Freitag, Januar 23, 2009

US Boxoffice (16.01. - 18./19.01.)


Das erste Feiertagswochenende des Jahres brachte in den USA erneut einen Rekordumsatz und die Kinos zeigen sich aktuell eher unbeeindruckt von dem großen Rezessionsmonster. Dies liegt natürlich auch an den angebotenen Filmen, denn mit vier Neustartern, die alle größtenteils andere Zielgruppen anvisiert haben, blieben genug Stücke von der großen Torte übrig und so legte der Umsatz um 24% zu im Vergleich zum Vorjahr, wenngleich der Film an der Spitze der Charts knapp gescheitert ist und das Rekordergebnis von Cloverfield aus 2008, als bester einzelner Film am Martin Luther King-Wochenende, verpasst hat. Aber dies ist sicherlich kein Grund zur Trauer, zumal der restliche Januar auch noch voll gepackt ist mit feschen Neustartern. Wie gewohnt richtet sich die Top 10 nach den Daten des Wochenendes, ohne den Montag. In Klammern steht dann jedoch das komplette 4-Day Einspiel:

Was so ein Sieg bei den Golden Globes alles auslösen kann: Slumdog Millionaire kann um fast 55% zulegen im Vergleich zur Vorwoche und dies trotz weniger Kopien. Neuerliche $ 5,85 Mio. ($ 7,02 Mio.) sind somit auf das Konto gewandert, welches inzwischen $ 43,86 Mio. ausweisen kann. Dank des Nominierungssegens bekommt der Film zum kommenden Wochenende übrigens fast 1000 Kopien mehr spendiert, wodurch er sicherlich in den Charts wieder weiter nach oben klettern kann.

Nach vier Wochen scheint die Harmonie bei Marley and Me am Ende zu sein und so begnügt man sich noch einmal $ 6,14 Mio. ($ 7,51 Mio.). Insgesamt konnte die Komödie somit $ 133,92 Mio. einspielen und wird so als der Überraschungshit des Winters 08/09 in die Annalen eingehen.

Auch Edward Zwicks Kriegsthriller Defiance hat jetzt seinen landesweiten Run spendiert bekommen und nimmt brav $ 8,91 Mio. ($ 10,51 Mio.) ein. Für die $ 50 Mio. Produktion ist das natürlich eher ein bescheidenes Ergebnis aber besser als nichts.

Der Horrorfilm an sich ist ja eher von sprunghafter Natur. Meistens mit einem rasanten Start am Freitag und dann geht es auch recht schnell wieder bergab. Kein Wunder also, dass The Unborn 53% verliert und sich nun mit $ 9,34 Mio. ($ 10,55 Mio.) begnügen muss. Bei $ 33,78 Mio. Einspiel dürfte die Produktion nichtsdestotrotz an der 50 Mio. Marke kratzen.

Gleiches gilt auch für Bride Wars, der sich jedoch ein wenig besser verkauft hat und so noch einmal $ 11,65 Mio. ($ 13,88 Mio.) einnimmt, wodurch die Kontoauszüge aktuell $ 39,71 Mio. anzeigen. Angesichts der Tatsache, dass die Kosten auf $ 30 Mio. geschätzt werden, kein so übles Einspiel.

Auf dem fünften Platz finden wir dann mit Hotel for Dogs den ersten richtigen Neustarter des Wochenendes, der trotz seiner Familienthematik nicht wirklich einschlagen wollte. So sind es am Ende $ 17,01 Mio. ($ 22,87 Mio.) geworden und vielleicht haben die Zuschauer in der letzten Zeit einfach zu viele Hunde auf der Leinwand gesehen.

Mehr als zufrieden wird man sicherlich bei Fox Searchlight über das Einspiel von Notorious sein, dem Biopic über The Notorious B.I.G., denn mit $ 20,51 Mio. ($ 23,39 Mio.) bei 1638 Kopien hat man den besten Schnitt pro Kopie der ganzen Top 10 und all zu teuer wird der Film wohl auch nicht gewesen sein.

Gorehounds hat es natürlich in My Bloody Valentine 3-D gezogen, der mit seinen $ 21,24 Mio. ($ 24,10 Mio.) einen soliden Genrestart hingelegt hat; nicht mehr aber eben auch nicht weniger. Grund dafür auch die höheren Ticketpreise bei 3-D-Projektionen. Nichtsdestotrotz dürfte der Film kommendes Wochenende schon wieder Probleme kommen, denn die Konkurrenz im Genre schläft nicht.

Das Stehaufmännchen im Kino bleibt weiterhin Clint Eastwood. Es scheint, als wenn ganz Amerika den alten Mann noch einmal auf der Leinwand sehen will und so strömen die Menschen weiterhin fast ungebrochen in Gran Torino, der so neuerliche $ 21,98 Mio. ($ 25,61 Mio.) für sich verbuchen kann und so mit einem Einspiel von $ 76,60 Mio. vielleicht sogar noch an der $ 100 Mio. Grenze anklopfen kann.

Eindeutiger Sieger des Wochenendes wurde jedoch Kevin James' Paul Blart: Mall Cop, der $ 31,83 Mio. ($ 39,23 Mio.) einfahren konnte und somit hat James auch in seiner ersten richtigen Solo-Hauptrolle in einem Kinofilm gleich punkten können. Die Leute von Sony dürfen sich jedenfalls freuen, denn der Film soll weniger als $ 30 Mio. gekostet haben.

Was steht nun am kommenden Wochenende an? Zwei Neustarter, etliche Awardcontender, die landesweit ihre Kopienanzahl aufstocken - je nach Berücksichtigung durch die Academy bei den kommenden Nominierungen und mit The Dark Knight sogar einen Film, der trotz bestehender DVD-Auswertung seinen Re-Run bekommt. Bei Paramount ist das (Traum)-Duo DiCaprio Winslet in Revolutionary Road am Start, welches in 1058 Kinos zu sehen sein wird. Universal setzt dagegen auf das Politikdrama Frost/Nixon. Auch hier sind 1097 Filmrollen im Gepäck, während die anderen Awardaspiranten nicht ganz so signifikant aufstocken. Weiter geht's mit den richtigen Neustartern: In Deutschland schon längst gelaufen, können nun auch die Amerikaner die Literaturverfilmung Inkheart sehen, die von Warner in 2655 Kinos gelassen wird. Von Sony gibt es dagegen Underworld: Rise of the Lycans, das Prequel zum ersten Teil, welches in 2942 Lichtspielhäusern gezeigt wird. Vielleicht fallen ja wieder Rekorde...

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