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Man muss dann auch kein Filmwissenschaftler sein, um den ungefähren Storyverlauf erahnen zu können und darauf kommt es dann auch gar nicht an. Interessant sind hier wirklich einmal die Charaktere und ihre Beziehung untereinander. So wird hier ein deutliches Bild von Ramón und Rocco gezeichnet, wodurch ihr Verhalten nachvollziehbar und ihre Situation verständlich dargestellt. Man kann in manchen Szenen und Dialogen sogar einen philosophischen Einschlag erkennen und so wirkt die Geschichte auch nicht so austauschbar wie in vielen anderen Genrebeiträgen. Dazu bemüht sich Vari auch, auf der technischen Seite mit einigen Spielereien wie "aufwändigeren" Kamerafahrten und Blenden als Übergang das niedrige Budget zu kaschieren, was aber nicht immer gelingt. Stellenweise wirkt der Film zu abgehackt, sind Szenenübergänge nicht ganz glücklich gelungen aber damit kann man leben. Positiv erwähnenswert sind auch die Schauspieler, speziell George Eastman, der sich sichtlich Mühe gibt, um die Rolle des Ramóns mit Leben zu füllen, während Dragomir 'Gidra' Bojanic routiniert und ohne viele Schnörkel seine Rolle interpretiert. Bei der musikalischen Untermalung gibt es ja selten grobe Aussetzer bei den Spaghettiwestern und so ist auch Roberto Pregadios keine Ausnahme, auch wenn er sich anhand der Melodie von anderen Genrebeiträgen unterscheidet - in positiver Hinsicht. Freunde des zünftigen italienischen Westerns sollten sich Rocco - Ich leg dich um sicherlich auf die Fahnen schreiben, bekommen sie doch einen tollen B-Western serviert, der prima unterhalten kann: 07/10.
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