganz frei von Klischees, wenngleich der Film sonst vieles besser macht, als der öde Rest vom Horrorschützenfest. Das beginnt alleine schon damit, dass man es hinbekommt, komplett auf Gekröse und Gedärme verzichten zu können und dies mag schon was heißen in unser heutigen Zeit. Atmosphäre wird groß geschrieben und das merkt auch die sympathische Kate Hudson, die hier als Altenpflegerin in ein altes Herrenhaus zieht, um den guten John Hurt zu betreuen, der scheinbar einen Schlaganfall erlitten hat. Schon bald realisiert Hudson aber, dass nicht nur Hurt nicht der zu sein scheint, für den er gehalten wird und auch die Ehefrau, dargeboten von Gena Rowlands, scheint ihr eigenes Süppchen zu kochen und dann ist da auch noch das Haus, welches so seine Geheimnisse verbirgt. Fürwahr, auch hier wird das Rad nicht neu erfunden aber gut kopiert, denn das Gesamtpaket ist stimmig: Das Haus schön finster, altmodisch, die gute Rowlands undurchsichtig durchtrieben, sowie Hurt als große Unbekannte. Dazu kommt im Verlauf auch noch eine gehörige Prise Voodoo und fertig ist das Southern Dressing, welches den Salat verfeinert. Dazu gehören freilich auch einige Erschrecker und Shockmomente, welche gut getimt sind und den Zuschauer doch ganz ordentlich Aufspringen lassen. Dass das Ganze dann zum Ende eine Spur unglaubwürdig wird, der Film sich in einigen Szenen und Aussagen widerspricht - der Ziegelstaub an der Tankstelle sei hier gemeint - und die Auflösung zumindest teilweise offensichtlich ist, macht das Gezeigte aber kaum madig und man hat noch immer genügend Spaß für einen schaudrig, schönen altmodischen Filmabend und der finale Twist hat es nichtsdestotrotz doch noch in sich. Ich hab es zumindest nicht geahnt. Bitte mehr solcher Filme: 07/10

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Na da ist doch mal wieder eine Review der ich 100% zustimmen kann.
Fand den Film auch cool und hab das Ende nicht kommen sehen.
Schön geschrieben haste das :)
Grüße
Veit