Dienstag, Mai 12, 2009

Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen


Irgendwo zwischen Tarzan und Old Shatterhand findet sich in Lex Barkers Filmographie auch jenes Werk aus dem Jahr 1957 wieder, welches vor allem mit einem schlüpfrigen Titel aufwarten kann - auch im englischen Original - dem Zuschauer aber jenes Mädchen die ganze Zeit enthält. Sowieso ist Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen ein recht holpriger Gefährte, der sichtlich am Film Noir-Genre orientiert ist aber dabei wenig überzeugend wirkt. Das liegt vor allem an der Erzählweise und Inszenierung, die stellenweise sehr sprunghaft ist, um dann wenig später wieder ausschweifend langsam zu werden. Die Geschichte des Films dreht sich dabei um einen Mord an einem Mädchen, welches einen einschlägigen Ruf hatte und so ist der Kreis der Verdächtigen nicht gerade gering. Darunter ist auch ein Motelbesitzer, der im Rollstuhl sitzt und ein etwas merkwürdiges Verhältnis zu seiner Schwester pflegt und eben auch Lex Barkers Charakter, der hier einen Anwalt im Urlaub verkörpert - der ganze Film spielt in der "Einöde" Utahs. So geht die meiste Zeit des Filmes auch dafür drauf, dass wir dem örtlichen Sheriff folgen, wie dieser mehrere Zeugenbesuche macht, Verdächtige verhört und ansonsten wird ein wenig mehr auf die beiden Hauptcharaktere, Barkers Anwalt und den Hotelbesitzer, eingegangen. Problematisch ist das Ganze insofern, als dass der Film wenig dynamisch wirkt, die Charakterzeichnung darüber hinaus löchrig erscheint und Letzteres ja vor allem im Mittelpunkt des Filmes steht. Zwar ist es interessant, das Treiben und die Personen zu verfolgen aber wie dann schlußendlich die Geschichte aufgelöst wird, ist dann höchst fragwürdig - sicherlich legt man rote Heringe aus aber die Auflösung ist dann trotzdem "out of the blue" - und vor allem überaus plötzlich. Man merkt hier eben, dass der Film eine B-Produktion ist und so sind zumindest die Schauspieler überzeugend in ihrer Darbietung und vor allem Rob Randell als gelähmter Hotelbesitzer mag hier überzeugen. Fans älterer Filmkunst werden sicherlich ein Gefallen an dem Film finden aber gesehen muss man ihn bestimmt nicht haben: 05/10.

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