Selten hatte ich größere Probleme meine Gesichtszüge zu kontrollieren als bei diesem Prachtexemplar asiatischer Filmkunst. Der Ausdruck "Was zur Hölle..." brannte sich förmlich bei mir ein und das schon nach den ersten fünf Minuten Mission Force. Für uns Langnasen ist es ja meist eh schon schwer, mit dem fernöstlichen Humor klarzukommen, doch was während dieser Trashgranate auf einen losgelassen wird, grenzt schon fast an Körperverletzung. Sicherlich ist der Film als Persiflage/Satire oder was auch immer gedacht aber hier wird eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Die Story, sofern man von einer überhaupt sprechen kann, dreht sich um vier entführten Generäle, die von einer Spezialtruppe befreit werden sollen. So heuert man auch einige bekannte Hongkong-Gesichter an, u.a. Brigitte Lin, die ihrerseits schon aussehen, als wenn sie aus einem Kuriositätenkabinett entsprungen wären. Doch damit nicht genug, trifft man unterwegs auf kriegerische Amazonen mit Jutesäcken auf dem Kopf, auf ein Spukschloss samt Geistern und anschließender schwarzer Messe und weil das nicht genug ist, auf asiatische Nazis, die im Destruction Derby-Stil durch die Prärie brausen. Zwischendrin taucht dann auch Jackie Chan auf, vom deutschen Dialogbuch auch mal Hühner Heinz getauft, um ein paar wenige Kampfszenen zu bestreiten. Nach Beendigung eben jener verschwindet er aber auch so schnell wie er gekommen ist. Mission Force ist im Grunde nur eine Aneinanderreihung von bizarren Ideen, insofern sind die Verbindungsszenen auch mölichst kurz gehalten und dank miserabler Filmschnittkenntnisse gar schröcklich realisiert. Überspitzt formuliert ist hier eigentlich alles schrecklich und einzig Liebhaber mit ausgeprägtem Trashsinn kommen hier auf ihre Kosten. Für den Rest strahlt Mission Force eine ähnliche Faszination aus wie ein Auffahrunfall auf der Autobahn: eigentlich will man ja nicht hinsehen, tut es am Ende aber doch: 02/10.
Samstag, Mai 15, 2010
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