Sonntag, Januar 25, 2009

The Big Lebowski

Das ist er, der amerikanische Held der Neuzeit: Der Dude (Jeff Bridges). Ein sympathischer Zeitgenosse, der sich nie ganz vom Lotterleben der Jugend trennen konnte oder wollte und in seiner Freizeit am liebsten Bowlen geht mit seinen zwei Freunden Donny (Steve Buscemi) und Walter (John Goodman) und White Russians trinkt. Dudes Mikrokosmus gerät jedoch aus der Umlaufbahn, als er das Opfer einer tragischen Verwechslung wird und man auf seinen Teppich uriniert. Selbst ist der Mann, das denkt sich auch der Dude und so macht er sich auf zu demjenigen, dem dieser Anschlag eigentlich gelten sollte: Seinem reichen Namensvetter. Doch anstatt einem neuen Teppich, bekommt er einen Auftrag. Er soll als Lösegeldkurier fungieren, denn die junge, hübsche, umtriebige Frau seines Namensvetters, dem sog. "Big Lebowski", wurde entführt und jetzt fangen die Probleme für den Dude erst richtig an. Wer sich in der Welt der Coen-Brüder auskennt, der weiß, dass ihre Werke mit skurrilen Charakteren gepflastert sind und so ist es natürlich auch in The Big Lebowski. Auch wenn der Film stark von der Erzählstruktur und vom Aufbau einem Film Noir ähnelt - dieses episodenhafte Eintauchen in die Geschichte, die sich ganz zum Schluß nicht nur dem Zuschauer offenbart, sondern auch den Protagonisten -, haben hier die Coens eine humorvollere Inszenierungsweise gewählt und so ist es der Witz, der in Kombination mit den Charakteren und den Dialogen, dem Film so einen Kultstatus verpasst hat, wie er ihn unter Filmfans genießt. Man merkt auch in jeder Szene, welch Intelligenz der Beteiligten hinter den Bildern, der Musik und dem Aufbau steckt, denn der Film ist mehr, als nur pure Unterhaltung, sondern auch in gewisser Weise eine Verbeugung vor den Inspirationsquellen der Brüder. Dies in solch einer Art und Weise dann präsentieren zu können, verleiht dem Werk schlußendlich seine große Klasse und der Kultstatus ist definitiv berechtigt. 09/10.

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