Montag, Mai 31, 2010

Kim Novak Film Collection - ab August von Sony


Die guten Seelen bei Sony haben ein weiteres Klassikerset angekündigt. So erscheint am 10. August die Kim Novak Film Collection mit fünf Filmen der berühmten Schauspielerin. Bei diesem Set wurde vor allem auf die Restaurierung der bereits erhältlichen Titel Picnic und Bell Book and Candle geachtet, die wie viele andere ältere Farbfilme unter erheblichen Ausbleichungserscheinungen litten.
Dies soll dank neuer Restaurationen nun nicht mehr der Fall sein und so erscheinen diese beiden Titel in neuer Pracht und teilweise auch endlich im OAR auf DVD.
Insgesamt werden fünf Filme an Bord sein:
  • Picnic (1955) (Remastered)
  • Pal Joey (1957) (Remastered)
  • Jeanne Eagles (1957) (DVD-Premiere)
  • Bell Book and Candle (1958) (Remastered)
  • Middle of the Night (1959) (DVD-Premiere)

Als Extras lassen sich auf der Sony-Homepage folgende Angaben finden:
  • Kim Novak's Hollywood Picnic
  • Reflections In The Middle of The Night
  • Backstage and At Home with Kim Novak
  • Select Scenes Commentary with Kim Novak and Author Stephen Rebello
  • Bewitched, Bothered and Blonde

Freitag, Mai 28, 2010

Die Nacht der Creeps

Was boten die 80er noch gleich neben knalligen Farben, Schulterpads und der Neuen Deutschen Welle? Genau, liebevolle Filme mit Kultcharakter und Die Nacht der Creeps ist einer dieser Vertreter und das sicherlich nicht, weil hier wie doof an der Goreschraube gedreht wird. Letzteres liegt viel mehr an dem gelungenen Mix aus B-Horror-Hommage, 80s-Teen-Flick, viel Witz und ein wenig Splatter. Der Film beginnt in den schwarzweißen 50er Jahren. Während sich auf der Erde die Collegeteens zum Ausgehen bereit machen, wird auf einem Alien-Raumschiff ein Experiment sabotiert und die Versuchstiere freigelassen. Diese rauschen nun in Richtung blauer Planet und just in diesem Moment hat es sich ein Pärchen auf dem "Fummelfelsen" gemütlich gemacht. Zu allem Überfluss ist auch noch ein irrer Axtmöder entflohen und dreimal dürft ihr raten, wo er wieder auftauchen wird. Cut. Die knalligen 80er sind am Start und die beiden College-Loser Chris (Jason Lively) und J.C. (Steve Marshall) auf Brautschau. Besonders die schöne Cynthia (Jill Whitlow) hat es Chris angetan und um seiner Meinung nach die Chancen bei ihr zu vergrößern, überredet er J.C. dazu, dass sich die beiden der beliebten Studentenvereinigung anschließen. Das Aufnahmeritual sieht dabei vor, dass die Beiden eine Leiche stehlen und diese vor einer anderen Vereinigung platzieren. Kurzerhand wird in die medizinische Fakultät eingebrochen, wo sie die Leiche aus einem Experiment klauen - es ist unser tiefgefrorener Schönling aus den 50s. Ein mächtig großer Fehler, wie sich schnell herausstellt, hatte er doch unschönen Kontakt mit dem "Alienabfall". Bald häufen sich die Morde und Detective Ray Cameron (Tom Atkins) hat alle Hände voll zu tun, knappert aber selbst an seiner Vergangenheit. Naja und Chris muss ja noch Cynthia für sich gewinnen. Was hier ein wenig überfrachtet klingt, ist in Wirklichkeit eine überaus unterhaltsame Story, voller toller Charaktere. Auch wenn Chris und J.C. ein wenig geekig erscheinen, wurden ihnen geniale Dialoge in den Mund gelegt und so macht es schon allein Spaß, die Beiden bei Chris Annäherungsversuchen zu beobachten. Dazu merkt man an jeder Ecke, dass Regisseur Frank Dekker B-Movie-Fan war. Das beginnt bei den unförmigen Aliens im Raumschiff und zieht sich über die selbstironischen Monologe bis zum Ende hin durch. Dazu gibt es kultige One Liner von Tom Atkins, der wie aus einem Hard Boiled-Roman entsprungen daherkommt. Eingefangen ist das Alles in die knallig bunten Farben der 80er, inkl. Synthesizer-Score, oder aber in authentischem Schwarzweiß und Rock'n Roll der 50er. Wenn zum Finale dann die Infizierten Überhand nehmen, hat auch ein Peter Jackson zugeschaut und sich Beseitigungstipps geholt. Auch wenn in den Momenten gesplattert wird, bleibt es aber weiterhin im Rahmen und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. So bleibt am Ende auch nur ein Fazit zu ziehen: Die Nacht der Creeps macht einfach Spaß und verdient sich die 08/10 Punkte auch spielend leicht.

PS. Die US-Blu-ray ist nen Knüller. Klare Kaufempfehlung.

Mittwoch, Mai 26, 2010

In den Klauen der Mafia

Raus aus der Schreibabstinenz und hinein in das Vergnügen italienischer Filmkunst. Erneut sitzt Stelvio Massi auf dem Regiestuhl doch diesmal hat er die lustigen Sperenzchen daheim gelassen und fährt bei In den Klauen der Mafia vollends auf der harten Schiene. Getreu dem Motto, gut gemopst ist halb gewonnen, trifft man bei der Story auf einen alten Bekannten. Yojimbo bzw. Für eine Handvoll Dollar stehen auch hier Pate und werden in diesem Poliziotteschi verwurstelt. Im Gegensatz zu manch anderem Kollegen macht man auch gar kein Hehl daraus, und lässt 90% der Originalstory so bestehen. Nur hier und dort gibt es ein paar Neuigkeiten und natürlich jede Menge Gewalt und Sleaze als Gewürzmischung, damit das aufgewärmte Gericht auch schmeckt. Carlos Monzon mimt hier den Part des Fremden, der die Verhältnisse auf den Kopf stellt und die beiden Gangstersyndikate gegeneinander auspielt. Hier hat er dann auch eine richtige Backstory bekommen, die am Ende aufgeklärt wird, der Figur jedoch das Mystische raubt aber nun gut. Anstelle eines Spelunkenwirts bzw. eines Sargbauers sind es hier ein arbeitsloser "Neapolitaner" inkl. blinder "Tochter", die dem Fremden zur Seite stehen. Wie schon erwähnt, ist ja die Story bekannt und so blicken wir noch kurz auf die beiden Gangsterbanden, die schon bald ausradiert werden: Auf der einen Seite gibt es die Manzettis, angeführt von Rico (Luc Merenda), ein Meisterschütze und kaltblütiger Killer. Ihm gegenüber steht Bobo Belmondo, ein weiterer ehrenwerter Bürger Italiens. Wenn man jetzt davon absieht, dass man den Film mit dem Vorwissen der Originale blind voraussehen kann, ist er trotzdem noch immer äußerst unterhaltsam. Dies liegt natürlich an der Inszenierung. Wie schon angeführt, packt man hier die Sleazekeule aus, um das Publikum zu locken und so gibt es diverse blutige Schußwechsel und auch das weibliche Geschlecht wird des Öfteren entblößt zur Schau gestellt. Äußerst amüsant ist ja die Unterhaltungsshow in Bobos Nachtclub aber seht selbst. Funky ist auch die musikalische Untermalung aus der Feder Luis Enríquez Bacalovs, der den meisten Kill Bill-Guckern zwar namentlich nicht bekannt ist aber dafür musikalisch. Leider, leider passt es auf der schauspielerischen Seite dann auch nicht wirklich. Luc Merenda ist zwar ein halbwegs bekanntes Gesicht im Genre aber an einen Gian Maria Volonte kommt er nicht ran und so ist sein Rico Manzetti auch wenig bedrohlich. Auch Monzon kann z.B. Eastwoods Poncho nicht wirklich ausfüllen. Er wirkt zwar meist bemüht aber das hilft auch nicht weiter. Fans der anderen italienischen Filmkunst kommen nichtsdestotrotz auf ihre Kosten und so gibt es am Ende noch 06/10 für In den Klauen der Mafia.

Samstag, Mai 15, 2010

Mission Force

Selten hatte ich größere Probleme meine Gesichtszüge zu kontrollieren als bei diesem Prachtexemplar asiatischer Filmkunst. Der Ausdruck "Was zur Hölle..." brannte sich förmlich bei mir ein und das schon nach den ersten fünf Minuten Mission Force. Für uns Langnasen ist es ja meist eh schon schwer, mit dem fernöstlichen Humor klarzukommen, doch was während dieser Trashgranate auf einen losgelassen wird, grenzt schon fast an Körperverletzung. Sicherlich ist der Film als Persiflage/Satire oder was auch immer gedacht aber hier wird eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Die Story, sofern man von einer überhaupt sprechen kann, dreht sich um vier entführten Generäle, die von einer Spezialtruppe befreit werden sollen. So heuert man auch einige bekannte Hongkong-Gesichter an, u.a. Brigitte Lin, die ihrerseits schon aussehen, als wenn sie aus einem Kuriositätenkabinett entsprungen wären. Doch damit nicht genug, trifft man unterwegs auf kriegerische Amazonen mit Jutesäcken auf dem Kopf, auf ein Spukschloss samt Geistern und anschließender schwarzer Messe und weil das nicht genug ist, auf asiatische Nazis, die im Destruction Derby-Stil durch die Prärie brausen. Zwischendrin taucht dann auch Jackie Chan auf, vom deutschen Dialogbuch auch mal Hühner Heinz getauft, um ein paar wenige Kampfszenen zu bestreiten. Nach Beendigung eben jener verschwindet er aber auch so schnell wie er gekommen ist. Mission Force ist im Grunde nur eine Aneinanderreihung von bizarren Ideen, insofern sind die Verbindungsszenen auch mölichst kurz gehalten und dank miserabler Filmschnittkenntnisse gar schröcklich realisiert. Überspitzt formuliert ist hier eigentlich alles schrecklich und einzig Liebhaber mit ausgeprägtem Trashsinn kommen hier auf ihre Kosten. Für den Rest strahlt Mission Force eine ähnliche Faszination aus wie ein Auffahrunfall auf der Autobahn: eigentlich will man ja nicht hinsehen, tut es am Ende aber doch: 02/10.

Die Gangster-Akademie

Auch Gauner müssen in die Schule und besuchen in Stelvio Massis Die Gangster-Akademie das Institut von Monnezza (Tomas Milian). Dieser ehemalige Gauner hat sich offiziell zurückgezogen und betreibt neben einem kleinen Ristorante seine "Schule", um dem Kleingauner- nachwuchs die korrekten Verhaltensregeln für Taschen- und Trickdiebe zu vermitteln. Damit wäre ein Sub-Plot in Massis unausgegorenem Poliziotteschi erwähnt, der sich um Milians Charakter dreht, der zumeist mit losem Mundwerk einen Kleinkrieg mit seiner Frau/Freundin austrägt oder Monologe mit seinem Sohnemann führt. Dem gegenüber steht Luc Merendas Kommissar Ghini. Wie für das Subgenre üblich ist er knallhart und neigt zur Selbstjustiz, weil die italienische Rechtsprechung in seinen Augen zu lasch ist. Wie dem auch sei, zeigt sich der Film in diesen Szenen bekannt kompromisslos und actionlastig, jedoch inspirationslos, denn die eigentliche Story des Films, in der nunmal Ghini im Vordergrund steht, kristallisiert sich erst zum Ende richtig heraus und dann geht es Schlag auf Schlag. Im Grunde verfolgt Ghini die beiden gemeingefährlichen Gauner Lanza und Belli, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, doch der Film schwänkt aufgrund anderer Geplänkel immer wieder davon ab: So beobachtet man Ghini, wie er Vergewaltiger und anderes Gesindel verdrischt oder es gibt Zwischenschnitte auf Monnezza, wo dann nicht nur mit der eigentlichen Story gebrochen wird, sondern auch mit dem Ton des Films. Auf der einen Seite knallharte, stellenweise brutale Action und dann gibt es Kalauer auf fraglichem Niveau. Das hinterlässt kaum ein befriedigendes Gefühl. Sicherlich waren Synchros aus dieser Zeit nie ganz lupenrein aber hier kriselt es am Gesamtkonzept, denn diese Brüche im Film gehen auf Massis Konto. Selbst funky Italo-70s-Mucke, Milian, Merenda und Co. können Die Gangster-Akademie nicht retten und selbst hartgesottene Fans dürften eventuell ihre Probleme mit dem Film haben: 05/10 - mit zugedrückten Hühneraugen.

Freitag, Mai 14, 2010

Three Silent Classics by Josef von Sternberg - im August von Criterion

Criterion, die DVD/Blu-ray Edelschmiede aus den USA, hat endlich die drei Josef von Sternberg-Stummfilme angekündigt, die schon seit Monaten, wenn nicht sogar seit Jahren in Arbeit waren. Ab dem 24. August 2010 können Filmfreunde das Three Silent Classics by Josef von Sternberg - Set käuflich erwerben, das folgende Ausstattung beinhalten wird:

Die Filme:
  • Underworld (1927)
  • The Last Command (1928)
  • The Docks of New York (1928)
Die Daten:
  • New, restored high-definition digital transfers
  • Six scores: one by Robert Israel for each film; two by the Alloy Orchestra, for Underworld and The Last Command; and a piano and voice piece by Donald Sosin for The Docks of New York
  • Two new visual essays: one by UCLA film professor Janet Bergstrom and the other by film scholar Tag Gallagher
  • 1968 Swedish television interview with director Josef von Sternberg, covering his entire career
  • PLUS: A ninety-six-page booklet featuring essays by film critic Geoffrey O’Brien, film scholar Anton Kaes, and author Luc Sante; the original film treatment for Underworld by Ben Hecht; and an excerpt from Sternberg’s autobiography, Fun in a Chinese Laundry, on Emil Jannings

Dienstag, Mai 11, 2010

Der eiskalte Engel

Regisseure wie John Woo oder Johnnie To verehren Jean-Pierre Melvilles Le Samouraï und für viele Filmfans ist Alain Delons Jef Costello die personifizierte Coolheit. Produziert im Jahre 1967 wirkt er doch fast wie ein Fremdkörper in der Kinolandschaft jener Tage. Dabei ist der Film stilistisch und inhaltlich nur eine konsequente Fortsetzung in Melvilles Œuvre. Das klassische US-Kino trifft auf die Nouvelle Vague. Garniert mit einer Prise Samuraifilm entstand so ein zeitloser Klassiker.

Jef Costello (Alain Delon) ist ein Killer, ein eiskalter Profi. Normalerweise erledigt er seine Aufträge präzise. Bei seinem letzten Job, dem Mord an einem Pariser Barbesitzer, wird er jedoch von mehreren Personen beobachtet. Zwar hat er ein scheinbar wasserdichtes falsche Alibi, ausgestellt von (s)einer Freundin Jan (Natalie Delon), doch trotzdem muss er ein stundenlanges Verhör auf dem Polizeirevier über sich ergehen lassen. Es kommt sogar zu einer Gegenüberstellung mit den verschiedenen Augenzeugen. Zu Jefs Verwunderung wird er jedoch nicht eindeutig wiedererkannt. Auch nicht von der Pianistin des Clubs Valérie (Cathy Rosier), der er bei seiner Flucht nahezu in die Arme gelaufen ist. So wird Jef wieder entlassen. Die Polizei ist sich jedoch weiterhin sicher, den richtigen Mann vor sich gehabt zu haben und so beschatten sie von nun an Jef. Zu allem Überfluss wollen nun auch Jefs Auftraggeber, dass dieser von der Bildfläche verschwindet, weil er ja erkannt wurde. Ein erster Mordversuch schlägt fehl und Jef beginnt, den Spieß umzudrehen...


Schweigen ist Gold und an diese Maxime hält sich Melville. Fast 10 Minuten vergehen bis Alain Delon seinen ersten Dialog hat. Worte sind zweitranging und wenn gesprochen wird, dann nicht ohne Grund. Sonst reichen Delons Präsenz und Melvilles Gespür für Bildkompositionen, um den Film und die Geschichte voran zu treiben. Letzteres ist natürlich insofern nicht so schwer, als dass das Grundgerüst nicht zu komplex ist und sich inhaltlich am amerikanischen Gangsterfilm/Film Noir orientiert. Doch erst durch die europäischen Einflüsse, wie eben die Nouvelle Vague und die Reduktion bekannter Elemente, wie eben des Dialogs, zeichnen die Narration und damit einhergehend den gesamten Film aus. Herausragend ist da sicherlich die Eröffnungssequenz. Der Zuschauer blickt minutenlang in einen heruntergekommenen Raum. Zuerst bemerkt man sicherlich nur den Vogelkäfig und hört das Gezwitscher dessen Bewohners. Später fällt einem dann Jef Costello auf, wie dieser auf seinem Bett liegt und eine Zigarette raucht. Überspitzt formuliert braucht man ab dieser Stelle den Film gar nicht mehr weitergucken, erzählt diese Szene doch schon so viel über den weiteren Verlauf, ist Spiegel- und Vanitasbild, Ausgangspunkt für die Reise des verlorenen Titelhelden Jef Costello. Monsieur Melville, chapeau! Ich ziehe meinen Hut: 09/10.

Donnerstag, Mai 06, 2010

Unter Kontrolle

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, heißt es, und doch gibt es manchmal Momente, da wird er anscheinend ganz weit weg getragen. Fräulein Lynch scheint solch ein Äpfelchen zu sein, denn auch ihr zweiter Spielfilm Unter Kontrolle mag nicht so wirklich zünden und dabei machte der Trailer noch so viel her - versprühte sogar ein wenig den Flair des berühmten Vaters. Gut, selbst ein Filmnovize weiß, dass zwischen Trailer und fertigen Film teilweise Welten liegen können und anstatt der mysteriösen Geschichte rund um einen Unfall in der Wüste, inkl. drei verschiedener Sichtweisen, wie es noch im Trailer angepriesen wird, bekommt man zu Beginn von Surveillance primär Langeweile geboten. Wie ein Kaugummi zieht sich die erste Stunde hin und abgesehen von ein paar wackeligen Rückblenden ganz zu Beginn, sucht man das Mysteriöse, das Spannende vergebens. Der Film begnügt sich viel mehr damit, die Geschichte im folgenden von drei Personen (einem degenerierten Cop, einem kleinen Mädchen und einer Drogensüchtigin) nacherzählen zu lassen, während die beiden FBI Agents Anderson (Julia Ormond) und Hallaway (Bill Pullman) sich die Geschichte anhören. So wechselt der Film immer wieder zwischen Kammerspiel ähnlichen Szenen und ausgiebigen Rückblenden. Das Problem dabei ist, man verliert sich in Trivialitäten, die die Story nicht wirklich voran bringen. Als Zuschauer ist man währenddessen immer auf der Suche nach dem Clou, der Überraschung, die dem Film über die Banalitätsebene verhilft, doch nichts dergleichen ist auffindbar. Am Ende gibt es zwar den obligatorischen Twist aber auch hier hat man das Gefühl, dass man das in diversen anderen Beiträgen schon wesentlich besser gesehen hat. Habe ich mich eigentlich schon über das bescheuerte Drehbuch in Bezug auf den degenerierten Cop aufgeregt? Im Grunde ist es sogar ein wenig schade, dass Unter Kontrolle am Ende nur im unteren Mittelfeld gelandet ist, hätte man aus der Grundidee sicherlich mehr rausholen können. Andererseits zeigt der Film auch schön Jennifer Lynchs Limitiertheit auf. Das Filmemachen sollte sie ihrem Vater überlassen: 04/10.

Mittwoch, Mai 05, 2010

Jefferson Bolt - Reisender in Dynamit

Fred Williamson, den meisten Lesern des Blogs mindestens durch seine Rolle in From Dusk Till Dawn bekannt, erlebte die Sternstunden seiner Karriere in den 70ern, als die sogenannten Blaxploitation-Filme die Kinos eroberten und afroamerikanische Actionstars geboren wurden. Jefferson Bolt - Reisender in Dynamit ist nun so ein Genrebeitrag, der aber sicherlich nicht zu den besten seiner Art gezählt werden darf und so eher für Fans von Interesse ist. Williamson schlüpft hier in die Rolle des Titelhelden Jefferson Bolt, seines Zeichens Kurier für heiße Ware, der in Hongkong den Job "angeboten" bekommt, eine Million Dollar via Los Angeles nach Mexico City zu transportieren. Da er die Moneten aber dem Zoll angemeldet hat, bekommen die Hintermänner kalte Füße und wollen Bolt schon in L.A. abfangen. Aber so einen kampferprobten Globetrotter schaltet man nicht so einfach aus und so gibt es für die Angreifer einen Satz heiße Ohren. Als jedoch Bolts Freundin bei einem ihm gegoltenen Attentat stirbt, wird der Spieß einfach umgedreht und nun wird Jagd auf die bösen Buben gemacht - vornehmlich in Hongkong. Preise erhält das Drehbuch nun wahrlich nicht, ist es doch vor allem ein ziemlich zusammengewürfeltes Etwas, was sich vor allem bei den Charakteren niederschlägt: Freund und Feind verschwimmen, das macht die Orientierung nicht einfacher und auch wenn es so gewollt war, wirkt es in dieser Form eher amateurhaft. Auch kämpft der Film mit einigen Hängern und so erweist sich die Laufzeit von über 100 Minuten auch als wenig förderlich. Zwar flitzt Bolt von einem Ort zum nächsten aber wirklich spannend oder aufregend wird es dabei selten. Ebenso fehlt auch ein gewisser Sleaze/Exploitationfaktor, der dem Film den gewissen Tick gibt. Gleiches gilt für zünftige Actionszenen, denn die gebotenen Einlagen sind stellenweise recht mickrig, wenngleich man ein bis zwei interessante Einfälle hatte. Nichtsdestotrotz rettet das den Film nicht wirklich und wenn man nicht gerade großer Fan des 70s-B-Kinos ist, wird man an Jefferson Bolt - Reisender in Dynamit weniger Freude haben: 04/10.

Dienstag, Mai 04, 2010

The American - Trailer

Hier nun der Trailer zu Anton Corbijns zweitem Spielfilm The American mit George Clooney, der im September auch in unsere Kinos kommen wird. Kurzfazit: Gefällt mir aber ich schätze ja auch Clooney sehr. Aktuell sicherlich einer meiner Lieblingsschauspieler.