Auch Gauner müssen in die Schule und besuchen in Stelvio Massis Die Gangster-Akademie das Institut von Monnezza (Tomas Milian). Dieser ehemalige Gauner hat sich offiziell zurückgezogen und betreibt neben einem kleinen Ristorante seine "Schule", um dem Kleingauner- nachwuchs die korrekten Verhaltensregeln für Taschen- und Trickdiebe zu vermitteln. Damit wäre ein Sub-Plot in Massis unausgegorenem Poliziotteschi erwähnt, der sich um Milians Charakter dreht, der zumeist mit losem Mundwerk einen Kleinkrieg mit seiner Frau/Freundin austrägt oder Monologe mit seinem Sohnemann führt. Dem gegenüber steht Luc Merendas Kommissar Ghini. Wie für das Subgenre üblich ist er knallhart und neigt zur Selbstjustiz, weil die italienische Rechtsprechung in seinen Augen zu lasch ist. Wie dem auch sei, zeigt sich der Film in diesen Szenen bekannt kompromisslos und actionlastig, jedoch inspirationslos, denn die eigentliche Story des Films, in der nunmal Ghini im Vordergrund steht, kristallisiert sich erst zum Ende richtig heraus und dann geht es Schlag auf Schlag. Im Grunde verfolgt Ghini die beiden gemeingefährlichen Gauner Lanza und Belli, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, doch der Film schwänkt aufgrund anderer Geplänkel immer wieder davon ab: So beobachtet man Ghini, wie er Vergewaltiger und anderes Gesindel verdrischt oder es gibt Zwischenschnitte auf Monnezza, wo dann nicht nur mit der eigentlichen Story gebrochen wird, sondern auch mit dem Ton des Films. Auf der einen Seite knallharte, stellenweise brutale Action und dann gibt es Kalauer auf fraglichem Niveau. Das hinterlässt kaum ein befriedigendes Gefühl. Sicherlich waren Synchros aus dieser Zeit nie ganz lupenrein aber hier kriselt es am Gesamtkonzept, denn diese Brüche im Film gehen auf Massis Konto. Selbst funky Italo-70s-Mucke, Milian, Merenda und Co. können Die Gangster-Akademie nicht retten und selbst hartgesottene Fans dürften eventuell ihre Probleme mit dem Film haben: 05/10 - mit zugedrückten Hühneraugen.
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