Mittwoch, September 01, 2010

Derailed - Terror im Zug


Die Tatsache, dass Jean-Claude Van Damme eine mögliche Rolle in The Expendables aufgrund des aus seiner Sicht schlechten Drehbuchs abgelehnt haben soll, erscheint angesichts dieses Machwerks in ganz anderem Licht. Rückblickend kann man natürlich argumentieren, er sei heutzutage cleverer bei der Rollenwahl und im Grunde ist ihm das auch zu raten, denn sein 2002er Derailed - Terror im Zug ist das Mieseste was ich von den ganzen alten Actionstars bisher gesehen habe. Das liegt dann auch weniger an der Story, denn die ist aus dem Ex-Sondersowiesoagent-rettet-die-Welt-Baukasten, sondern an der Inszenierung an sich. Wie man anhand des Titels ahnen kann, spielt der Film dann auch die meiste Zeit in einem Zug, wo der gute JCVD als Aufpasser für eine osteuropäische Profieinbrecherin agiert, die ein gestohlenes Gut aus der Slowakei nach Deutschland bringen soll. Guckt man sich den Film zu Ende an, fragt man sich zwar schon noch, was der Schwachsinn eigentlich sollte, da man es wesentlich einfacher hätte bekommen können aber der Knüller sind eindeutig die Effekte. Hier ist es in der Tat erstaunlich, wie man trotz nicht existentem Budget zwanghaft an den Effekten festgehalten hat. So bekommt man dann auch eine Mischung aus Märklin-Heimanlage und C64-CGI serviert, die an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten ist. Selbst simple Autoverfolgungsjagden werden bei Alarm für Cobra 11 besser dargestellt als in diesem Machwerk. In Kombination mit der flachen Story, samt dem kongenialen Killervirenkniff, der das Gezeigte noch unglaubwürdiger macht, den langweiligen Fights und den austauschbaren Schauspielschablonen entfaltet sich eine Melange des Grauens, bei der selbst die hartgesottensten B-Actionfans in Erklärungsnot geraten. Wenn sich ein Film die Minimalpunktzahl verdient hat, dann Derailed - Terror im Zug: 01/10.

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