Was boten die 80er noch gleich neben knalligen Farben, Schulterpads und der Neuen Deutschen Welle? Genau, liebevolle Filme mit Kultcharakter und Die Nacht der Creeps ist einer dieser Vertreter und das sicherlich nicht, weil hier wie doof an der Goreschraube gedreht wird. Letzteres liegt viel mehr an dem gelungenen Mix aus B-Horror-Hommage, 80s-Teen-Flick, viel Witz und ein wenig Splatter. Der Film beginnt in den schwarzweißen 50er Jahren. Während sich auf der Erde die Collegeteens zum Ausgehen bereit machen, wird auf einem Alien-Raumschiff ein Experiment sabotiert und die Versuchstiere freigelassen. Diese rauschen nun in Richtung blauer Planet und just in diesem Moment hat es sich ein Pärchen auf dem "Fummelfelsen" gemütlich gemacht. Zu allem Überfluss ist auch noch ein irrer Axtmöder entflohen und dreimal dürft ihr raten, wo er wieder auftauchen wird. Cut. Die knalligen 80er sind am Start und die beiden College-Loser Chris (Jason Lively) und J.C. (Steve Marshall) auf Brautschau. Besonders die schöne Cynthia (Jill Whitlow) hat es Chris angetan und um seiner Meinung nach die Chancen bei ihr zu vergrößern, überredet er J.C. dazu, dass sich die beiden der beliebten Studentenvereinigung anschließen. Das Aufnahmeritual sieht dabei vor, dass die Beiden eine Leiche stehlen und diese vor einer anderen Vereinigung platzieren. Kurzerhand wird in die medizinische Fakultät eingebrochen, wo sie die Leiche aus einem Experiment klauen - es ist unser tiefgefrorener Schönling aus den 50s. Ein mächtig großer Fehler, wie sich schnell herausstellt, hatte er doch unschönen Kontakt mit dem "Alienabfall". Bald häufen sich die Morde und Detective Ray Cameron (Tom Atkins) hat alle Hände voll zu tun, knappert aber selbst an seiner Vergangenheit. Naja und Chris muss ja noch Cynthia für sich gewinnen. Was hier ein wenig überfrachtet klingt, ist in Wirklichkeit eine überaus unterhaltsame Story, voller toller Charaktere. Auch wenn Chris und J.C. ein wenig geekig erscheinen, wurden ihnen geniale Dialoge in den Mund gelegt und so macht es schon allein Spaß, die Beiden bei Chris Annäherungsversuchen zu beobachten. Dazu merkt man an jeder Ecke, dass Regisseur Frank Dekker B-Movie-Fan war. Das beginnt bei den unförmigen Aliens im Raumschiff und zieht sich über die selbstironischen Monologe bis zum Ende hin durch. Dazu gibt es kultige One Liner von Tom Atkins, der wie aus einem Hard Boiled-Roman entsprungen daherkommt. Eingefangen ist das Alles in die knallig bunten Farben der 80er, inkl. Synthesizer-Score, oder aber in authentischem Schwarzweiß und Rock'n Roll der 50er. Wenn zum Finale dann die Infizierten Überhand nehmen, hat auch ein Peter Jackson zugeschaut und sich Beseitigungstipps geholt. Auch wenn in den Momenten gesplattert wird, bleibt es aber weiterhin im Rahmen und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. So bleibt am Ende auch nur ein Fazit zu ziehen: Die Nacht der Creeps macht einfach Spaß und verdient sich die 08/10 Punkte auch spielend leicht.
PS. Die US-Blu-ray ist nen Knüller. Klare Kaufempfehlung.
Freitag, Mai 28, 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
3 Kommentare:
Ich habe den Film im letzten Jahr dank der US-Blu-ray-Veröffentlichung zum ersten Mal gesehen und war sofort begeistert. Ein sehr unterhaltsamer Genre-Film, wie es sie auch nur in den 80ern gab. Sofort darauf habe ich mir auch "The Monster Squad" von Fred Dekker auf Blu-ray bestellt. Der ist ebenfalls sehenswert, obwohl er leider in der zweiten Hälfte etwas nachlässt.
"The Monster Squad" wurde mir auch schon ans Herz gelegt. Wird bei einer der nächsten Bestellungen mitgenommen. Die Blu gibt's ja schon für kleines Geld, wie ich gesehen habe.
Oh wow, den Film kenn ich sogar. Ein richtig genialer Genre-Film! Auch von mir eine Empfehlung. (Schön wenn die Blu-ray gut ist :) )
Kommentar veröffentlichen