Donnerstag, Februar 05, 2009

US Boxoffice (30.01 - 01.02)

Normalerweise ist die Rollenverteilung am Superbowl-Wochenende klar - zumindest am Sonntag: Die Männer sitzen vor dem Fernseher und die Frauen flüchten aus ihren Haushalten und unter Umständen auch ins Kino. Kein Wunder also, dass die Neustarter an diesem einen Wochenende im Jahr meist Horrorfilme oder romantische Komödien sind, eben Filme, die gerne von Frauen besucht werden. Doch dieses Jahr war es ein wenig anders und die Studios werden zu der Erkenntnis kommen, dass man mit dem richtigen Filmmaterial auch die männliche Bevölkerung ansprechen kann und erneut hat das Kino seine Stärke unter Beweis gestellt und man lag erneut ein wenig über dem Ergebnis aus dem letzten Jahr.

Daran hat Inkheart aber den geringsten Verdienst, denn mit gerade einmal $ 3,72 Mio. hat man es gerade so auf den zehnten Platz geschafft und schaut man in die Kriegskasse, die nur mit $ 12,81 Mio. gefüllt ist, so wird man schnellstmöglich die weiße Fahne hissen.

Für My Bloody Valentine 3-D ist es nun auch an der Zeit, Abschied zu nehmen, denn nach drei Wochen in den Charts wird man bei der nächsten Auflistung nicht mehr in den Top 10 zu finden sein. Aber, wie schon erwähnt, ist dies kein Grund zur Trauer und neuerliche $ 4,48 Mio. können eingenommen werden, wodurch der Film $ 44,83 Mio. vorweisen kann.

Kein wirklicher Knaller ist das Abschneiden der neugestarteten Komödie New in Town, die sich mit läppischen $ 6,74 Mio. begnügen muss und so müssen sich die Leute in der Marketingabteilung die Fragen gefallen lassen, ob man hier richtig an das Produkt herangetreten ist.

Damit dürfte das Schicksal des Franchises im Kino besiegelt sein: Underworld: Rise of the Lycans bricht in der zweiten Woche über 63% ein und wird mit den $ 7,58 Mio. vom Wochenende und den $ 33,17 Mio., die innerhalb der ersten zwei Wochen eingespielt wurden, deutlich als schlechtester Teil der Filmreihe in die Bücher eingehen.

Dagegen schwebt Slumdog Millionaire weiter auf einer Wolke des Erfolges und sichert sich so kinderleicht $ 7,63 Mio. Damit kämpft man sich stetig weiter voran und kann inzwischen schon stolze $ 67,19 Mio. vorweisen. Bis zu den Oscars wird man von dem Film sicherlich noch Einiges hören.

Rausgefallen aus den Top 3 ist Gran Torino aber das wird Eastwood und Co. sicherlich eher wenig stören, kann der Film mit den $ 8,23 Mio. vom Wochenende eindeutig untermauern, dass er der finanziell erfolgreichste des alten Haudegen ists und das mit aktuell $ 110,18 Mio.

Kämpferisch zeigt sich der Familienfilm Hotel for Dogs, der seinen Platz nicht freimachen will und so mit $ 8,63 Mio. weiterhin auf Position vier verweilt. Durch diesen jüngsten Geldregen kann man inzwischen auf ein Einspiel von $ 48,16 Mio. verweisen.

DreamWorks Ausflug ins Horrorgenre ist ein wenig auf die Nase gefallen, denn The Uninvited, seines Zeichens Remake von A Tale of Two Sisters aus Korea, blieb mit $ 10,33 Mio. doch hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht ist auch schon eine gewisse Übersättigung an Genrebeiträgen eingetreten, die im Januar doch recht zahlreich in den Kinos zu sehen waren.

Unermüdlich zeigt sich weiterhin Paul Blart: Mall Cop, der ein Ziel fest vor Augen zu haben scheint: $ 100 Mio. So schnappt er sich auch an diesem Wochenende $ 13,87 Mio. und die Kontoauszüge weisen stolze $ 83,25 Mio. aus. Es wird knapp aber es liegt im Bereich des Möglichen.

Somit hat es Foxs Taken deutlich an die Spitze der Charts geschafft und geht als bisher zweibester Neustarter am Superbowl-Wochenende in die Geschichtsbücher ein. Am Ende sind es $ 24,72 Mio. geworden für einen Film, der sonst schon fast überall auf der Welt in den Kinos gezeigt wurde und insgesamt $ 93,55 Mio. einspielen konnte.

Es scheint aber fast unmöglich, dass der Film auf Platz eins bleibt, starten doch vier frische Filme in das erste Februarwochenende und für verschiedene Geschmäcker ist wieder etwas dabei. Anspruchsvoll scheint es bei Focus Features zu werden, die den Animationsfilm Coraline von Henry Selick am Start haben, der in 2299 Kinos zu sehen sein wird. Mit Push setzt das Indielabel Summit auf einen Sci/Fi-Film, der u.a. mit Dakota Fanning und Djimon Hounsou aufwarten kann und 2313 Kinorollen im Gepäck hat. Warner hingegen hat die Frauen im Visier und schickt das RomCom-Starvehikel He's Just Not That Into You ins Rennen, welches gespickt ist mit namhaften Darstellern. Vielleicht geht die Rechnung auf, 3175 Filmrollen sind jedenfalls eingeplant. Bei Sony setzt man ganz auf einen französischen Inspektor, denn Steve Martins The Pink Panther 2 wird auf das Publikum losgelassen. Wer nach dem miserablen ersten Teil die Nerven hat, kann ja eines der 3243 Lichtspielhäuser in seiner Umgebung aufsuchen.

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