Sonntag, Oktober 14, 2007

Planet Terror


Das ist er also, der zweite Teil des berüchtigten Grindhouse-Projektes von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez. Nachdem ich jetzt beide Beiträge gesehen habe, lässt sich feststellen, dass die beiden Filme unterschiedlicher nicht hätten sein können. Nachdem Death Proof eher wie eine Edel-Hommage daherkommt, die aufgrund der auf den Kopf gestellten Rollenverteilung durchaus von Interesse ist, scheint Planet Terror fast die Antithese zu Tarantinos Werk zu sein: eine abstruse Story wird von noch skurrileren Charakteren gesäumt, die sich einer Orgie aus Gewalt hingeben. Sozusagen das, was so mancher von Death Proof erhofft hat. Fürwahr, Planet Terror ist durchaus unterhaltsam, was vor allem an der lächerlich rudimentären Story liegt, die mit einem Chemieunfall, Zombies und einem Ehesubplot der anderen Art aufwartet und keinen Hehl daraus macht, schlicht als Vorlage für viel Gewalt, Sex und coole Sprüche zu dienen. Es geht ja auch ganz ordentlich zur Sache. Typisch überzeichnet, werden die Untoten in Einzelteile zerlegt und Blut und Gedärme fliegen über die Leinwand. Manchmal könnte man meinen, in einem Schlachtbetrieb zu sein. Doch irgendwann ist der Zuschauer gesättigt und dem sich andauernd wiederholenden Konzept geht die Luft raus. Wenn zum Finale noch einmal Massen an Zombies ins Gras beißen, riesige Explosionen das Feld säumen und die Darsteller teils abstruse Stunts vollführen, ist es schlicht redundant. Sicherlich könnte man argumentieren, dass es früher in den Grindhouse-Filme ja nicht anders war, gefallen muss es einem trotzdem nicht und der Unterschied ist schlicht jener. Damals hat man dies garantiert nicht nur aus Absicht getan und besonders die Lücken im Plot der Marke Grand Canyon sind eher ein unfreiwilliges Beiwerk, resultierend aus der Unfähigkeit der Macher. Punkten kann Planet Terror dafür aber eindeutig mit seiner Schauspielriege, die hier allesamt einen wunderbaren Job abliefert und die von Rodriguez geschaffenen kranken abgefuckten Charaktere wunderbar wiedergeben. So ist Planet Terror eindeutig der hirnlose Höllenritt des Double Features, während Tarantinos Beitrag dafür andere Qualitäten hat. Insgesamt verdienen sich beide Filme die Note 7,5/10.

1 Kommentar:

Jay hat gesagt…

Bei "Planet Terror" sind wir bei der Benotung wenigstens ein bissl näher beinander als bei "Death Proof"!;)
BTW: Gut geschrieben!

Jay